Cracker gegen die Publisher, Cracks als Mittel gegen Monopolismus, Cracks als Ressourcenschoner. Die Gründe, einen Crack zu nutzen, sind vielfältig. Jetzt muss die Welt aber auf Cracks von 3DM verzichten.
Wer kennt es nicht? So ziemlich jeder hat in seinem Leben schon einmal Programme genutzt, den Seriennummernabfrage manipuliert war, auf dessen Datenträger die Spur 0 modifiziert war, Kopien von Drehscheiben mit Codesymbolen beilagen oder ein DRM-Bypass enthalten war. Die Rede ist von Cracks. Früher ein Volkssport und hunderte Cracking Groups trieben ihr „Unwesen“ ganz zum Leidwesen der Publisher. Wir könnten jetzt mit Aufzählungen beginnen und von bekannten Crackern wie Vision Factory, Quartex, Phenomena, Fairlight, Hoodlum und TRSI sprechen, die teils wirklich „Geschichte“ geschrieben haben. Nur wenige der alten Gruppen gibt es noch und was von der damaligen Szene übrig geblieben ist, sind meist Gruppen, die mehr in Richtung Democoding gewechselt sind, statt sich weiter dem Reverse Engineering hinzugeben. Razor machts nur noch sporadisch, CPY ist noch aktiv, Codex und Skidrow gelten nicht unbedingt mehr als absolute Weltklasse, was dem „Nachwuchs“ zuzuschreiben ist, denn die Elite kommt mittlerweile in die Jahre und widmet sich anderen Tätigkeiten. Einzig 3DM haben in den letzten Jahren massiv gecrackt und so ziemlich alles geknackt, was nicht von Denuvos Megaprotection V3 gesichert war.
Nun hat Bird Sister, eine der Founder von 3DM in einem Interview erklärt, dass 3DM sich für die Dauer von mindestens einem Jahr zurückziehen und keine Cracks veröffentlichen werde, um den Markt zu beobachten. Man möchte Vergleiche ziehen, wie sich der Markt ohne die geknackten Versionen von 3DM verhalte und wie sich die Zahlen dementsprechend entwickeln. Man kann natürlich spekulieren, denn seit dem Erscheinen von Denuvos Anti Tamper-Schutz in der Version 3 hat es keine Gruppe geschafft, diesen zu umgehen und auch viele neue Spiele werden den neuartigen Schutz nutzen (wir berichteten…) und 3DM will ohne Druck versuchen, diesen Schutz unter dem Radar der Öffentlichkeit zu umgehen oder eine andere Intention liegt diesem Plan zugrunde. Man kann davon ausgehen, dass diese Zahlen sich nicht großartig ändern werden, denn alle GOG-Spiele, die keinen DRM-Schutz genießen, alle Spiele, die nur mit einem DRM-Schutz „geschützt“ werden und so ziemlich alles, was ohne den Denuvo-Schutz erscheint, wird auch weiterhin gecrackt werden, auch wenn 3DM eine der Groups ist, die quantitativ die meisten Produkte raushaut und aussetzen wird.
Es wird weiterhin schwierig bleiben und der Denuvo-Schutz ist scheinbar doch wirksamer, als die meisten erwartet haben, den FIFA 16 und Just Cause 3 sind immer noch nicht geknackt worden und ob es eine Gruppe außer 3DM hinkriegen wird, bleibt abzuwarten, denn keine andere Cracking Group hat derart viel Ressourcen wie die Chinesen.
Was haltet ihr denn von der Aussage, den Markt beobachten zu wollen? Seht ihr da andere Gründe?