Gamergirls. Was schön klingt, kann unschön sein. Sind sie wirklich eine Bereicherung für uns Gamer oder doch nur das billige Pendant von wahren Gamern?
Unsere Videospielbranche hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Neben neuen, technischen Meilensteinen bereiten uns auch immer wieder neue und frische Ideen Freude. Mittlerweile können sich auch die kleineren Krümel des großen Videospiel-Brotes beweisen und durchaus mit Indie-Titeln oben mitspielen. Somit haben wir mehr Möglichkeiten denn je. Dass nicht nur für uns harte Kerle etwas dabei ist, sondern immer mehr Games auch bei den weiblichen Spielern gefallen finden, ist damit unvermeidbar. Doch wie gut kommen Gamergirls eigentlich in der Allgemeinheit an? Und wie präsentieren sich viele? Diese und mehr Fragen haben wir uns gestellt und beantworten sie unter der Leitfrage:
Sind Gamergirls billig oder doch seriös?
Nun, einfach ist die Frage sicherlich nicht zu beantworten. Zumal man kaum das komplette weibliche Geschlecht über einen Kamm scheren kann, denn es gibt immer solche und solche. Dennoch kann man diese Frage unter verschiedenen Aspekten betrachten und so versuchen, eine passende Antwort zu finden. Und um eines mal vorweg zu nehmen, in diesem Artikel geht es nicht darum, ob Frau X gut aussieht, oder nicht. Dies liegt im Auge des Betrachters und ist demnach subjektiv. Bitte beachtet dies, bevor ihr den Artikel weiterlest oder kommentieren wollt.
Beginnen wir mit den Spielerinnen, die sich nicht in den Vordergrund drängen oder Lust auf Let’s Plays haben. Ich habe den ersten Teil bewusst so gewählt, doch darauf werde ich erst später zu sprechen kommen. Ganz normale Spieler wie Du und ich, die sich des abends einfach auf die Couch oder ins Bett schwingen, die Konsole anschalten oder den Rechner anzü… ähm anwerfen. Mal abgesehen vom ausgewählten Spiel, denn das hat hier keine wichtige Rolle. Vorher natürlich noch in gemütliche Klamotten schlüpfen und so den Tag entspannt ausklingen zu lassen. Diese Leute gibt es bei beiden Geschlechtern. Eine extremere Variante wären Spielerinnen – oder Gamergirls – die auch gerne mal ragen, wenn sie in Call of Duty unerwartet erschossen werden.
Ja, diese Typen gibt es auch als weibliche Variante – wider erwarten. Dennoch sind dies tatsächlich die angenehmsten Frauen oder Mädchen, denen man begegnen kann. Denn wie gesagt, diese drängen sich einem nicht auf und mit einem meinen wir in diesem Fall jedem. Unter Umständen spielt man sogar gerne mit diesen Spielerinnen, da man – bis auf die Stimme – oft nicht wirklich Unterschiede zum männlichen Geschlecht findet. Die ruhigen Typen sind also doch sehr angenehm, vor allem wenn sie auch seriös mit den Jungs zocken.
Das Pendant
Dass nicht alle Gamergirls so ruhig sind und nur auf das Zocken bedacht sind, stellen wir spätestens dann fest, wenn wir uns ein wenig auf YouTube oder besonders auf Twitch herumtreiben. Wenn man sich dort mal ein paar der YouTube-Channel anschaut, die „Let’s Plays“ fabrizieren oder sonstiges mit Spiele-Themen, dann fällt uns doch sehr, sehr schnell auf, worauf diese Mädels aus sind. Und nein, es handelt sich hierbei meistens – nicht immer, sondern meistens – um Klicks und nicht um einen seriösen Umgang mit unserer Branche. Den Tiefpunkt erreichen wir, wenn wir uns mit denselben Such-Absichten auf Twitch umschauen. Es gibt Dinge, die gehören einfach nicht zusammen. Irgendwelche klickgeilen B******, die mit Spielen überhaupt nichts – wirklich, überhaupt nichts – am Hut haben und dies als Vorwand nutzen, sich auszuziehen. Das ist wirklich erbärmlich.
Dass dies keine Einzelfälle sind, zeigt uns die Streaming-Plattform Twitch. Dort wurden anscheinend so oft weibliche „Spielerinnen“ gemeldet, die beim Stream einen Ausschnitt bis zum Bauchnabel trugen, dass nach einer Zeit die Richtlinien geändert wurden. Wer fortan zu viel Haut – damit meinen wir natürlich reale Haut, nicht in Spielen – zeigt, wird von der Plattform verbannt. Gut, was zunächst nicht in den Regeln steht, kann auch nicht verboten sein. Doch, denken wir einfach mal eine Minute nach. Welcher normale Mensch strippt denn, während er The Witcher 3 streamt? Na, bemerkt? Und wisst ihr, was das Schlimmste daran ist? Es funktioniert auch noch zu 99%. Irgendwelche pubertierende Mistkröten klicken hundertfach auf diese Channel und Videos und bestätigen diese traurigen Gestalten auch noch mit ihrem Vorhaben.
