Die Preissenkungen auf Amazon zum Cyber Monday in der Woche vom 23. bis 30. November auf Amazon sind gar nicht so gravierend, wie es seitens Amazon geworben wurde – so meinen das zumindest die Verbraucherschützer.
Bereits seit dem 23. November können Kunden bei Amazon von Preissenkungen und Rabatten profitieren, denn der Cyber Monday ist im vollen Gange. Doch wie bereits im letzten Jahr, sind nun wieder einmal Beschwerden seitens der Verbraucherzentrale laut geworden. So sei die Woche „kein Feuerwerk“ für Schnäppchenjäger, sondern eher „ein Teelicht“. Amazon wirbt mit Preissenkungen von 40, 50 oder sogar 80 Prozent – genau da setzt die Kritik an. Amazon rechnet die Prozente aus, indem die Senkungen von der UVP des Herstellers genommen wird. Normale Preissenkungen, welche es sowieso bereits gibt, werden einfach in den Prozentsatz mit hinzuaddiert.
Aus angeblichen 50 Prozent Preisnachlass lässt sich somit an mancher Stelle nur noch ein Nachlass von beispielsweise 15 Prozent erkennen, denn die restlichen 35 Prozent waren sowieso schon heruntergesetzt.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen schreibt:
„Ohne Mühe entdeckten die Verbraucherschützer 50 Produkte, bei denen enorme Preisnachlässe von mehr als 40 Prozent auf einem Vergleich mit unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller (UVP) beruhten. Dazu zählten vor allem Technikprodukte, Schmuck und Spielzeug. Der Haken dabei: Kaum ein Händler, geschweige denn Amazon selbst, berechnet Kunden die als Mondpreise verschrienen UVP.“
Außerdem führen die Verbraucherschützer ein simples Beispiel zum Verständnis auf:
„Deutlich wird das anhand eines Damen-Ohrsteckers mit einem Nachlass von satten 74 Prozent. Der kostete statt der UVP von 85 Euro im Cyber-Deal 22,19 Euro. Tatsächlich aber kassierte Amazon – abseits der Cyber-Woche – für das Geschmeide nicht 85 Euro, sondern nur 26,17 Euro. So gesehen reduzierte sich der Rabatt auf magere 3,98 Euro statt angeblicher 62,81 Euro. Für alle 50 Produkte in der Verbraucherzentralen-Stichprobe bedeutete das: Den verheißenen UVP-Rabatten von insgesamt rund 51 Prozent standen realistischere rund 18 Prozent gegenüber.“
Durch diese Angaben seitens Amazon, schaffte es der Online-Händler überall auf Rang eins der Preisvergleichslisten, da von dort die besten Rabatte kamen. Ob das Ganze eine bewusst geplante Marketingstrategie seitens Amazon ist bleibt zu diskutieren, allerdings sind sich selbst die Verbraucherschützer darüber einig, dass Amazon eine derartige „Falschangabe“ nicht nötig gehabt hätte, denn die Preissenkungen seien trotzdem sehr gute Schnäppchen, wenn man die richtigen Prozente angeben würde.
Was haltet ihr von der Aktion seitens Amazon? Findet ihr die Rabatte so in Ordnung oder hätte Amazon alles konkreter angeben sollen?