Ghost Recon Wildlands war eines der Highlights der letztjährigen E3 und wird es wohl auch dieses Jahr wieder sein. Zur Einstimmung gab’s im Vorfeld der Messe von Ubisoft einen neuen, stimmungsvollen Trailer zum Spiel.
Es ist nun schon eine ganze Weile her, als Ubisoft The Division enthüllte. Was für eine Demo war das! Und alles natürlich ingame! Der absolute Wahnsinn, Hype hin, Hype her. Das gleiche Schema wiederholte sich bei Rainbow Six Siege. Natürlich würde das Spiel genauso und nicht anders auf allen gängigen Konsolen laufen.
Wir wissen es leider besser. Ubisoft ist ganz groß darin, mit umwerfende Trailer oder „Gameplay“-Demos um sich zu schmeißen, von denen Recht wenig übrig geblieben ist, sobald das fertige Spiel erstmal erschienen ist. Und gerade deshalb und trotz aller Versprechen des Publishers, dass künftige Projekte so gezeigt würden, wie man sie am Ende auch spielt, ja trotz alledem kann ich nicht so recht gehyped sein nach dem neuen Ghost Recon Wildlands Trailer. Versteht mich nicht falsch, das Video ist grandios, und jede Faser meines Körpers schreit „TAKE MY MONEY!“, aber zu sehr habe ich in den letzten Jahren unter diesem Ubisoft-Syndrom leiden müssen. Wie hab ich mich auf The Division gefreut. Und auf Siege.
Es sind beides nicht die schlechtesten Spiele – wobei The Division in meinen Augen definitiv gescheitert ist – es ist trotzdem eine Tatsache, dass heutzutage zwischen Trailer und finalem Spiel Welten liegen, und diese Welten bedeuten immer, dass der Trailer ganz anders und viel cooler war als das fertige Spiel, selbst wenn dieses noch so viel Spaß macht. Ich hab dieses Thema ja auch nicht nur einmal mehr als ausführlich behandelt, darum will ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen.
Alles, was mir auf dem Herzen liegt, ist eine inständige Bitte an Ubisoft: Versaut es nicht! Zeigt uns das Spiel wirklich so, wie wir es spielen werden. Wenn ihr euch in Videos austoben wollt, dann macht Cinematic Trailer – aber gaukelt uns nicht vor, dass wir mehr bekommen, als das Spiel am Ende hergibt. Welchen Grund gäbe es denn auch, uns nicht das richtige Spiel zu zeigen? Seid ihr nicht überzeugt genug von eurer Arbeit? Habt ihr Angst, dass euer Spiel in einem Trailer aussehen würde wie Call of Duty: Irgendwas mit Warfare? Oder ist es euch am Ende scheiß egal, was euer Spiel kann, und ihr wollt uns nur etwas vorheucheln, damit wir es alle kaufen?
Ubisoft und seine Studios haben sich in der jüngeren Vergangenheit wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Gute Konzepte und Spiele mit Potenzial leiden unter miesen Servern, schlechten Entwicklern, furchtbaren Designentscheidungen, erbärmlichen Cheatern und nervigen Bugs. Es ist doch so: Mein Auto kann noch den besten Motor, die schönste Farbe, die lauteste Stereoanlage haben: Ohne Räder wird es nicht fahren. Bei Ghost Recon Wildlands und bei allen anderen kommenden Titeln, die wahrscheinlich alle wunderbare Konzepte haben werden: Achtet darauf, dass ihr ein Grundgerüst habt. Verbessert eure Infrastruktur, kauft euch verdammt nochmal Räder!
Niemand will, dass Ghost Recon Wildlands floppt. Wir sind alle leidenschaftliche Gamer, ob Hardcore oder Casual, ob Konsole oder PC – wir wollen gute Games. Und Ghost Recon Wildlands muss sitzen, sonst sehe ich schwarz für Ubisoft…