Battlefield 4: Singleplayer
Nun ist der von vielen lang ersehnte Shooter Battlefield 4 von DICE endlich spielbar. Um Battlefield 4 wurde von Electronic Arts viel PR getrieben und man hat uns eine emotionale Story versprochen. Doch was steckt wirklich hinter dem fertigen Spiel? Ist es nur ein Battlefield 3.5 wie manche Spieler behaupten? Wir haben uns durch die Singleplayer Kampagne geschlagen und die Singleplayer Kampagne auf einiges getestet. Hier in dieser Review erfahrt ihr mehr zu unseren Eindrücken.
Story:
In der Singleplayer Kampagne spielt man Seargeant Recker der im Squad Namens Tombstone kämpft. Wer Recker eigentlich ist erfährt man in der Story nicht, fest steht, dass dieser zum Squad-Leader ernannt wird. Während des ganzen Verlaufs bleibt Recker ziemlich stumm und verrät dadurch kaum etwas über seine Persönlichkeit. Die erste Mission Fishing in Baku wird wohl fast jedem schon bekannt sein. Hier wird versucht einem die Befehle für das Squad und weitere Features zu erklären. Über eine riesige Baustelle kämpft ihr euch durch feindliche Gebiete und sollt euch auf einem Hochhaus zum Abholungspunkt begeben. Ihr werdet aber durch einen feindlichen Kampfhubschrauber gehindert und beinahe durch die Rotorblätter des eigenen Hubschraubers in Stücke gehackt. Nach kurzer Zeit trifft man auf Hannah bei der Mission aus einem Wolkenkratzer einen sogenannten VIP zu retten. Die Flucht sollte ebenfalls vom Dach des Wolkenkratzers mit einem Hubschrauber erfolgen, dabei bleibt man selbst aber mit dem Squad zurück und muss sich durch die Seitenstraßen von Shanghai kämpfen. Endlich darf man dabei auch mal einen Panzer bewegen.
Die feindlichen Panzer treffen zwar ganz gut, sind aber mit 2-3 Schüssen zerstört. Wenn wir die Flucht aus Shanghai dann schlussendlich geschafft haben, treffen wir auf einen Flugzeugträger ein, wo sich Hannah und der VIP befinden. Die Chinesin Hannah hängt sich unserem Squad an und kämpft an unserer Seite, viel merken tut man davon aber nichts. Unser Squadmitglied Irish zweifelt während der ganzen Story an Hannah, seiner Meinung nach ist an ihr irgendwas faul. Seargeant Recker lässt dies aber unkommentiert. Die Story ist in sieben Kapitel gegliedert, in einem davon werdet ihr in einem Gefängnis im Gebirge von Kunlun durch den chinesischen General Chang, der die Macht an sich gerissen hat, festgehalten. Dort wird man in eine Zelle mit Dima gesteckt, den man schon aus Battlefield 3 kennt. Was dieser dort zu suchen hat erfährt man aber auch nicht. Gemeinsam mit Dima heißt es, in einer kleinen Stealth-Einlage, nur einem Messer bewaffnet, aus dem Gefängnis zu entkommen. In der Kampagne überlebt man so einiges, die Sprengung eines Staudamms wo ihr durch die Flutwelle mitgerissen werdet, den Absturz einer Gondel im Gebirge und noch einiges mehr. Zwischendurch trifft man auch auf russische Einheiten, man erfährt aber ebenfalls nicht was die dort zu suchen haben. Später erfährt man, dass der gerettete VIP den Namen Jin Jié trägt, in welchem Zusammenhang er aber mit Shanghai bzw. China steht ist jedoch unklar, allerdings kann die chinesischen Soldaten nur mit seiner Persönlichkeit überzeugen, den Krieg zu beenden. Das Ende der Kampagne fällt leider etwas enttäuschend aus. Ihr werdet vor eine Entscheidung gestellt, jedoch ganz egal welche ihr davon trefft, es gibt leider nur kaum große Auswirkungen auf die anschließenden Ereignisse. Die Solo-Kampagne erklärt so manches nicht und lässt somit leider viele Fragen offen.
Wie fühlt sich Battlefield 4 nun im Gameplay an? Hat sich vieles verändert zum Vorgänger oder sind es nur Kleinigkeiten? Ja, es gab Veränderungen aber nicht allzu viele: Eine davon sind die Befehle an das Tombstonde Squad, jedoch bleibt es hier eigentlich nur bei einem einzigen Befehl den man erteilen kann – und zwar markiert man feindliche Soldaten, die ausgeschaltet werden sollen. Im ersten Augenblick fühlt sich das als große Unterstützung an, nur passiert dabei nicht wirklich was. Die feindlichen Einheiten suchen meistens Deckung und die eigenen Soldaten schießen darauf und treffen nur selten etwas, somit bleibt die Arbeit eher einem selbst überlassen. Oft deuten sie nur eine Richtung an wo es weiter geht oder man muss Türen gemeinsam öffnen. Teilweise hat man aber einen Hubschrauber zur Verfügung, der die feindlichen Einheiten richtig wegpustet. Warum hat man nur diese Fähigkeit nicht der eigenen KI verliehen? Nichtsdestotrotz spielt sich die Kampagne sehr gut, man hat das Gefühl auf relativ großen Maps zu spielen, diese sind aber eher schlauchartig gehalten und geben die Richtung klar vor. Man hat Recker noch ein Fernglas mit Infrarotvision gegeben um Feinde zu markieren, teilweise auch durch Wände. Irgendwie fühlt sich das Ganze bisschen wie der Multiplayer Modus an, nur mit KIs. Trotzdem darf man keinen Helikopter oder einen Jet fliegen und es bleibt nur bei Fahrten mit Panzern, Buggys, Booten und Jeeps die mehr oder wenig nur dann möglich sind, wenn es das Skript auch zulässt.
