Eine weitere geschlossene Alpha-Phase zum Action-Spiel For Honor ist fast vorüber und wir haben uns das Spiel genauer angeschaut, das sind unsere Eindrücke.
Wie bereits im Einleitungssatz erwähnt, es handelt sich aktuell um eine geschlossene Alpha. Demnach können bei uns noch ein paar Probleme auftreten, die sich aber zum Release wieder erledigt haben können – oder sogar bei einer möglichen Beta.
Umfang
Endlich war es wieder soweit. Es gab erneut eine geschlossene Alpha-Phase für For Honor und wir durften uns allen drei Fraktionen, und zum ersten Mal auch die Wikinger, anschauen. Für die jeweilige Fraktion, Wikinger, Ritter und Samurai, gibt es zwei Klassen. Bei den nordischen Zeitgenossen sind es beispielsweise der Raider und der Berserker. Bei den Rittern der Warden und Conqueror und bei den Samurai der Kensei und Orochi. Jeweils eine der Klasse ist immer eine etwas schwerere und langsamere, die aber auch ordentlich Hits rauskloppt und jeweils eine agilere Klasse, die schneller ist, aber weniger Schaden macht. Für welche man sich auch entscheidet, beide haben ihre Vor- und Nachteile, wobei es immer darauf ankommt, ob man seine Wahl beherrscht, oder nicht. Wirklich im Nachteil ist niemand.
Bevor es in die Schlacht geht, können wir unsere Charaktere anpassen und personalisieren. Dabei werden uns einige Möglichkeiten geboten. Gehen wir in das entsprechende Menü, wird uns zunächst unser ausgewählter Charakter angezeigt. Dort können wir zwischen Helm, Brust, Arme und Waffe wählen. Zu Beginn haben wir natürlich nur eine Standard-Ausrüstung, bekommen aber am Anfang der Alpha 1.500 Stahlmünzen geschenkt. Damit können wir uns verschiedene Gear Packs kaufen, doch keine Angst, man verdient auch Münzen beim Spielen und kann nach einem Match ebenfalls Loot auf dem Schlachtfeld finden. Dies geschieht zufällig. Wir können uns einen Helm, verschiedene Brust- und Armrüstung aussuchen und die Klinge sowie den Griff der Waffen verändern.
Ist dies erledigt, können wir noch mit Mustern, Geschlecht unseres Charakters, richtigen Outfits, Farben, Materialien und verschiedene Färbungen spielen. In der Alpha gab es ein Outfit für 500 Münzen zu kaufen. Zudem gibt es noch Elite-Outfits, dieses war aber den Entwicklern in der Alpha vorbehalten. Färbungen, Muster und dergleichen können für die beiden Arme, die Schulter(n), die Hose und die Brust jeweils einzeln angepasst werden. Je nach der Körperstelle, lassen sich verschiedene Muster, Tattoos und Gravierungen wählen. Ihr merkt schon, ihr habt einiges an Anpassungsmöglichkeiten für euren Charakter. Ist auch das erledigt, können wir noch verschiedene Skills wählen.
Während dem Spielen sammelt ihr Erfahrungspunkte, besonders für das Töten von gegnerischen Charakteren gibt es einiges. Habt ihr genügend für ein Level gesammelt, steigt ihr folgerichtig ein Level auf und erhaltet Zugriff auf verschiedene Skills. Bei dem Raider ist der Erste beispielsweise ein kurzzeitiger Geschwindigkeitsschub, damit ihr euch schneller fortbewegt. Skill zwei ist standardmäßig ein kleiner Debuff für den Gegner. Denn ihr deckt die Position eines Gegners auf und mindert dabei seinen Angriff und seine Verteidigung für kurze Zeit. Ideal in der Verbindung mit Skill drei. Mit diesem verfallt ihr kurzzeitig in Raserei und erhaltet Boni auf Schlagschnelligkeit, Angriff und Verteidigung. Der letzte Skill gewährt in einem kleinen Radius eine heilende Aura für euch und eure Verbündeten. Mit der Zeit könnt ihr noch weitere Skills freischalten. Ebenfalls verändern könnt ihr die Hinrichtungen. Diese erscheinen, wenn ihr einen Gegner mit einem starken Treffer zu Grunde richtet.
Als Spielmodi erwarteten uns Duell, „Handgemenge“ und Herrschaft. Beim Duell könnt ihr euch in einem 1 vs 1 gegen die KI oder einen anderen Mitspieler behaupten. Das Handgemenge verläuft ähnlich, nur, dass es ein 2 vs 2 ist. Herrschaft ist der bereits bekannte Modus von For Honor, bei dem 4 Spieler wahlweise gegen die KI oder 4 andere Spieler antreten. Sollten am Ende einer Runde nicht mehr genügend menschliche Spieler vorhanden sein, werden die Slots vorübergehend mit Bots aufgefüllt. Doch kommen wir nun zu dem wichtigsten Aspekt des Spiels, dem Gameplay.
Gameplay
Das Gameplay von For Honor kennen wir eigentlich schon, von diversen Trailern, Events, und Alpha-Versionen. Daher solltet ihr nichts Neues erwarten. Das Prinzip bleibt gleich. Durch das Anvisieren eines Gegners geht ihr automatisch in die Kampf-Position. Hier könnt ihr zwischen drei verschiedenen Haltungen der Waffe wählen, oben, links unten und rechts unten. Greift ihr nun von oben an, kann das Gegenüber noch reagieren und nach oben blocken. Selbiges gilt für die anderen beiden Haltungen. So können durchaus spannende und lange Kämpfe entstehen, sollten beide Gegenüber in etwa gleich gut mit ihrem Charakter umgehen können. Besonders bei Herrschaft können aber durchaus Ungleichheiten aufkommen, wenn man plötzlich alleine vor drei Gegnern steht. Da hilft auch das beste Blocken nicht mehr.
