DRM, kurz für Digital rights management, ist wie kein anderer Begriff unter Gamern verhasst. Nachdem nervige DRM-Maßnahmen zu einem Zuwachs an Raubkopien geführt hatten, wurde der Kopierschutz in den letzten Jahren zurückgeschraubt.
EA dreht nun allerdings die Zeit zurück und implementiert in Hardline die wohl schlechteste Seite von „Retro-Gaming“: Mit dem neuesten Battlefield-Titel treibt EA den Kopierschutz auf die Spitze, was zur Empörung bei Gamern führt.
Nachdem ein Gametester der amerikanischen Kollegen von Guru3D Hardline-Benchmarks auf mehreren Grafikkarten durchführen wolle, passierte es: EA sperrte den Zugang zu Hardline, da das Spiel auf zu vielen verschiedenen PCs gestartet worden sei. Ärgerlich ist das für jeden Hardline-Käufer, besonders allerdings für all jene, die den grafisch anspruchsvollen Titel unter verschiedenen Hardwarekonfigurationen testen möchten. Die Kollegen von Techspot stießen auf das gleiche Problem und sahen sich gezwungen, Hardline erneut zu kaufen, um die Benchmarks fortsetzen zu können.
Für diese Einschränkung sorgt ein von EA implementiertes „Feature“, das die Hardware auf Änderungen scannt und den Zugang zu Hardline für 24 Stunden sperrt, falls das Spiel auf mehr als fünf (andere Quellen sprechen von acht) verschiedenen Hardwarekonfigurationen gestartet wird. Mit der nervigen Hardware-Überprüfung möchte EA wohl Account-Sharing verhindern und somit möglichst viele Kopien des neuen Battlefield absetzen. Der Schuss könnte allerdings nach hinten los gehen, denn viele Gamer sind empört, dass EA derartige Maßnahmen ergreift, die für den Spieler ärgerlich und gegen Raubkopien ineffizient sind. Hinzu kommt, dass derartige DRM-Maßnahmen im Vorfeld von EA nicht kommuniziert worden waren und auch datenschutzrechtliche Fragen weiterhin ungeklärt sind. Seit einigen Jahren wird auf derartige DRM-Maßnahmen von den meisten Publishern verzichtet, da diese die zahlenden Spieler treffen, während Raubkopierer von nervigen DRM-Maßnahmen zumeist verschont bleiben.
Nachdem EA die vom amerikanischen Magazin „The Consumerist“ verliehene Auszeichnung als das schlechteste amerikanische Unternehmen nach Siegen in den Jahren 2012 und 2013 im vergangenen Jahr nicht gewinnen konnte, befindet sich EA mit den unangebrachten DRM-Maßnahmen auf dem besten Weg, 2015 erneut Empfänger der wenig begehrten Auszeichnung zu werden. Was haltet ihr von EAs Maßnahmen zum Kopierschutz?