Es ist soweit: State of Decay-Year One Survival Edition ist seit dem 27. April bei Steam erhältlich und wurde noch einmal frisch gepatched.
Microsoft und Undead Labs, die schon mehrere Versionen von State of Decay rausgehauen haben, wurden in jüngerer Vergangenheit als Abzocker bezeichnet, weil nun für den Preis von 28 Euronen eine überarbeitete Version von State of Decay herausgebracht wurde. Die Besitzer der „alten“ Versionen fühlen sich verarscht.
Es gibt nicht wenige User, die sich den Titel bereit vor längerer Zeit gekauft haben und nun echauffiert auf Steam zu sprechen sind, weil die Year One Survival Edition mit 1080p-Auflösung und allen bisherigen DLC`s zum Vollpreis rausgeknallt wird, aber für die Leute, die eine Version davon besitzen, kein Update (auch nicht kostenlos) bekommen. Für Leute, die immer wieder zwischendurch ein bisschen Zombieaction erleben wollen und noch niemals State of Decay gezockt haben, denen ist der Titel ans Herz gelegt, der Rest muss es nicht unbedingt kaufen. Dafür gibt`s zu wenige Neuerungen wie zwei neue Fahrzeuge, Skins und ein paar andere Kleinigkeiten, die aber eigentlich nicht ins Gewicht fallen, mal von der Full HD-Unterstützung abgesehen, die natürlich die Grafik noch einmal signifikant verbessert. Aber das sollte jeder für sich entscheiden.
Das Spiel selbst beginnt recht behutsam mit der Erkundung eines, sagen wir mal, Campingplatzes, auf dem die ersten Hirnfresser ihr Unwesen treiben. Man wird nach und nach in die Steuerung und Menüführungen eingewiesen, eine gewisse Story ist auch vorhanden, die man aber sich im Prinzip hätte auch sparen können. Im Laufe des Spiels findet man allerhand Zeug, um sich zu regenerieren (Ausdauer und Gesundheit) in Form von Medikamenten und Futter, aber auch allerhand Schlag- und Schusswaffen, die es in den abgefahrensten Versionen gibt. Von Messer über Machete, Golfschläger, Krücken, Lampenständern, Baseballschläger, Pistolen, Gewehre (Karabiner und Schrot), über MG`s bis hin zu Granatwerfern ist alles dabei, um die stinkenden Zombieärsche von innen nach außen zu stülpen. Teils sind die Levels eher schlauchartig, aber zumeist bewegt man sich auf einer Map ganz frei herum und versucht, alle Häuser nach und nach einzunehmen, Außenposten zu erstellen und sich auf der Map mal so richtig breit zu machen.
Die Bewegungen der Protagonisten sind ok, aber nicht schön anzuschauen, da die hölzernen Bewegungsabläufe doch etwas veraltet wirken. Da ist noch Verbesserungspotenzial vorhanden. Bei den Viechern hingegen macht es Spaß, sie anzusehen. Sie schlurfen in der Gegend herum, klettern über Hindernisse, während andere Zombies geschwind auf allen Vieren einem den kalten Schauer über den Rücken jagen. Und wenn plötzlich ein Zombiekoloss vor einem auftaucht und einen Schwinger verpasst, dass einem Hören und Sehen vergeht, dann wird man echt unleidlich. Kann man in etwa mit einer Frau vergleichen, die unter dem Stress der Abstoßung der Uterusinnenhaut leidet und es auch dauernd kund tut, dass sie schlecht gelaunt ist. Mit der Zeit wachsen einem die Charaktere schlicht ans Herz und man bekommt fast ein schlechtes Gewissen, wenn mal einer des Teams den Löffel abgibt. Liegt auch daran, das man sich im Laufe des Spiels immer weiter verbessert, was Skills, Gesundheit, Ausdauer, Schieß- und Schlagfähigkeiten angeht und der Ruf spielt ebenfalls eine Rolle.
Alles in allem ein recht rundes Spiel, was noch kleine Macken hervorlugen lässt. Man sieht die Viecher durch Mauern, Türen und Zäune oder die Zombies stecken in irgendwelchen Hindernissen fest und man muss Munition verschwenden, weil man mit Schlagwerkzeug nicht herankommt. Größtes Manko (oder vielleicht auch nicht…) ist der fehlende Multiplayerpart. Hier ist jeder auf sich gestellt und für manche ist das auch gut so, andere präferieren das Zusammenspiel mit anderen Playern. Aber dafür gibts dann halt DayZ. Wer State of Decay noch nicht sein Eigen nennt, kann sich das Teil ganz gewiss mal anschauen, denn was gibts es unterhaltsameres, als einem Zombie gekonnt mit einem Kniestoß den muffigen Schädel zu zertrümmern, während das Kopfinnere sich unter einem berstenden Geräusch auf der Straße verteilt. Viel mehr möchten wir hier auch nicht verraten, denn es gibt noch unheimlich viel bei der Zombiehatz zu erleben, da lassen wir den Spoilerhammer mal eingepackt.
Welche Waffe bevorzugt ihr denn bei State of Decay?