Wir alle kennen ihn, den ewigen Vorwurf, dass brutale Spiele dafür sorgen, dass wir eiskalte Mörder werden und alles töten was sich uns in den Weg stellt.
Damit könnte jetzt endgültig Schluss sein. Forscher der Universitäten Villanova und Rutgers haben eine Studie veröffentlicht, in der Verkäufe brutaler Spiele mit der Anzahl brutaler Kriminalitätsfälle verglichen wird. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wenn die Verkäufe von als brutal eingestuften Spielen am höchsten sind, geht die Rate der brutalen Verbrechen runter.
Die Studie stützt sich auf Statistiken zu Verkäufen von PC-Spielen und Anzahl von Gewaltverbrechen. Die Forscher haben bei dem Vergleichen der Graphen herausgefunden, dass bei Releases von Spielen wie Call of Duty oder GTA die Kriminalitätsrate sinkt. Das hat mehrere Gründe: Zum einen können Menschen mit der Tendenz, Gewaltverbrechen zu begehen das in entsprechenden Spielen kompensieren, andererseits sind das häufig Spiele, in denen man am Anfang viel zeit verbringt und daher einfach keine Zeit mehr für Verbrechen hat.
Der Mit-Verfasser der Studie, Patrick Markey, hat sich vor der Studie jahrelang mit Games und Brutalität beschäftigt. So ist er der Meinung, dass Games vor allem deswegen einen so schlechten Ruf haben, da sie als etwas gesehen werden, an dem junge (brutale) Kriminelle Spaß haben. Auch wenn es Fakt ist, das diese Kriminellen diese Spiele gerne spielen, so hält er es für falsch zu sagen, dass brutale Spiele brutale Menschen erschaffen.
Markey weiß, dass die Studie noch nicht genug ist, um dafür zu sorgen, dass man brutale Kriminalität besser bekämpfen kann, will aber die Forschung in diesem Bereich vorantreiben. Angesicht der intensiven Diskussion auch in Deutschland, ist es aus der Sicht der Gamer wichtig, Fakten zu schaffen, dass Videogames nicht Mörder schaffen. Wer die Diskussionen darum verfolgt hat, wird bemerkt haben, dass bisher fern jeglicher Studie oder Statistik argumentiert wurde und bei tragischen Vorfällen wie dem Amoklauf von Winnenden einzig Videospiele die Schuld zugeschoben bekommen haben. Diese Angst vor einem neuen Medium hat die Menschheit aber schon lange begleitet, was daran liegt, dass der Mensch an sich ein Gewohnheitstier ist.
Es ist ein bisschen zu früh zu sagen, lass uns alle brutale Videospiele spielen und die Welt sicherer zu machen.
Hier könnt ihr die entscheidenden drei Graphen sehen: Wenn ihr sie miteinander vergleicht, werdet ihr erkennen, dass immer zu Releases großer Videospiele Kriminalitätsraten sinken.
Wer mehr über diese Studie lesen will, der sollte sich die Quelle genauer durchlesen.
Was denkt ihr über die Studie, haben die Autoren damit recht oder ist das alles an den Harren herbeigezogen?