Mit Munition und Waffen werdet ihr auf dem Schlachtfeld immer mit Waffen- und Gadgetkisten versorgt. Damit steht es euch frei mit welcher Waffe ihr die Mission meistern wollt. Freischalten könnt ihr diese durch Aufsammeln gegnerischer Waffen oder durch die erspielten Punkte. Auf Quicktime Events hat man verzichtet, diese werden aber eher in geskripteten Handlungen abgefertigt. Man hat auch einige nette Effekte eingebaut, nur wenn man gerade im falschen Moment nicht hinsieht, verpasst man diese total. Vorab hatte man auch schon angekündigt, dass man den Spielern die freie Wahl überlässt wie sie ihr Ziel erreichen möchten. Recht vielfältig sind diese Möglichkeiten zwar nicht aber dennoch vorhanden. Die Squad KIs sind unter anderem nicht mit sonderlich viel Intelligenz versorgt, so steht man ihnen mal im Weg, drängen sie einen direkt weg und weichen nicht aus. Sie folgen einem aber trotzdem sehr brav und hin und wieder treffen sie auch mal etwas, wo es dann auch Punkte dafür gibt. Die gegnerische KI hingegen spürt einen sehr schnell auf und lässt dann nicht mehr locker. Die Waffen fühlen sich wie eigentlich gewohnt realistisch an und daran gibt es nichts auszusetzen. Die Kampagne ist aber auf dem Schwierigkeitsgrad normal bzw. schwer kaum eine große Herausforderung und man ist in etwa 5-6 Stunden Spielzeit auch schon wieder durch.
Grafik & Sound:
Bei diesem Punkt muss ich sagen, hat DICE richtig gute Arbeit geleistet. In den ersten Spielminuten trifft man auf schöne Lichteffekte, gut animierte Wasserreflexionen und einiges mehr. Das Spiel aus Licht und Schatten liegt den schwedischen Entwicklern offensichtlich. Die Figuren sehen richtig gut aus und bewegen sich nahezu realistisch. Auch die Gesichtszüge hat man nun wesentlich besser gestaltet. In den Maps findet man vor allem viele detailreiche Texturen, die einem Freude am Spielen der Kampagne bereiten. Bäume und Pflanzen bewegen sich leicht mit dem Wind und der Hubschrauber wirbelt Staub und Papierfetzen durch die Luft. Leider hat man einige Elemente aus Battlefield 3 recycelt. So findet man Stahlträger, Stiegenhäuser und manch andere Gegenstände, die man schon aus Battlefield 3 kennt. Man könnte meinen an gewissen Orten schon mal gewesen zu sein. Der Sound beim Vorgänger Battlefield 3 war meiner Meinung nach schon sehr gut, bei Battlefield 4 wurde noch einmal nachgelegt und gibt einen das Gefühl wirklich mitten am Schlachtfeld von Battlefield zu stehen. Ich kann hier nur jedem empfehlen, mit einem vernünftigen 5.1 oder 7.1 Headset zu spielen. Trotz dem grafischen Erlebnis, sind trotzdem einige Bugs zu finden – Holz oder Glas, das durchlöchert und zerstört wurde ist auf einmal wieder vollständig da oder oftmals hatte ich in Videosequenzen wo eigentlich Funksprüche zu hören sind nur den Untertitel mit der Hintergrundmusik und falls man mal gestorben ist, blieb das Spiel meistens im Ladescreen hängen.
Fazit:
Thorek:
Ich bin von der Grafik einfach begeistert die uns DICE mit der Singleplayer Kampagne geliefert hat. Ja es sind zwar noch einige Fehler darin, aber ich hoffe, dass diese bald auch noch behoben werden. Bild und Sound lassen einem trotz löchriger Story und etwas stumpfer KI des eigenen Squads, dem Spaß am Spiel nicht verderben. Die Kampagne hab ich auf normalen Schwierigkeitsgrad gespielt und war nicht wirklich dadurch gefordert. Der Absturz des Spiels nach dem man mal mit Recker gescheitert ist war zwar nervig aber wenigstens gab es genügend Checkpoints. Die Singleplayer Kampagne ist nicht zwingen notwendig um das Spiel zu verstehen, sie ist trotzdem ganz nett und man sollte sie zumindest einmal gespielt haben.
J3n50m4t:
EA versprach uns eine sehr emotionale Story und wir haben sie auch bekommen. Besonders Momente, wie der, als wir auf die Titan treffen können schon bewegen. Doch große Wahl der Wege hat man einfach nicht. Zum Beispiel trifft man auf ein Dorf, welches mit Gegnern gefüllt ist. Jetzt hat man die Wahl zwischen stealthen (was ich leider nie geschafft habe) und durchballern. Dabei kann man immer noch flankieren, doch den Schlauch des Levels kann man nie verlassen. Ich habe auf schwer gespielt und dennoch empfand ich es als viel zu einfach. Liegt nicht zuletzt daran, dass die unterstützende KI auf Kommando ihren Aimbot auspackt, als auch daran, dass die Gegner immer erst versuchen in Deckung zu gehen, obwohl alle anderen bei dem Versuch gefallen sind. Zum Glück macht diese aber nichts, wenn man kein Kommando gibt. Alles in allem halte ich den Singleplayer für gelungen. Er ist einmal durchspielen definitiv wert. Auf das Waffensammeln hätte man allerdings verzichten können.