Eric Biessman, leitender Entwickler des Spiels Call of Duty: Ghosts, erklärte sich bereit in einem Interview einigen Fragen zu beantworten, die wir, oder eben die Community sich ausgedacht hatten. Für jene unter euch, die sich das Interview lieber in schriftlicher als in aufgezeichneter Form ansehen, haben wir es hier für euch aufgeschrieben.
Shooter-sZene: Hallo Herr Biessman, wir fangen einmal ganz von vorne an und wollten sie Fragen, welche Ziele sie beim Start der Call of Duty: Ghosts- Entwicklung hatten
Eric Biessman: Am Anfang hatten wir wie immer das Ziel, ein neues Spiel auf den Markt zu bringen und es so genial wie möglich zu gestalten. Wir starten immer mit der Core-Call-of-Duty-Idee welche aus schnellem Gameplay, solider Steuerung und dem Gefühl für die Spieler besteht, dass diese Teil der Welt- ja des Gefechts- seien, von den Waffen bis zu der Art und Weise sich zu bekämpfen. Zusätzlich wollten wir aber natürlich auch neue Inhalte in das Spiel bringen, da wir wissen, dass unsere Fans genau dies wollen und sich darüber freuen. Und das ist unsere Idee, sich auf alte Dinge stützen und Neue aufzubauen. Dies machen wir von Tag eins der Entwicklung: Schauen was wir machen wollen und sicher stellen, dass wir nicht alles aus dem Spiel werfen, was die Leute mögen.
Shooter-sZene: Wenn wir schon über Ideen reden: Hatten sie während der Entwicklung Ideen, die sie wieder verwerfen mussten?
Eric Biessman: Ja natürlich. Jede Entwicklung verläuft anders und am Anfang stehen immer Tausend, Zweitausend oder noch mehr Ideen zur Verfügung und du weißt aber von Anfang an, dass nicht alle umzusetzen sind aber du probierst einfach aus und manchmal passiert es eben, dass Ideen, von denen du dachtest, sie seien die besten Ideen überhaupt,es gar nicht ins Spiel schaffen, weil sie nicht funktionieren. Wir arbeiten so: Wir planen etwas, nehmen es in das Spiel, spielen immer wieder und testen immer weiter, und wenn es dann immer noch nicht perfekt ist, müssen wir das eben weiter tun. Es gibt immer Ideen, die wegfallen aber es ist cool zu sehen, wie die Ideen die man hatte am Ende im Spiel aussehen.
Shooter-sZene: Vielleicht ein oder zwei Beispiele?
Eric Biessman: Von Dingen die ist ins Spiel geschafft haben? (lacht) davon gibt es haufenweise! Ich meine ein Beispiel ist: Wir haben eine gute Gruppe aus talentierten Level-Designern und es ist nur ein Beispiel aber wir haben eine Idee für einen Endprodukt. Wir wussten wo wir hin wollten aber wir hatten keine Ahnung wie wir dort hin kommen sollten. Also testen wir zum Beispiel eine Map und tun dies immer wieder und verändern Dinge oder tauschen sie aus. Das ist denke ich eine sehr spezielle Angabe von dem was wir machen. Wenn wir eine neue Waffe hatten, testeten wir und balancten wir, bis wir von der Idee einer Single-Shot-Waffe zu einer 3-Burst-Waffe gelangten. Wir tun einfach das, was unserer Meinung das Beste für das Spiel ist.
Shooter-sZene: Achtet ihr auf das Feedback der Community wenn ihr neue Sachen in das Spiel bringt?
Eric Biessman: Ja! Eine der coolen Dinge an so einer genialen Fan-Base, einer so großen Basis aus tollen Spielern ist, dass sie uns mitteilen was sie mögen. Zum Beispiel war eine der Dinge, die viele an Black Ops 2 mochten die Art, wie man sein Equipment ändern konnte und dies war etwas, was wir auch tun wollten – Die Dinge spezifisch verändern können. Wir meinen damit nicht nur die Art wie man Aussieht, über 20.000 mögliche Kombinationen, sondern den ganzen Charakter und die Art ihn zu spielen. Dies war eine der Dinge die wir aus der Fan-Base übernommen haben. Wir schauen aber auch auf Webseiten und Reviews oder Youtube-Videos…
Shooter-sZene: Oh ja das haben wir mitbekommen. In ihrer Vorführung hat ihre Kollegin vorhin über Youtube-Videos geredet, in denen sie, als Entwicklerteam, mitbekommen haben, wie Spieler das C4 „falsch“ benutzt haben und sie daraufhin eine neue Granate kreiert haben.
