Auf dem X-Mas-Event von Ubisoft, das wir in Köln besucht haben, hatten wir die Gelegenheit die beiden neuen Assassin’s Creed-Teile anzuspielen und uns erste Eindrücke darüber zu verschaffen. Hier berichten wir nun über unsere Erfahrungen mit den beiden neuen Spielen, was sie zu bieten haben und wo ihre Schwächen liegen. Wichtig zu beachten ist, dass es sich bei den angespielten Versionen noch nicht um die endgültige Versionen handeln und sich noch Dinge vor Release ändern können.
Assassin’s Creed Unity
Frankreich. Französische Revolution (1789-1799). Zwischen dem ganzen Chaos der Aufstände steht der Assassine Arno, der sich aufmacht in ein Abenteuer, um die wahren Mächte hinter der Revolution zu entlarven. Seine Kämpfe machen ihn dabei im Laufe seines Abenteuers zum Meisterassassinen.
Im Grunde sieht es aus, wie jedes andere Assassin’s Creed: Es gibt in der ganzen Stadt verteilt Aussichtsposten, die man erklimmen kann, um die Stadt auf der Karte des Spieles zu erschließen. So kann man dann beim Zurückgreifen auf die Karte Geschäfte, Missionen, Nebenquests etc. sehen. Wie in jedem Teil davor auch, gibt es ebenfalls in Assassin’s Creed Unity den obligatorischen Heuhaufen, der als Federung bei einem Sprung aus fantastischen Höhen dient. Warum diese Heuhaufen allerdings an manchen Orten stehen, bleibt dahingestellt und wird vermutlich auf ewig ein ungeklärtes Mysterium bleiben.
Klingt nach vielen alten Elementen, aber wo bleiben die neuen Features von Assassin’s Creed Unity? Die gibt es, auch wenn sie eher marginal ausfallen. Eine der Änderungen, die mir als Assassin’s Creed-Zocker der ersten Stunde als erstes aufgefallen ist, wäre wohl das Kampfsystem. Dieses funktioniert soweit ich das beurteilen kann wie das alte System, aber mit einem Haken: Man stirbt sehr sehr sehr schnell. In einem Kampf mit einigen Gegnern muss man zum Teil nur einen Schlag nicht abwehren und schon wird man von einer Lanze aufgespießt, mit einem Schwert erstochen oder durch einen Dolch niedergemetzelt. Vermutlich wollen die Entwickler den Schwierigkeitsgrad, der von vielen Leuten als zu einfach bemängelt wird, dadurch etwas heben, ich muss aber ehrlich gestehen, dass mich das eher in den Frust getrieben hat und somit eventuell auch einigen Leuten den Spaß an dem Spiel nehmen kann.
Der nächste Punkt, der mir sehr unangenehm ins Auge stach ist die Grafik: Von Next-Gen ist noch nicht viel zu sehen und die Texturen wirken zum Teil wirklich sehr schwammig. Bei der Version, die ich anspielen konnte, handelt es sich um die Xbox One-Version und dadurch, dass diese zur Zeit die Next-Gen-Konsole ist, erwarte ich mir eigentlich mehr von einem Next-Gen-Titel. Der Fairness halber muss man aber auch sagen, dass es sich bei der angespielten Version um eine vorab-Version handelt und sich bis zum Release noch etwas tun kann.
Alles in Allem muss ich sagen, dass mich Assassin’s Creed Unity bis jetzt noch nicht umgehauen hat, was aber für mich kein Todesurteil gegen das Spiel ist, da ich bis jetzt noch nicht den KO-OP-Modus spielen konnte und sich vielleicht im Bereich der Grafik noch etwas tut.
Assassin’s Creed Rogue
Erstmals in der Geschichte von Assassin’s Creed schlüpft man in die Rolle eines Templers. Shay war einst ein Assassine wie seine Brüder, doch dann ging er in den Templerorden und seither betreibt er Jagd auf die Assassinen.
Schon allein die Story von Assassin’s Creed Rogue macht meiner Meinung nach das Spiel um einiges interessanter als Unity, denn im Gegenzug zu Assassin’s Creed Unity geht es in Rogue nicht um einen Helden bei einem epochalen Ereignis sondern um einen (nach 4 Sequenzen) abtrünnigen Assassinen, der andere Assassinen tötet.
Und diese Story wirkt sich auch auf das Gameplay aus. Die neuen Gegner aus dem Assassinen Orden haben von den Entwicklern eine ganz neue KI spendiert bekommen, durch die sie handeln wie ein Assassine, d.h. sie verstecken sich in Gebüschen und machen Angriffe aus dem Hinterhalt. In einer Mission, die wir auf der Xbox 360 gespielt haben, sollen wir durch die Eagle Vision ein paar Assassinen aufspüren und diese ausschalten. Kaum kommt man aber einem Heuwagen, einem Gebüsch oder Ähnlichem zu nahe, springen die Assassinen aus dem Gebüsch, attackieren dich einmal und ergreifen dann wieder die Flucht in das nächste Versteck. Das erzeugt eine völlig neue Atmosphäre, die mir persönlich sehr gefällt und die meiner Meinung nach auch ein richtiger neuer Schritt für die Assassin’s Creed-Reihe ist. Von dem angezogenen Schwierigkeitsgrad, über dem ich im Teil über Unity berichtet habe merkt man in diesem Spiel zum Glück nicht viel, wobei man dennoch des Öfteren mal sterben kann, wenn man sich überschätzt.
Grafisch merkt man eben, dass es eine Last-Gen-Version ist, wobei das Spiel dafür noch gut aussieht und nicht sehr negativ auffällt. Von der Spielmechanik gesehen, gibt es auch sehr wenige Neuerungen, außer eine Gasmaske gegen Rauchgranaten und ein schönes Gewehr auf dem Rücken, mit dem man auch als Scharfschütze agieren kann.
Zum Schluss noch schlechte Nachrichten für die Fans des Multiplayers von Assassin’s Creed (sofern es überhaupt welche gibt): Bei Assassin’s Creed Rogue wird es keinen Multiplayer geben. Diesen Schritt begründeten die Entwickler dadurch, dass sie die volle Zeit und Kompetenz auf das Spiel richten wollen und der Multiplayer sowieso nicht wirklich großartig Anklang unter den Assassin’s Creed-Fans gefunden hat.
Kleines Fazit
Wenn ich mich für eines der beiden Spiele entscheiden müsste, dann würde ich Assassin’s Creed Rogue nehmen, da mich da einfach die Atmosphäre und die Story viel mehr anspricht. Das ist meiner Meinung nach auch die Schwäche von Assassin’s Creed Unity, dass die grobe Story doch mal wieder eine aus Vielen ist und sich nicht von den anderen großartig unterscheidet, wenn man mal das Setting außer Acht lässt. Allerdings muss man auch sagen, dass beide Spiele den durchschnittlichen Assassin’s Creed-Fan beglücken werden und man sich beide Spiele guten Gewissens kaufen kann.