Wer kennt es nicht? Nach einem Mal Durchspielen eines Spiels oder einer, in einem Spiel inkludierten, Kampagne, hat man einfach keine Lust mehr diese Kampagne oder das Spiel an sich noch einmal durchzuspielen, da man ja die Story schon kennt und es sich nicht direkt lohnt, das Ganze noch einmal durchzumachen.
Mit dieser Problematik setzt sich Ken Levine, Kopf hinter vielen großen Spielen wie zum Beispiel BioShock Infinite, auseinander, da es für ihn selber eine große Enttäuschung darstellt, zusehen zu müssen, wie Spieler nach bis zu 5 Jahren Entwicklungsgeschichte hinter einem Titel, das Spiel einmal durchspielen und es dann beiseite legen.
Ken würde es gerne sehen, wenn Spieler die Spiele einfach öfter in die Hand nehmen würden und trotz schon gespielter Story Anreize hätten, in das Spiel zurückzukehren und dort noch neue Dinge zu entdecken. Zurzeit würde er auch etliche Szenarien in seinem Kopf durchspielen, wie dies zu bewerkstelligen sei.
Mir persönlich gefällt dieser Ansatz sehr gut, da ich das Gefühl kenne, nachdem ich ein Spiel schon einmal durchgespielt habe, nicht das Bedürfnis zu haben, es direkt noch ein zweites Mal in die Hand zu nehmen und noch einmal zu spielen. Vor allem der Ansatz, Spieler zurück zu locken, da sich die Entwickler Mühe bei den Spielen geben, stößt bei mir auf sehr große Sympathie, da man daran erkennen kann, dass sich die Entwickler wirklich Gedanken darum machen, wie die Produkte beim Endverbraucher ankommen und nicht nur darum, wie sie das nächste Spiel an den Mann bringen, um noch mehr Profit zu schlagen.
Es würde mich auch reizen, in einem gut gestaltetem Spiel einfach noch weitere Stunden zu verbringen, nur um immer neue Dinge zu sehen, obwohl ich die Story schon beendet habe. Demnach bekämen die Spiele für mich mehr Tiefe und mehr Möglichkeiten emotionale Bindungen zu knüpfen, auch wenn sich dies in Bezug auf Spiele immer etwas schräg anhört.
Wie steht ihr zu dem Vorhaben, Spiele quasi wiederholbar und auf eine gewisse Weise somit auch „wiederverwertbar“ zu gestalten?