
Mit Shadowgun War Games veröffentlichen Madfinger Games bald ihren neuen mobilen PvP-Shooter. Wir haben die Beta getestet.
Shadowgun War Games spielt sich wie ein typischer Helden-Shooter: Am Anfang eines Matches pickt ihr euren Helden, welcher mit verschiedenen Waffen und Fähigkeiten daherkommt. Die Auswahl der Helden ist dabei genauso unspektakulär wie das Gameplay an sich: Es gibt Assault-Charaktere, Sniper, Heavy und einen Hasen-Charakter namens „Jet“, dessen Fähigkeiten so ähnlich zu Apex Legends‘ Wraith‘ sind, dass man kaum noch von Zufall sprechen kann.
Kopieren an sich ist ja nicht direkt schlecht: Kaum eine Idee wurde heutzutage noch nicht umgesetzt, weshalb sich viele Spiele nur noch wie Puzzles anfühlen, deren Einzelteile aus anderen Spielen zusammengesetzt wurden. Manche Spiele, wie beispielsweise Star Wars: Jedi Fallen Order, kreieren auf diese Weise allerdings trotzdem unterhaltsame und qualitativ hochwertige Spiele.
Nach unserer kurzen Zeit mit War Games können wir allerdings keines dieser Attribute für den neuen Shooter in dem Shadowgun Franchise benutzen. Das Gameplay ist eintönig, die Helden unkreativ, die vom Entwickler selber so hoch angepriesene Grafik ist durchschnittlich bis schlecht. Dazu läuft das Spiel selbst auf unserem Testgerät, einem Galaxy S10, so katastrophal schlecht, dass wir uns nicht vorstellen mögen, wie miserable die Performance auf einem Gerät sein muss, welches nicht zwischen 700 und 1000 Euro kostet. Wir hatten permanent unter 30 FPS, sprich dauerhaft ruckelndes Gameplay. Dazu fror nicht selten der komplette Bildschirm für mehrere Sekunden ein. Obendrein kamen noch zahlreiche zusätzliche Framedrops und Lags.

Die Steuerung ist selbst für ein Mobile Game erschreckend schlecht. Präzises Anvisieren ist quasi nicht möglich, was den Spaßfaktor eines Shooters gravierend beeinflusst und kompetitives Spielen nahezu ausschließt. Das ist schade, da Madfinger Games in früheren Spielen bewiesen hat, dass sie es besser können. Das gilt allerdings für alle Bereiche des Spiels. Shadowgun War Games hat nichts mehr vom Charme eines Shadowgun Deadzone oder Dead Triggers. Aber selbstverständlich gibt es einen Button für dämliche Tanz-Emotes.
Die Grafik ist wie bereits erwähnt enttäuschend, wenn man bedenkt, wie sehr die Entwickler sie loben. Weder die Charakter noch die Maps sind sehr detailreich. Die Animationen sind extrem steif und wenig komplex. Auch inhaltlich bietet War Games, zumindest in der Closed Beta, nicht viel: 5 Helden mit jeweils zwei Waffen und zwei Fähigkeiten, zwei recht kompakte Maps und zwei Spielmodi: Team-Deathmatch und Capture The Flag.
Wir haben Shadowgun War Games nicht lange gespielt. In einem Markt, der sowieso schon vergiftet ist mit schlechten Spielen und billigen Cash-Grabs ist War Games leider kein Spiel, welches sich positiv hervortut. Gerade in einer Zeit, in der auch größere Entwicklerstudios ihre Franchises auf die mobilen Geräte bringen, kann sich ein Studio wie Madfinger Games, die sich bis dato einen ganz ordentlichen Ruf aufgebaut hatten, unserer Meinung nach nicht viele solcher Fehltritte erlauben. Spieler können inzwischen Fortnite, Call of Duty und andere große Titel auf ihren Handys zocken. Ja selbst Warface: Global Operations, welches leider ein Pay-To-Win wie aus dem Buche ist, wartet mit besserem Gameplay auf und ist ein würdigerer Zeitvertreib als War Games.
Das muss man erst einmal sacken lassen. Wir können Shadowgun War Games jedenfalls nicht empfehlen.