Ob uns bald ein neuer Herr im Hause der Shooter steht? Mit Escape from Tarkov ist derzeit ein Shooter in der Entwicklung, der viele Hoffnungen weckt, bis dato aber auch alle Hoffnungen bestätigt.
In St. Petersburg (Russland) wird in den Battlestate Studios der neue Hoffnungsträger der Shootergemeinde entwickelt, wobei man sagen muss, dass die Entwicklung eher einer Zelebrierung ähnelt. Im Gegensatz zu einem kürzlich erschienenen Shooter aus dem Hause Ubisoft macht man sich bei Escape from Tarkov nicht nur Gedanken um das Aussehen, was nebenbei bemerkt irgendwie von Video zu Video überzeugender und schöner wird, sondern die Animationen und die Spielmechanik stehen bei den Russen hoch im Kurs.
Mit insgesamt geplanten 800.000 Animationen (!) soll ein immersives Spielgefühl erzeugt werden. Sämtliche Lauf-, Kampf- und Schussanimationen werden mit Hilfe von kampferfahrenen Beratern und unter Zuhilfenahme moderner Technik wie Greenscreens und Motion Capturing produziert. Dabei geht es nicht nur um das Laufen, kriechen oder Strafen an sich, sondern auch Details wie beispielsweise eine Situation, in der man sich mit einer AK-47 hinter einem Pfeiler in Deckung befindend versucht, die Waffe anzulegen. Es herrscht zuwenig Platz, man kann nicht zielen, die Waffe wird quer vor dem Brustkorb gehalten. Wechselt man aber, ohne sich zu bewegen, die Waffe und zieht eine Pistole, ist wiederum genug Platz zum Zielen vorhanden. Auch die Sichtkamera ist da, wo sie hingehört, und zwar befindet sich diese tatsächlich in den Augen des Spielers und die Patronen werden der Situation entsprechend immer aus dem Lauf der Waffe abgefeuert und nicht aus irgendwelchen, künstlich erzeugten Punkten.
Auch die Nachladeanimationen sind detailliert und man entnimmt der Waffe nicht nur das Magazin, sondern auch Patronen, die sich noch im Lauf befinden. Nebenbei bemerkt sind noch kleine Schmankerl, die das Spiel erst so richtig spielenswert machen. Nach einem Schuss raucht der Lauf noch ein wenig weiter, bis der Rauch sich entgültig verzogen hat. Genau so verhält es sich auch mit den Waffengeräuschen, die sich mit den Räumlichkeiten ändern und jede Waffe klingt realistisch. Aber das sind nur Kleinigkeiten, die Escape from Tarkov im Gegensatz zu anderen Shootern, die irgendwie vergeblich um die Gunst der Spieler betteln, von Anfang an richtig macht. Der Grafikstil hat sich inzwischen auch ein wenig gewandelt und wurde vom reinen Russen-Atomkraftwerk-Anomalie-Style à la S.T.A.L.K.E.R ein wenig den westlichen Ansprüchen angepasst und ist „farbenfroher“ geworden. Wir hoffen und bangen, dass sich an der Qualität in der Endversion nicht ändert und die versprochenen Details auch beibehalten werden. Ein Grafikdowngrade wäre ein weiteres Desaster für die Fans realistischer Shooter.
Was haltet ihr von der Vielfalt in Escape from Tarkov?