Welche Spiele haben besonders überzeugt und warum? Blicken wir zurück auf das Jahr 2017, auf die Entwicklung einiger Titel und warum wir sie so sehr lieben!
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir können uns so langsam auf 2018 einstellen. Keine Frage, das kommende Jahr wird ein sehr interessantes, wenn es um Gaming geht. Viele spannende Spiele erwarten uns. Ob God of War, Far Cry 5, The Last of Us Part 2 oder Death Stranding. Um nur einige der größten Titel zu nennen. Und auch um Battlefield wird es spannend. Doch besinnen wir uns einmal zurück und schauen, welche Titel dieses Jahr uns wirklich beeindruckt haben.
Spiele, die uns von den Gaming-Stühlen umgehauen, unsere kühnsten Erwartungen übertroffen oder uns einfach nur dank ihrer kontinuierlichen Weiterentwicklung noch mehr fasziniert haben als zum Release. Wir präsentieren unsere Lieblingsspiele des Jahres 2017, um mit positiven Gedanken in das kommende Jahr zu gehen.
Auf Seite 2 findet ihr noch drei weitere Titel unserer Lieblingsspiele!
Rainbow Six: Siege
Eigentlich erschien dieses Spiel schon im Jahre 2015, nämlich am 1. Dezember. Und somit ist Rainbow Six: Siege bereits über zwei Jahre alt. Wie kann es also in einem Beitrag, der „Unsere Lieblingsspiele 2017“ heißt, auftauchen? Eine gute Frage.
Ohne jeden Zweifel ist Rainbow Six: Siege ein grandioser Taktik-Shooter. Aber besonders nach dem Release war die Stimmung getrübt. Glitches, Bugs, schlechte KI-Gestaltung, einfallslose und schlecht belichtete Maps (besonders im Vergleich zum E3-Trailer vor dem Release), grafische Downgrades und noch viel, viel mehr. Doch eben durch die Tatsache, dass Rainbow Six: Siege wahrlich alles von einem abverlangt und man eben nicht wie in Battlefield 1 und Co. einfach drauf losstürmen kann, sondern im Team arbeiten muss, lässt Spieler bis heute an dem Titel festhalten.
Und die Entwickler machten bereits damals ein Versprechen. Sie wollen auf lange Zeit viele Updates veröffentlichen und so vielen, frischen Content und große Verbesserungen liefern. Zwar dauerte es seine Zeit, bis der Feinschliff endlich abgeschlossen wurde – was zur Überlegung führt, ob ein späterer Release angebracht wäre – aber dafür wurden die Spieler nicht enttäuscht. Denn mit den fortlaufenden Season Updates und spätestens seit Blood Orchid und White Noise ist das Spiel in seinen besten Jahren angekommen.
Und auch diesen Sommer wurden die Grafiken verbessert, welches nicht nur die Texturen und Effekte, sondern auch die Lichtgestaltung und die Operator betrifft. Ubisoft hat sich sichtlich Mühe gegeben. Und auch die DLC-Politik ist ein Grund, dass dieses Spiel gut und gerne noch einmal gewürdigt werden darf. Zwar gibt es spezielle Season-Passes, die einen berechtigen, neue Inhalte früher anzutesten – dennoch dürfen alle Spieler alle Inhalte auch kostenlos spielen, nur halt etwas später.
Verdient eines unserer Lieblingsspiele aus diesem Jahr, wenngleich der Release nicht dieses Jahr war. Die Review von 2015 findet ihr hier.
Assassin’s Creed: Origins
Assassin’s Creed hat eine lange Leidensgeschichte zu erzählen. Obwohl der Titel nie unter schlechten Bewertungen der Fachpresse litt, war er Spott und Hohn der Community stets hilflos ausgesetzt. Dabei fing alles so gut an. Der erste Teil bis hin zu Brotherhood sind heute schon Klassiker und wegweisende Titel. Die Formel Assassin’s Creed wurde in vielen Spielen übernommen und adaptiert, angepasst oder zumindest galt sie oft als Inspiration. Und natürlich kopiert Ubisoft bei sich selbst.
