Er gilt als der Urvater des Genres Shooter. Er hat id Software gegründet und ist verantwortlich für Spiele wie Wolfenstein 3D, Doom und Quake. Die Rede ist von John Romero.
In einem Interview in dem Magazin GamesIndustry spricht er über die Macht des PCs gegenüber Konsolen, den Free-to-Play-Markt und Virtual Reality. Außerdem erzählt er davon, wie man früher programmierte, ohne Multitaskingfähige Computer und SDK.
Romero ist der Meinung, dass der Markt vom PC und von Handys dominiert wird. Konsolen haben nicht nur durch ihre Benachteiligung bei Free-to-Play-Titeln, sondern auch durch ihre geschlossene Natur einen schwereren Stand. Dazu kommt noch, dass man über den PC Steam nutzen kann, wo es oft gute Spiele für kleines Geld gibt.
Das Problem mit den Konsolen ist, dass ein Lebenszyklus lange dauert. Am PC hat man ständig Weiterentwicklung und gleichzeitig auch Support nach hinten, man kann sogar einen Controller benutzen. Wenn man ein Spiel aus den 80ern, geschrieben in DOS, spielen möchte, kann man das nur am PC und nicht mit der Konsole. Konsolen sind nicht gut, um alles zu spielen. Bei PCs kann man sein System upgraden, indem man eine neue Grafikkarte einbaut oder schnelleren RAM. Man wird immer eine bessere Maschine als eine XBOX One oder PS4 haben.
Im Bezug zu VR stimmt Romero Nintendo zu, die darin eine Tendenz weg vom sozialen zum isolierten Gaming sehen. Er findet allerdings die Fortschritte im Bereich VR immens und beeindruckend, wenngleich er den Entwicklern von VR-Brillen harte Arbeit vorhersagt, um das Erlebnis zu optimieren.
Das allerbeste Design für Spiele bedeutet minimaler Input für maximalen Output. Wenn man Spieler beobachtet, die mit Maus und Tastatur sich bewegen, dann kann man nur wenige Bewegungen ihrer Finger erkennen, aber auf dem Bildschirm sieht man die verrücktesten Bewegungen. Jeder nimmt immer den einfachsten Weg, und genau so ein Input ist es [Maus und Tastatur]. Solange es nicht den einfachsten Weg benutzt, kann ich nicht erkennen, dass VR etwas wird, das populär ist.
Problematisch sieht er, dass VR nicht für jedes Spiel geeignet ist.
Ich sehe es nicht, dass jedes Spiel die Erfahrung ideal zur VR-Brille überträgt, VR funktioniert am besten, wenn man, beispielsweise im Cockpit, sitzt. Das ist cool, aber wenn man herumlaufen soll, man aber physisch nicht laufen, aber sich umschauen kann, dann ist eine seltsame Unterbrechung des Erlebnisses und es fühlt sich nicht richtig an.
Seinen Apple II, auf dem er anfing zu programmieren, stiftete er der eGameRevolution Ausstellung im The Strong Museum, New York. Dort ist dieser zusammen mit einem der original Notizblöcke ausgestellt. Auf diesen Notizblöcken schrieb sich Romero alles auf, was er für das Programmieren brauchte, da damalige Rechner keine Multitaskingfunktion besaßen. Damals reichte es noch, den Computer hochzufahren um sofort loszulegen mit dem Programmieren. Heutzutage braucht man dafür eine SDK, einen Editor und einen Simulator, in dem man das Geschriebene testen kann.
Parallelen zu der damaligen „Garagenentwicklung“ sieht er in der heutigen Indieszene. Früher konnte jeder was veröffentlichen, dann kamen die großen Publisher, die lange Zeit den heutigen Indie-Entwicklern im Wege standen. Dank des Webs und Plattformen wie Steam ist es aber heutzutage wieder einfacher sein Spiel zu veröffentlichen, bestes Beispiel Minecraft, das von seinem Entwickler Markus „Notch“ Persson, auf einer Website zum Download zur Verfügung gestellt wurde und heute große Popularität besitzt.
Was denkt ihr über die Äußerungen von John Romero? Hat er Recht mit dem, was er über Konsolen und VR sagt, oder seid ihr anderer Meinung?