Es klingt befremdlich, wenn man liest, das im eSport gedopt wird, schließlich sind eher selten Wii Fit-Spiele in den Ligen gefragt und die meisten Aktivitäten finden im Sitzen statt.
Der eSport ist mittlerweile durchaus eine ernstzunehmende Angelegenheit: Die großen Ligen wie ESL oder MLG sind auch über die kleinen Grenzen der hiesigen Kellerräume bekannt und die großen Events sind oft mit Preisgeldern in astronomischen Höhen bestückt. Der eSport würde gerne als richtige Sportart anerkannt werden und wie es scheint, ist eine Voraussetzung dafür nun eingetreten.
Bei fast jeder Sportart wird mit illegalen oder bedingt legalen Substanzen von einzelnen Subjekten, die sich Sportler schimpfen, gedopt. Dieses Problem rückt nun auch immer mehr in den Fokus beim eSport und in einem Interview hat sich einer der dopenden „Athleten“ dazu geäußert. Doping ist aus mehreren Gründen verwerflich. Einerseits wird dadurch das Ergebnis verfälscht, andererseits sind die eingesetzten Drogen in den seltensten Fällen gesundheitsförderlich. Der Dopende schadet also nicht nur dem Sport, sondern auch sich selbst. Die pure Gier nach Siegen übertrifft diese Bedenken aber leider viel zu häufig.
Im eSport wird jetzt eine aufputschende Droge, die in den USA schon von der NFL und anderen Ligen verboten wurde, immer populärer. Wirklich drüber sprechen will aber kaum jemand, und das, obwohl die Droge nicht mal verboten ist – bis jetzt. Einer der Gamer, der sich dazu nun geäußert hat, weiß um die gefährliche Wirkung der Droge für seinen Körper, trotzdem nimmt er sie regelmäßig, seit er 16 und professionell im Bereich eSport unterwegs ist. Sein Argument ist, dass er mit der Droge, beziehungsweise im Einfluss der Droge, besser spielt. Für den Sieg eines Turniers setzt er seine Gesundheit mehr als nur ein bisschen auf`s Spiel.
Adderal, so heißt die Droge, wird in der Szene (und nicht bei der Shooter-sZene.de, bevor ihr das falsch versteht…) auch Addy genannt und hat ähnliche Wirkungen und Folgen wie Speed. Trotzdem ist es bislang noch nicht absehbar, dass gegen diesen Missbrauch vorgegangen wird. Zu sehr profitieren Veranstalter und Sponsoren von Doping in einer Sportart, die gerne von den etablierten Sportlern und Sportarten ernst genommen werden würde. Die Final-Turniere mit Preisgeldern im sechs- bis siebenstelligen Bereich locken Zuschauer, Teilnehmer und natürlich Sponsoren zu einem Millionengeschäft, dass mit der Hilfe von Adderal nur noch spannender wurde.
Kritisiert wird von dem „Gamer“ auch, dass die Dealer oder Team-Member, vor allem junge eSportler dazu anregen, die Droge zu nehmen. Wie hoch die tatsächliche Zahl der Missbräuche ist, kann man nur schätzen, offen spricht kaum jemand darüber.
Das ganze Interview könnt ihr in der (englischen) Quelle nachlesen, die Logos der ESL und von MLG stehen nur symbolisch für den eSport.
Was denkt ihr darüber? Hättet ihr mit Drogenmissbrauch bei dieser Sportart gerechnet und wie steht ihr dazu, dass die Ligen nicht dagegen vorgehen? Die Mechanismen dahinter existieren ja bereits.