Die neue Vulkan API, Nintendo, Sony und andere große Entwickler, die ins Geschäft einsteigen: Wird das Smartphone bald besser sein als die Konsolen?
Nicht vielen wird der Gedanke gefallen, dass ihre geliebten Konsolen nicht das Non-plus-ultra der Gaming-Welt sind. Fakt ist aber, dass schon durschnittliche PCs jeder Konsole die lange Nase zeigen, was Performance, Grafik und Auflösung anbetrifft. Aber Handhelds?
Diverse Handhelds gibt und gab es bisher, seien es die Gameboys oder Nintendo DS-Konsolen, die PS Vita und andere. Alle diese Devices haben zwei Gemeinsamkeiten: Sie sind erschwinglich und nicht gerade High-End-Zocker Ware. Gerade der Preis und die kompakte Bauart sind natürlich die Hauptgründe, warum Handhelds bisher nicht mithalten konnten mit Konsolen oder gar PCs.
Ähnlich sah das ganze bisher mit Smartphones aus. Eine Weile lang schien es, als könne der Mobile Gaming-Markt expandieren, als würde die Qualität der Spiele rapide steigen. Doch seit einigen Jahren nun gibt es in diesem Bereich keinen nennenswerten Fortschritt mehr, was auch und vor allem daran liegt, dass der mobile Markt von Freemium Apps überschwemmt wird. Dazu fällt es vielen Gamern schwer, die Touch-Steuerung als gleichwertig zu ihren Gamepads und Tastaturen zu akzeptieren, was allein die Schuld der Entwickler ist, da es bereits wenige Spiele gibt, die beweisen, dass flüssige Bedienung auch auf dem Touchscreen im Bereich des Möglichen liegt.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Dead Trigger-Reihe von Madfinger, die andererseits aber auch als tolles Beispiel für den bisherigen Verfall des Smartphone Gamings dienen kann: Free2Play-Titel ja, aber mit saftigen IAPs (In App Purchases). Inzwischen haben die Entwickler Waffen mit goldenen Skins dem Shop hinzugefügt, die keinerlei Mehrwert gegenüber ihren normalen Counterparts bieten, aber dreiste 55 Euro kosten sollen. Ihr hört richtig. Eine einzige goldene, digitale Waffe soll 55 Euro wert sein. Dafür könnt ihr euch beispielsweise The Division auf dem PC leisten.
Wie also kommt uns der Gedanke, dass Smartphones bald besser sein könnten als Konsolen? Es ist im Prinzip ein ganz einfaches Rechenspiel. Eine Current-Gen Konsole wie die PS4 kostet um die 300 bis 400 Euro. Ein aktuelles Flagship-Smartphone erleichtert euch schonmal um 800 bis 1000 Euro, also mehr als das doppelte. Die Hersteller können sich bei diesen Preisen hardware-technisch austoben, immer das Beste vom Besten in die Geräte packen. Bei der derzeitigen Entwicklung liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass wir schon in den nächsten Jahren Spiele von der Qualität einer Current-Gen Konsole auf unserem Smartphone spielen.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Engagement großer Studios, die Vollpreistitel für Android und iOS entwickeln. Square Enix gehört mit zu den ersten, die alte Titel fürs Smartphone zu angemessenen Preisen neu aufgelegt haben. Jetzt wollen Nintendo und auch Sony, die mit ForwardWorks sogar ein eigenes Studio für Smartdevices eröffnent haben, ins Mobile Gaming Geschäft einsteigen. Das bedeutet noch nicht zwingend, dass wir demnächst mehr als eine Super Mario Tempel Run-Version zu sehen bekommen, das Potential der Hardware ist aber bereits vorhanden.
Mit dem Galaxy S7 stellte Samsung gerade erst sein neues High-End Gerät vor. Während der Präsentation wurde zudem eine neue Grafik-Demo der Unreal Engine 4 gezeigt, welche durch die Vulkan API ermöglicht wurde. Die Grafik, die Effekte, die Performance – überragend. Mit der Vulkan API könnte tatsächlich ein neues Kapitel angebrochen sein, doch weiterhin braucht es Entwickler, die mehr wollen als nur das schnelle Geld. Entwickler mit Leidenschaft fürs Gaming sind gefragt – dann könnten Smartphones tatsächlich besser werden als Konsolen. Dem stehen aber noch so viele „Wenns“ im Wege, dass wir alle Konsoleros beruhigen können: Fürs Erste bleibt ihr die Nummer zwei, wenn es um Gaming geht.
Was glaubt ihr? Hat Mobile Gaming das Potential, die Konsolen zu überholen, oder wird es weiterhin im Freemium Geschäft verschimmeln? Schreibt uns eure Meinung in die Comments!