In Duell und Handgemenge geht es nur darum, seinen Gegner in Duellen zu schlagen. Beim Handgemenge wird es schwierig, wenn der eigene Partner ausscheidet und sich das 2 vs 2 zu einem 2 vs 1 wandelt. In Herrschaft geht es vor allem darum, Punkte zu sammeln und Ziele einzunehmen. Erreicht ein Team 1.000 Punkte, werden die Gegner vor eine schwierige Situation gestellt, denn werden alle vier Gegner in einem kurzen Zeitraum getötet, haben sie verloren. Sollten sie eine Flagge erobern können, schwindet dies wieder. Sollte mehr Zeit zwischen den Kills liegen, können die Gegner nach wie vor respawnen.
Da jede Klasse verschiedene Skills hat, können auch diese einen großen Vorteil bieten. Einen mindestens ebenfalls großen Vorteil bieten die besonderen Eigenschaften der Klassen. Als Raider der Wikinger beispielsweise kann man, wenn man oft genug Treffer einstecken musste und überlebt hat, in den Rache-Modus verfallen. Dadurch machen Schläge kurze Zeit keinen Schaden mehr und die eigenen sind dafür um so kräftiger, wenn sie einen Gegner treffen. So könnt ihr euch unter Umständen auch aus den schwierigsten Situationen retten und auch einer vermeintlich unterlegenen Situation, einen Sieg schaffen. Es gibt auch Herausforderungen, die man verfolgen kann, für die man dann Münzen und Erfahrungspunkte erhalten kann.
Die Materialien und Münzen werden für die Ausrüstung benötigt. Die verschiedenen Anpassungen dienen nicht nur der Optik, sondern je nach Teil, das man findet, unterscheiden sich auch die Boni. Doch das war noch nicht alles, wir können jedes Ausrüstungsteil noch weiter verbessern, dafür opfern wir beispielsweise andere Helme oder Brustrüstungen und müssen das Zerlegen mit Stahlmünzen bezahlen. Dadurch steigern sich die Boni des Equipments. Außerdem lassen sich die Gegenstände auch für Erfahrungspunkte zerlegen.
Grafik, Setting & Sound
Grafisch sieht das Ganze natürlich spektakulär aus. Vermutete man bei der Ankündigung auf der E3 noch einen gerenderten Trailer mit aufgehübschter Grafik, die es so nicht im Spiel geben wird, hat Ubisoft gezeigt: Doch, genau so ist die Grafik im Spiel. Und das ist gut so. Es gibt auf den verschiedenen Karten einiges an Abwechslung. Von einer halb zerstörten Burg in einem sonnigen Gebiet, bis zur Wikinger-Festung im Winter, mit Schnee und brennenden Fackeln zur Erleuchtung des Gebiets. Oder aber auch das Gebiet der Samurai mit einem normalen, hellen Wetter. Es gibt wirklich viel für das Auge, auch wenn man es beim Spielen selten genießen kann, da die Action nie fern ist. Ein wirkliches Setting gibt es nicht, da es sowohl um Ritter, als auch um Wikinger und Samurais geht. Es ließe sich wohl im puncto Mittelalter zusammenfassen, würde dem Ganzen aber durch die Abwechslung wohl nur teilweise gerecht werden.
Soundtechnisch ist For Honor zwar kein überaus zu lobendes Meisterwerk mit Innovationen, aber es hat einen soliden Sound. Wenn Klingen aufeinander prallen klingt das satt und wuchtig. Die Begegnung von Klingen und Fleisch geht flott und ebenfalls mit einem passenden Klang daher und die Atmosphäre wird durch den Ton unterstützt. Es ist zwar situativ schwer, sich in das Spiel eingebunden zu fühlen, da man sich stets auf die Ziele konzentriert und versucht, nicht geflankt zu werden. Hat man aber mal einen Kampf oder einen ruhigen Moment, fühlt man die gut gelungen Immersion – auch dank des Sounds.
Fazit

For Honor hat mich bei der ersten Präsentation auf der letztjährigen E3 ziemlich überrascht, ähnlich wie Ghost Recon: Wildlands. Es sah interessant aus, grafisch fantastisch und spielerisch interessant. Nachdem nun über ein Jahr vorbei ist, gab es mehrere Alpha-Testphasen, von denen ich effektiv leider nur eine testen konnte, doch das überzeugt. For Honor spielt sich fantastisch und innovativ. Für mich, als Interessierten des nordischen Glaubens, stellte das Spiele der Wikinger auch ein unglaublich authentisches Gefühl dar. Es gibt Möglichkeiten, seinen Charakter mit Thors Hammer zu dekorieren und weitere, typische nordische Symbole wie der Baum des Lebens sind dabei – guter Job Ubisoft. For Honor hat tatsächlich noch einiges an Potenzial und wird zum Release mit großer Sicherheit eine Vielzahl an Möglichkeiten mit sich bringen, die man in der aktuellen Alpha nur angeschnitten zu Gesicht bekommt. Viele Skills, viele Varianten, seinen Charakter zu etwas Besonderem zu machen und ein wirkliches interessantes Gameplay. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich auf jeden Fall eine der – mit Sicherheit – folgenden Alpha- oder Beta-Phasen registrieren und sich das Spiel einmal selbst anschauen. Ich freue mich schon, auf einen Test des vollwertigen Spiels!