Das ist auch kein Wunder! Warum etwas Neues entwickeln und versuchen, wenn man an alten Erfolgsgeschichten festhalten kann? Und so kam es dann, dass besonders die Spieler, die zahlende Kundschaft, weniger überzeugt waren. Begonnen hat dies ab Assassin’s Creed III. Nachdem die ersten Teile bis Revelations auch von der Community noch größtenteils gut aufgenommen wurden, begann der Absturz im Jahr 2012. Etwas aufwärts ging es dann mit Rogue, dem letzten Teil, welcher für die alte Konsolen-Generation erschien.
Den größten Skandal hingegen musste sich Ubisoft mit Unity einfangen. Besonders die Portierung auf dem PC war wohl einer der schlimmsten in der Geschichte. Zwar wird wohl nie eine Portierung an GTA IV rankommen, wenn es ums Vermasseln geht. Aber dennoch, es wird uns lange in den Köpfen hängen bleiben, das Debakel um Unity.
Problem an den jährlich erscheinenden Auflagen der Assassin’s Creed-Reihe machten sich in Story, Gameplay und Innovation bemerkbar. Wie aus einem Form-Guss wurde uns Jahr für Jahr ein neues Spiel mit polierten Texturen und stets beinah gleichem Gameplay geliefert. So fühlt es sich zumindest an und so urteilten viele Kunden. Und auch wenn Syndicate nicht wirklich schlecht war, so scheint es Ubisoft geschafft zu haben, eine Akzeptanz für die Imperfektion zu erzeugen. Sie wissen, dass es nicht wirklich gut ist, nehmen es aber billigend in Kauf und freuen sich, Jahr für Jahr das gleiche zu spielen. Gleicher Aufbau, gleiche Story, gleicher Leitfaden, knapp aufpolierte Grafiken. Nur einige Beispiele der Syndicate-Bewertungen von Usern:
- „I know that its no[t] perfect but I [give Assassin’s Creed Syndicate] a 10“ (10/10)
- „I know a lot of people are tired of this franchise but the key to enjoying it is to not play all the Assassin’s Creed games. Only play the good ones, and this is one of the good ones.“ (10/10)
- „I know Ubisoft releases every year,but this year something different,this game is not perfect but this is a good game like Brotherhood“ (8/10)
Und wenn sogar die Kunden und nicht die Fachpresse bei offensichtlichen Mängeln dennoch gut urteilt, dann kann doch was nicht stimmen, oder?
Die „Neu-Erfindung“ der Assassin’s Creed-Reihe
Man hatte sich also schon auf die Normalität eingestellt. Jedes Jahr das Gleiche, nur etwas anders. Das gefiel aber nicht allen. Und viele wollten endlich eine Veränderung. Etwas Gewagtes, etwas Großes und Kreatives. Und Ubisoft erhörte die Spieler. Nicht nur bei Assassin’s Creed, sondern auch bei anderen Titeln. Betrachtet man aber lediglich Assassin’s Creed: Origins, so können wir feststellen, dass sich das Warten gelohnt hat.
Denn nicht nur wagt Ubisoft einen sprich- und wortwörtlichen Schritt zurück, sondern probiert auch endlich etwas Neues aus. Neue Level-Systeme, frische Gameplay-Elemente der Zeit entsprechend, eine große und atemberaubende Welt, so, wie wir sie noch nicht kennen.
Was wir geliefert bekommen haben, war die „Neu-Erfindung“ der Assassin’s Creed-Reihe. Und die längere Entwicklungszeit, ohne einen weiteren und nervigen Release dazwischen, hat gutgetan. Nicht nur den Entwicklern, die sich voll und ganz auf die Entwicklung konzentrieren können, sondern auch den Spielern. Denn diese konnten die Zeit gut nutzen, um mal eine Pause von dem ewig gleichen Assassin’s Creeds-Release zu nehmen und sich darauf besinnen, was sie wirklich wollen.