Manchmal wird dies aber auch subtiler gemacht. Nicht unbedingt beim Streamen selbst, sondern im Umgang mit den sozialen Medien. Im Stream oder im Video vielleicht ein etwas höherer Ausschnitt, die Beine bedeckt und halbwegs seriös das Spiel am Spielen, aber in den sozialen Medien wie Facebook oder Twitter dann eben das Gegenteil. Dinge wie „Das ist mein geiler neuer Bikini, aber ich fühle mich so dick, bitte gebt mir Zuspruch“ oder „Das ist mein neuer Pulli, der V-Ausschnitt geht zwar bis zum Bauchnabel, aber wie findet ihr ihn?“ würde zwar niemand von diesen Frauen direkt so schreiben, liest man aber zwischen den Zeilen, findet man eben jene Aussagen hier. Und das Ergebnis? Viele neue „Fans“, die selbstverständlich nur für die tollen Videos auf die Seite strömen. Dann wird auch brav jedes Video geschaut, damit man sich mit Kommentaren wie „Das war wieder ein supi-dupi-geiles Video“ tief in den Hintern kriechen kann. Traurig!
Apropos in den Hintern kriechen. Einmal eine kleine Liste angefertigt, mit Spielen, die man so unbedingt haben will, und eine Woche später kriegt man von seinen treuen, blinden und dummen männlichen Fans einen Geschenkkorb voller toller neuer Spiele und Dingen, die man so gerne hat. Falls ihr denkt, dass wir uns das hier ausgedacht haben: Nein, haben wir nicht. Schaut euch einfach mal ein wenig um und checkt die sozialen Medien dieser „Stars“ ab und ihr werdet euch wundern. Übrigens: Wir haben noch nie von einem Kerl gehört oder gesehen, dass er Geschenkkörbe mit Spielen oder Ähnlichem von weiblichen Fans geschickt bekommen hat. Vielleicht, weil uns kein Spieler bekannt ist, der sich beim Zocken Oberkörper frei vor der Cam präsentiert.
Falls eine von euch super Spielerinnen, die sich mit den letzten paar Absätzen identifizieren, das hier lesen: Ihr seid in unserer Branche nicht willkommen. Ihr seid traurige Gestalten, die ihre Ziele nur ganz hinter verschiedenen Dingen tarnen und diese als Vorwand nutzen, um eure billige Seite in der Öffentlichkeit auszuleben.
Lichtblicke
Nun genug der klaren Worte, kommen wir zurück zu den Lichtblicken, zwischen diesen Klickgeilen. Selbstverständlich gibt es nicht nur diese billigen „Spielerinnen“ sondern auch solche, die wirklich ganz seriös ihre Let’s Plays abdrehen und sogar mit Fachwissen glänzen können. Eigentlich wollten wir keine Namen nennen, aber positive Beispiele sollten immer eine Bereicherung sein. Jeder sollte Gronkh kennen. In Gronkh’s Team befindet sich eine solche positive weibliche Erscheinung. Sie ist witzig, spielt gerne und macht einen guten Eindruck, sowohl vom Wissen, als auch vom Kommentieren und vor allem vom Auftreten. Wer sie sich mal anschauen möchte, kann etwas stöbern und sollte fündig werden.
Ich meinerseits kenne mittlerweile sowohl die Lichtblicke als auch die negativen Erscheinungen der weiblichen Spieler. Demnach kann ich auch sagen, dass ich es super finde, dass sich zunehmend mehr Frauen und Mädels für Videospiele interessieren. Auch, dass sie anfangen auf YouTube und/oder Twitch Let’s Plays oder sonstige Videoformate zu produzieren und dies auch meistens selbst schneiden etc. Es ist toll, dass auch ihr, liebe Frauen, solch eine Begeisterung für Spiele aufbringen könnt. Demnach sind Gamergirls auch oft eine positive und seriöse Überraschung in der Branche, die leider viel zu oft von ihren billigen Pendants etwas getrübt wird.
Was haltet ihr von Gamergirls im Allgemeinen und von solchen, die sich nur auf den Bildschirm der männlichen Kollegen drängen wollen? Habt ihr vielleicht auch schon eigene Erfahrungen gemacht?