Wer kennt das nicht: Ein neues Free-to-Play Spiel, doch nach ein paar Stunden stellt sich heraus, dass man nicht drum herum kommt, Geld zu investieren. Der schlechte Ruf von Free-to-Play-Konzepten bereite zunehmend Sorgen, einige Geschäftsmodelle geraten zudem in das Visier der Verbraucherschützer.
Free-to-Play kommt bei den meisten Spieler eher schlecht an. Obwohl die Bezeichnung erst einmal Spielvergnügen zum Nulltarif verspricht, merkt der Spieler schnell, dass ohne die Investition von Geld bei den meisten Spielen wenig Spaß aufkommt.
Auch die Politik diskutiert bereits über strengere gesetzliche Vorgaben für Anbieter von Free-to-Play-Titeln, wie etwa in England. Nun hat sich der in Deutschland der Branchenverband Game eingeschaltet, welcher viele kleine und mittlere Publisher vertritt. Der Verband gibt zu, dass das Free-to-Play-Geschäftsmodell zunehmend in das Visier von Verbraucherschützern gerät. Die Kritik an den Anbieter sei zum Teil berechtigt, betreffe aber nur eine geringe Anzahl der Anbieter. Nun sollen neue Leitlinien in Kooperation mit der Branche, der Politik und der Gesellschaft erarbeitet werden. Diese sollen eine „konsumentenorientierte Betrachtung der Angebote mit den wirtschaftlich angemessenen Interessen der Anbieter und Hersteller dieser Spiele in Einklang bringen“.Der Verband möchte seinen Publishern dabei offensichtlich nicht zu sehr das Wasser abgraben, deswegen sind keine allzu strengen Vorgaben zu erwarten.
Auch auf europäische Ebene wollen die Mitglieder der EU-Kommission den Schutz der Verbraucher verbessern. Hierbei werden vor allem vier konkrete Vorschläge diskutiert. Spiele, die als „kostenlos“ angeboten werden, sollen in Zukunft ihre wahren Kosten offenlegen. Vor allem für Kinder ist das aktuelle Konzept problematisch, da diese das Spiel gratis anspielen können, dann aber Erwachsene dazu bringen, ihnen weitere Ausgabe zu finanzieren. Auch sollen keine automatischen Zahlungen mehr abgebucht werden können, der Anbieter müsse zudem eine Support-Mailadresse einrichten. In Großbritannien wurden bereits seit 2014 verbindliche Regelungen eingeführt, Anbieter von Free-to-Play-Titeln müssen vor allem über die genauen Kosten informieren.
Was haltet ihr von Free-to-Play Spielen?