Eric Biessman: Ja, das ist es was ich meine. Wir schauen uns wirklich um und schauen was wir tun können. Bei dieser großen Menge an Spielern ist es schwer jeden zufrieden zu stellen, aber das Ziel ist, genug guten Inhalt zu haben, um jeden da draußen glücklich genug zu machen, das Spiel zu spielen.
Shooter-sZene: Wenn wir schon über Fan-Bases reden, lassen sie uns mal über die CoD-FanBase und die Battlefield-FanBase reden, die wie sie wohl wissen einen Großteil der Zeit gegeneinander sind und nun ist die Frage, ob sie Dinge in das Spiel einfügen um die Battlefield-Fans zum Spiel Call of Duty zu bekommen oder ob sie diesen Konkurrenzkampf wollen?
Eric Biessman: Es ist immer gut Konkurrenz zu haben. Es ist gut für jedes Spiel der Welt, da es beide Spiele besser macht, denn beide Spiele wollen oder müssen zeigen, dass sie das bessere sind – Aber das auch nur solange man wirklich sagen kann, dass es Battlefield-Fans vs CoD-Fans gibt. Ich denke die Spiele sind sehr verschieden, nicht von den Settings, aber das Gameplay an sich ist sehr verschieden. Battlefield hat größere Arenen und wirkt mehr wie „verloren auf dem Kampfplatz“, da ich große Räume habe, in die ich gehen kann, während CoD sehr schnell ist, und ich weiß genau wer im gegnerischen Team ist und wenn mich ein Gegner 4 mal in Folge tötet, ist er mein Nemesis für diese Runde. Beides sind verschiedene Spiele und ich denke es gibt sehr viele Meinungsverschiedenheiten, die nicht so sein müssten und ich denke es gibt viele Fans die beide Spiele lieben.
Shooter-sZene: OK! Nun noch einmal zurück zur Fanbase! Ist es ihnen wichtig User-basierte Inhalte im Spiel zu haben oder werden sie so etwas in das Spiel einbringen?
Eric Biessman: Dies ist eine Frage, die wir bisher noch nicht wirklich besprochen haben und deswegen kann ich hierauf nicht antworten-Sorry!
Shooter-sZene: Es ist vielleicht eine komische Frage, aber sie haben viele Spieler, die deutlich unter 18 Jahren sind und die Frage besteht darin, ob sie sich auf diese Spieler spezialisiert haben und diese in ihrem Spiel haben wollen auch wenn das Spiel eigentlich für Spieler über 18 Jahren gedacht ist?
Eric Biessman: Wir machen diese Spiele, in Gedanken daran, das es Spiele für Erwachsene sind, also für Leute die 18 Jahre oder älter sind und das ist der Punkt. Dazu sind die Ratings da. Nur Erwachsene können diese Spiele kaufen. Also ist es eine Sache der Eltern besser damit umzugehen
Shooter-sZene: Also schauen sie nicht speziell auf diese Spieler sondern akzeptieren sie als Teil der Community obwohl sie eigentlich nicht alt genug sind um diese Spiele zu spielen, da sie zu hart sind?
Eric Biessman: Ja, diese Spieler sind eindeutig zu jung! Das Ding ist, wenn wir die Spiele designen, designen wir sie für Erwachsene und das ist wofür diese Sparte des Game-Marktes da ist.
Shooter-sZene: Alles klar. Themawechsel: Würden sie sagen, dass CoD: Ghosts das Beste CoD aller Zeiten ist?
Eric Biessman: (lachend) Ich muss gestehen ich bin sehr stolz auf das Spiel! Da ist sehr viel geniales Zeug in dem Spiel aber es ist schwer zu sagen ob es das Beste CoD ist, da wir mittlerweile sehr viele Call of Duty-Teile haben. Ich denke aber die Leute werden Call of Duty: Ghosts lieben! Darauf bin ich unheimlich stolz und kann es kaum erwarten bis die Leute es spielen können. Es ist wirklich sehr cool!
Shooter-sZene: Können sie denn sagen ob es ihr persönliches Lieblings-Call of Duty ist?
Eric Biessman: Ich liebe Call of Duty im Ganzen und es ist sehr schwer für mich. Wenn ich ehrlich bin geht es mir da wie bei den Filmen: Ich habe keinen Lieblingsfilm. Da sind ein paar Filme die hervorstechen und so ist es auch mit Call of Duty: Ghosts. Aber ich habe daran mitgearbeitet und diese Tatsache macht es ein bisschen zu meinem „Baby“ also denke ich nicht dass es eine faire Frage ist. Aber wie schon erwähnt bin ich sehr stolz darauf! Und sehr aufgeregt!
Shooter-sZene: Ja, wahrscheinlich auch weil jetzt ein neues Konsolenzeitalter anbricht.
Eric Biessman: Genau!
Shooter-sZene: Vielen Dank für das Interview!
Eric Biessman: Kein Problem, ich danke euch.
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