Und das ist etwas, was dem Titel entsprechend auch geschadet hat, denn einerseits haben wir neue Seiten in Assassin’s Creed präsentiert bekommen, wie die Entstehung der Bruderschaft, andererseits ein umgekrempeltes Level- und Gameplay-System, was den Referenten und Spielern gar nicht schmeckte. Bemängelt wird das langsame Kampfsystem, welches an realeren und zeitgenössischen Kampf-Systemen der Videospiel-Branche angepasst ist. Bemängelt wurde die Welt, die als eintönig und langweilig betitelt wird. (Banausen, gerade deshalb sind Wüsten doch so atemberaubend). Und bemängelt wurde auch der etwas vom Charakter her umgekrempelte Protagonist und die RPG-Elemente.
Änderungen verärgern immer eine extrem verfestigte Player-Base, die sich Ubisoft dank beständiger Erschaffung gleichförmiger Ableger der Reihe zum Teil selbst geschaffen hat. Die anderen schlechten Rezensionen lassen sich auf die Lootboxen-Mikrotransaktions-Mechanik zurückführen. Zugegeben, damit hat sich Ubisoft keine Freunde gemacht, in einem Singleplayer Lootboxen und anderen Krams gegen Echtgeld in einem eingebauten Shop anzubieten. Dann doch lieber zwei, drei unwichtige DLCs mehr, wenn man wirklich Einhörner braucht.
Am Ende bot Assassin’s Creed: Origins jedoch ein durchaus spannendes und erfrischendes Erlebnis mit vielen Überraschungen und großartigen Beschäftigungen abseits der Story. Doch bis zur Perfektion ist es noch ein weiter Weg, den hoffentlich Ubisoft zu beschreiten weiß. Besonders an bugfreier Veröffentlichungen und besserer Narrative sollten sie noch arbeiten.
Unser Review zu Assassin’s Creed: Origins könnt ihr hier nachlesen.
Escape from Tarkov
Faszination Escape from Tarkov. Wie kann man diese erklären..? Aktuell ist es möglich, die Standard-Edition für 34,99 € vorzubestellen und garantierten Zugang zur Closed-Beta zu erhalten. Wer sogar 110 € erübrigen kann, dem werden besondere Features bereitgestellt. Darunter das größte Versteck auf Anhieb, einen guten Ruf bei allen In-Game Händlern, Zugriff auf alle folgenden DLCs und einiges mehr.
Immerhin, für nur 34,99 € können wir vielleicht den nächsten, hell-leuchtenden Stern am Survival-Himmel spielen. Ein fairer Preis für den Content, der uns geboten wird. Und Survival ist hier Programm. Wer dachte, dass DayZ, Rust oder PUBG in Survival-Sicht einen fordern, dann habt ihr Escape von Tarkov noch nicht ausprobiert.
Denn in Escape from Tarkov müssen wir aus der fiktiven und von der Regierung abgeriegelten Stadt Tarkov entkommen. Innerhalb der Stadt sind Essen, Kleidung und andere überlebenswichtige Materialien rar gesät. Und wir sind [leider] nicht die einzigen, die nach Rohstoffen auf die Suche gehen. Denn das wäre ja zu einfach. Andere Mitspieler wollen auch überleben. Und diese sind gnadenlos. Also müssen wir auch gnadenlos sein.
Doch ein großes Problem existiert hier bereits. Nicht nur, dass wir beständig essen und trinken sollten, wir müssen auch auf unsere Gesundheit achten. Knochenbrüche, Infektionen oder eine Unterkühlung sind keine Seltenheit und setzen uns entsprechend schwer zu. Und damit der Realität nichts mehr im Wege steht: ein Schuss ohne Panzerung kann bereits das Ende unserer Mission sein. Und sterben wir erst einmal, verlieren wir beinah alles, was wir mit uns trugen. Einen auf Rambo machen geht also nicht.
Das beklemmende Gefühl, ständig aus dem Hinterhalt erschossen werden zu können, ständig einen Fehler machen zu können, ständig aus Versehen ein Geräusch zu erzeugen, wenn wir auf eine lose Metallplatte treten… Dieses Gefühl in dieser Grafik-Pracht, die man mit der Unity 5-Engine gezaubert hat… dieser Mix macht die Faszination von Escape from Tarkov aus…
und verdient viel mehr Aufmerksamkeit. Für jeden Survival-Fan ein Muss. Und wer sich noch nicht sicher ist, sollte sich unser Review hier durchlesen.