Wir kennen sie alle. Die unterschiedlichsten Situationen und Dinge, über die wir als Gamer frustriert sind. Aus diesem Grund bin ich frustriert!
Wir als Gamer haben alle unsere Momente, in denen wir frustriert sind. Es gibt die verschiedensten Situationen, die uns in diese Lage bringen, in der wir auch gerne mal kurz vor dem Verzweifeln stehen. Doch was sind eigentlich diese Situationen? Welche Tücken hat das Leben als Gamer und welche Lösungen gibt es für diese Probleme? Wir berichten euch davon in unserer Kolumne und sind uns sicher, dass auch ihr mindestens eine dieser Situationen kennt. Die ersten beiden Teilen findet ihr selbstverständlich auch auf unserer Seite. Wer sich diese auch ein mal durchlesen möchte, findet hier Teil 1 und hier Teil 2.
Kolumne – Teil 3
Um eines schon mal vorweg zu nehmen: Wir lieben die Spiele, wir lieben neue Franchises und vor allem lieben wir es, in eine tiefe Story zu versinken und uns einfach dem Spiel hingeben zu können – neben dem Ärger über cheatende Mitspieler im Multiplayer eben. Doch, was frustiert uns eigentlich so, an unseren geliebten Videospielen? Fakt ist ganz klar, dass es dafür nicht „den einen“ Grund gibt, sondern sich das aus vielen verschiedenen Aspekten zusammensetzt. Neben einer guten (logischen) Story, müssen die Charaktere passen, dazu dann eben auch die Synchronstimmen und nicht zuletzt ein gutes Konzept mit sinnvollen Elementen.
Nun gut, das sind wahrlich viele Elemente die zusammenpassen müssen und eben deshalb kann ein Spiel selten alle gut bis sehr gut erfüllen. Da bleiben gerne mal Dinge auf der Strecke, über die wir uns dann im Nachhinein aufregen. Die beliebtesten Aspekte, über die wir uns aufregen sind vor allem Synchronsprecher, für die deutsche Synchronisation, Monotonie im Spielablauf oder schlechte Grafik/Animationen. Auf der einen Seite kann man natürlich sagen, dass sich die Entwickler einfach mehr Zeit hätten nehmen sollen oder den Fokus nicht so stark auf andere Elemente hätten legen sollen, doch wie viel Sinn macht diese Aussage?
In meinen Augen ist es berechtigt, diese Aussage zu tätigen, doch Sinn macht dies für die Entwickler nur wirklich selten. Gerade dann, wenn ein großer Publisher im Nacken hängt. Der Publisher gibt die Vorgaben und diese müssen dann bis Tag X abgehakt sein. Kosmetische Nachbesserungen oder das (sinnvolle) Weiterentwickeln von Mechanismen, die im Spiel gerade Mal ihr Potenzial zeigen bleiben dabei oft auf der Strecke. Einerseits müssen die angesprochenen Vorgaben erfüllt werden, andererseits hat das Ganze auch eine kostspielige Seite. Wenn Fans rund um das Franchise oder den Titel entstehen, bestellen diese es sich auch oft vor. Verschiebt sich der Titel müssen ziemlich viele Termine geändert werden, eventuell fallen Vorbesteller ab und somit sinken auch die voraussichtlichen Einnahmen. Es muss also immer abgewogen werden, wie viel Sinn macht die Verschiebung und ist sie überhaupt nötig.
Auf der anderen Seite kann man nie ein wirklich ein perfektes Spiel schaffen. Wer Rollenspiele liebt, wird wohl nicht so viel mit Ego-Shootern anfangen können, wobei das selbstverständlich auch immer eine subjektive Wahrnehmung ist. Die beiden genannten Genre können beliebig durch jedes weitere Genre ersetzt werden und der Satz wird wohl trotzdem noch oft genug recht behalten. Wenn es das Wort „Genrebehindert“ geben würde, dann würde es wohl auf mich zutreffen, auf jemanden, der wohl alle verschiedenen Spiele spielen kann und trotzdem immer eine Bindung aufbauen kann. Nun gut, zurück zum Thema. Was für Person A das perfekte Game ist, ist für Person B auch eben „nur“ ein weiteres Spiel des entsprechenden Genres.
Aktuelles Beispiel
Kommen wir aber nun zum eigentlichen Thema und zwar zu dem Thema, was mich als Gamer frustriert. Immer öfter kommen Fortsetzungen von etablierten Franchises die eigentlich nur als Kopie des Vorgängers gelten können, weil es einfach viel zu wenig Änderungen gibt. Da wir in den letzten Tagen bereits über Far Cry Primal gesprochen haben, ist dies auch das aktuellste und beste Beispiel dafür. Aufgrund der momentanen Fakten, lässt sich sagen, dass der Schritt vom vierten Teil zu Primal, ebenso wie der vom dritten zum vierten, nicht wirklich groß ist. Dies sieht man auch im veröffentlichten zweistündigen Gameplay.
Anderes Setting, leicht veränderte oder nur ganz wenig neue Features und fertig ist das neue Spiel. Widmet man nun den Veröffentlichungen des Franchise, wird einem vor allem eines klar: die Spiele erscheinen in immer kürzeren Intervallen. Von Teil eins bis Teil zwei und von Teil zwei bis Teil drei waren es jeweils circa vier Jahre. Zwischen dem dritten und vierten Teil liegen hingegen nur noch zwei Jahre. Zwischen Far Cry 4 und Primal liegen sogar nur etwas mehr als ein Jahr – November 2014 bis Februar 2016. Dadurch kommt vollkommen zurecht der Gedanke auf, dass die Spiele mit weniger Zeit auch weniger innovativ und weniger gut werden. Far Cry 2 und 3 waren super Spiele der Serie. Far Cry 4 war dann „nur“ noch solide. Trotz des neuen Settings für Primal, welches durchaus Hoffnungen weckt, ist die Ernüchterung riesengroß, wenn diese abfallende Kurve beibehalten wird.
Nehmt euch mehr Zeit!
Und genau das ist es, was mich als Gamer frustiert. Entwickler und vor allem Publisher nehmen den etablierten Franchisen immer mehr Zeit weg. Doch genau diese Zeit ist das Wichtige an den Spielen! Niemand kann in etwas mehr als einem Jahr ein wirklich solides Spiel auf die Beine stellen. Nehmen wir The Witcher 3 als Beispiel, das ist für mich immer noch das beste (Rollen-)Spiel überhaupt, nun gut, gleichauf mit KOTOR (2). Witcher 3 hat in der Entwicklung bei CD Projekt RED circa vier Jahre gebraucht. Würde man dies in einem einjährigen Rhythmus erledigen, wäre die Geschichte rund um den Hexer Geralt LANGE nicht so super geworden wie bisher.
Daher auch mein Appell, der wahrscheinlich wohl sowieso nie bis an die richtigen Leute dringen wird: Nehmt und gebt mehr Zeit! Nur Spiele, die lange genug entwickelt werden, können auch wirklich Erfolg haben! Dennoch wird am Ende wohl die Profitgier der Sieger sein und wir bekommen jedes Jahr einen neuen Ableger von wirklich (ehemals?) coolen Franchise-Titeln.
Was ist eure Meinung zu dieser Thematik? Werden die Spiele viel zu schnell nacheinander raus gehauen oder seid ihr zufrieden, so wie es momentan ist?