In den letzten Wochen und Monaten werden Spiele immer häufiger verschoben. Während einige Titel wie Watch Dogs mehrfach verschoben werden, werfen andere Entwickler ihr Spiel als Early Alpha auf den Markt.
Ein perfektes Beispiel für den Erfolg durch dieses Konzept ist DayZ. Als Alpha verkaufte sich das Spiel bestens und die Käufer wurden mehrfach darauf hingewiesen, dass es noch viele Bugs hat. Dean Hall persönlich hatte sogar verkündet, dass er vom Kauf im aktuellen Stadium abrät. Doch das ist alles kein Problem, denn das Spiel wird mit jeder Menge Updates versorgt und wenn die finale Version erscheint, bekommen die frühen Unterstützer diese.
Ein weiterer Vorteil dieses Prinzips ist, dass die Community gleichzeitig die Qualitätskontrolle macht und zwar in einem Vielfachen Ausmaß, als es ein Team je könnte. Das Spiel kann dadurch viel mehr an die Wünsche der Community angepasst werden. Große Publisher setzen leider selten auf solche Möglichkeiten. Hier gibt es eine Closed Alpha gefolgt von einer Open Beta und dann wirft man eine scheinbar finale Version auf den Markt. Alle künftigen Fehler kann man ja patchen. Doch ist es nicht gefährlich anzunehmen, dass die Community einfach brav auf den Patch wartet und solange ruhig ist? Vor einigen Jahren war es schlichtweg nicht möglich zu patchen. Spiele wurden auf ein Medium gepresst und dann war es das. Wenn ein Spiel dann verbuggt war, wendete sich die Community recht schnell ab, weshalb die QA Kontrolle der Entwickler/Publisher wesentlich besser arbeiten musste. Natürlich sind heutige Titel wie Battlefield weitaus größer, doch ist das wirklich eine Entschuldigung, ein Spiel voller Fehler auf den Markt zu werfen, welche sogar bekannt waren? Ich sage nein, denn heute sind auch die Möglichkeiten viel größer. Wie kann es denn sein, dass die Open Beta eines Spiels besser läuft als eine finale Edition. Die Alpha und Beta sind doch eigentlich dazu da, ein Spiel auf Herz und Nieren zu testen und wenn diese schon als Open Version läuft, so sollte man dies auch nutzen. Die Lösung für die großen Unternehmen ist denkbar einfach. „Wir arbeiten hart an den Problemen und sind kurz vor der Fertigstellung eines großen Patches.“ – So oder so ähnlich kündigt man dann die beliebten 3 – 6 GB Patches an. Doch wie schaut es mit Leuten aus, die sich extra die DVD Version kaufen, da ihr Internet nicht das schnellste ist. Ich kenne genügend Personen, für die 1 MB/s ein Traum wäre.
Die sind überhaupt nicht froh, wenn es einen Patch gibt und auch diese sind zahlende Kunden. Auch beliebt sind die sogenannten DayOne Patches. Das Game wurde noch gar nicht offiziell freigegeben, da wird schon der erste Patch veröffentlicht. Patches die von Zwangsreleases zeugen? Vermutlich, denn welchen Grund gibt es sonst das Spiel auf DVDs zu pressen und bei großen Plattformen einzureichen, bevor es überhaupt fertig ist. Doch ein großer Publisher hat es vor gemacht: Ubisoft hat Watch Dogs einfach verschoben. Einen der am meisten erwartete Titel überhaupt für dieses Jahr und die Community hat nicht aufgeschrien. Eher ein „Gott sei Dank lassen sie sich Zeit als mit Bugs zu veröffentlichen“ war der Grundtenor der Kommentare. Seitdem häufen sich die Meldungen, dass die gegebenen Termine nicht eingehalten werden können. Die Community nimmt es immer noch recht gelassen. Sollen sie sich Zeit lassen an dem Spiel zu arbeiten und nicht einfach 0815 eine buggy Version auf den Markt zu bringen. Besonders bei diesem Thema interessiert uns eure Meinung:
Habt ihr ein Problem mit gigantischen Patches oder seid ihr der Meinung, dass diese heutzutage einfach Standard sind. Andererseits – Verschieben oder Patchen, was ist besser?