Schon lange ist es so, dass Sexismus beim Gaming immer wieder eine Rolle spielt und ein großes Problem darstellt. Nun wurde der Mythos, dass Männer besser spielen als Frauen, von Forschern widerlegt.
Das größte Vorurteil beim Gaming lautet schon seit Jahren, dass Frauen viel schlechter als Männer spielen würden. Nun hat eine Studie der University of California, Davis herausgefunden, dass dieser Mythos nicht stimmt. Die Assistenzprofessorin Culhua „Cindy“ Shen, die das Fach Kommunikationswissenschaften leitet, hat nun in einer Zusammenarbeit mit Kollegen anderer Universitäten eine Studie an zwei MMORPGs durchgeführt, indem man die Daten von insgesamt tausenden Gamern ausgewertet hatte. Untersucht wurde dabei, ob es gewisse Unterschiede beim Leveln geben würde und wie das strategische Leveln beider Geschlechter aussieht.
Shen sagte daraufhin, dass bei der Untersuchung in erster Linie darauf geachtet wurde, wie sich die unterschiedliche Spielzeit, die Charakterauswahl und die Mitgliedschaft in einer Gilde auswirken. Nach der Auswertung der Ergebnisse konnte nun bestätigt werden, dass Frauen genauso schnell Leveln wie Männer. Sobald man all diese Faktoren berücksichtigt, verschwinden die Geschlechterunterschiede und man kann genau sagen, dass der Mythos nicht stimmt. An der Studie nahmen mehr als 9000 Everquest II Spieler und ungefähr 2000 Spieler vom chinesischen MMO Romance III teil. Damit man die Geschlechter unterscheiden konnte, nutzen die Forscher die persönlichen Angaben von der Accountregistrierung.
Zum ersten Mal wurde die Spielweise von männlichen und weiblichen Gamern bei MMORPGs über einen längeren Zeitraum analysiert und dann ausgewertet. Hinzu kommt noch, dass die Daten von zwei Spielen und von zwei unterschiedlichen Kulturen analysiert wurden, was es bisher noch nicht gab. Bisher hatte man nur das Geschick beider Geschlechter in kurzen Spielen untersucht, doch laut Shen, wurden hier einfach die Erfahrungswerte nicht berücksichtigt, weshalb diese Untersuchungen nicht eindeutige Beweise liefern. Shen gibt an, dass die Thematik durch die 2014 losgetretene GamerGate-Debatte ihre Aufmerksamkeit erregte.
Obwohl mehr und mehr Frauen zu Gamern geworden sind, und immer mehr Frauen Spiele auch entwickeln, sind die Spieler-Communities als Ganzes Frauen gegenüber immer noch sehr feindlich eingestellt. Das vorherrschende Vorurteil ist, dass Frauen nicht so gute Spieler seien wie Männer.
Laut der Aussage von Shen, stellen Frauen ungefähr 20 % der Spieler bei MMOs dar. Genau deswegen müsse man dafür kämpfen, dass diese auch angemessen repräsentiert werden. Das Vorurteil, dass Frauen schlechtere Spieler seien, könnte man nun nicht mehr vorbringen, da das Gegenteil bewiesen wurde. Shen möchte sich nun dafür stark machen, dass mehr Frauen in relevanten Bereichen wie der Wissenschaft, Technologie oder dem Ingenieurswesen integriert werden.