In Zeiten von überschaubarem und außerordentlich leichtem Shooter-Einheitsbrei ist es schwer einen Titel zu veröffentlichen, der heraussticht. Das Entwicklerstudio Plastic Piranha hat sich diese Aufgabe zu Herzen genommen und möchte mit „Rekoil“ einen First Person Shooter auf den Markt bringen, der von Grund aus für Turniere im E-Sport gemacht ist. Da stellen sich einige Fragen: Kommt das Konzept bei der Masse an? Wie funktionier das ganze und funktioniert die Idee auch?
Gegründet 2009 ist das Entwicklerteam Plastic Piranha momentan noch gar nicht so alt und auch genauso unbekannt, denn mit „Rekoil“ beginnt die Geschichte des Studios, gegründet von Jason Brice, welcher unter anderem an Battlefield 2142 bei DICE gearbeitet hat. Ihr selbst ernanntes Ziel ist es, qualitativ hohe Spielerfahrungen an die Spieler durch ihre entwickelten Games zu bringen – mit „Rekoil“ könnten sich sich ein Sprungbrett in eine höhere Liga schaffen und sich stark in der Szene etablieren.
Zum Spiel an sich: „Rekoil“ ist ein Only-Multiplayer FPS, welches auf sich auf turnierbezogene Elemente basiert. Das heißt, es gibt kein Leveling, kein Skilling, kein Waffenfreischalten – kein Shooter mit RPG Elementen, oder sonstigem Gedösel. Es gibt nur den Spieler, seine Waffe und seine persönlichen Fähigkeiten. Damit spricht „Rekoil“ eher die Core-Gamer an, denen auch nochmal die Wahl zwischen schnellen Assault-Klassen, oder schweren Infantry-Klassen gelassen wird, sodass für jeden Geschmack eine balancierte Spielerfahrung gegeben ist. Aber genau darin liegt die Schwierigkeit: Da von Anfang an alle Waffen und alle Klassen freigeschaltet sind, darf keine Waffe oder Klasse viel besser sein, als alle anderen.
Auch das Modden soll von Anfang an unterstützt werden. Den Entwicklern sei es nämlich wichtig, diese Modding-Szene wieder aufblühen zu lassen, denn seien wir mal ehrlich: In den letzten Jahren ist es doch ziemlich ruhig um das Modden in First Person Shootern geworden und das soll sich jetzt ändern, denn auch wenn die Anzahl der Modder nicht gerade hoch ist, ist ihr Einfluss auf eine Community riesig. Also schon ab Launch soll man die Möglichkeit haben, im Spiel frei zu modden.
Aber für den Launch verspricht Entwickler Plastic Piranha auf ihrer Homepage zu „Rekoil“ so einiges:
- 10 Maps beim Launch
- Über 40 Waffen
- 10 Spielmodi, die gerade in Entwicklung stehen
- 5 anpassbare Klassen
- Höchst anpassbare Servereinstellungen und Gameplay
- Dedicated Server und öffentliche Serverdaten
- Ein Fokus auf die Ausführung der besten Core-Shooter-Erfahrung zur Zeit
- Voller Modifikationssupport und Förderung von Plastic Piranha
- Voller E-Sportssupport und Förderung von Plastic Piranha
Keine unnötig starken Waffen, keine overpowerten „Kill-Streaks“, sondern nur auf den Skill des Spielers kommt es an. In Kombination mit Team-Play und etwas strategischem Denken bietet „Rekoil“ die perfekten Voraussetzungen für den E-Sport, um dort reibungslos von der Community aufgenommen zu werden. Aber um ehrlich zu sein, erinnert mich das Konzept schon stark an Counter Strike, das sich schon seit Jahren im E-Sport etabliert hat. Als eine Art Konkurrenz würde ich „Rekoil“ nicht betiteln, allerdings muss es gut genug werden, um Spieler dazu zu bringen, eher das zu spielen, als irgendeinen anderen Shooter. „Back to the Roots“ ist hier das Motto und genau das wird viele Spieler ansprechen.
Meiner Meinung nach hat das Projekt einen etwas nostalgischen Touch. Vielleicht, weil ich das Spiel sehr in Verbindung zu einem modernen Counter Strike stelle, weil es so viele Elemente wiederleben lässt, die es damals so perfekt gemacht hat. Explodierende und zusammenfallende Gebäude um einen herum sind ja schön und vor allem actionreich, aber für den E-Sport ungeeignet. Ich bin gespannt auf die Entwicklung von „Rekoil“ und würde mich freuen in nächster Zeit noch viel mehr davon zu sehen, denn Potential, etwas neu-altes zu gestalten, ist da. Jetzt liegt es nur noch an der Umsetzung.