Der Geheimraum ist offen und nun steht uns der Season Pass von Wolfenstein 2: The New Colossus zur freien Verfügung. Wir erzählen euch, ob sich der Kauf von Freedom Chronicles auch wirklich lohnt.
Mit dem neuen DLC Freedom Chronicles erhalten wir Wolfenstein Spieler drei neue Kurzgeschichten, die uns in die Rollen dreier verschiedener Personen eintauchen lassen. Wer sich grundsätzlich mit Wolfenstein 2 noch unsicher ist, der kann sich gleich auf unsere Review des Hauptspieles stürzen, bevor ihr euch hier weiterhin verliert.
The Freedom Chronicles
Es gibt drei Helden und drei unterschiedliche Geschichten, die ihr spielen dürft. Falls ihr euch für den Season Pass entscheiden solltet, wird dieser einfach an eurem Spiel angeknüpft. Im Hauptmenü seht ihr dann statt des „Geheimen Raumes“ die SAS Maschine. Dort verstecken sich nicht nur die drei Geschichten, sondern auch eine Herausforderungshalle (Kampfsimulationen). Dort könnt ihr die Level des Hauptspieles (ohne Story-Part) nachspielen und einen Score aufbauen. Je kreativer der Tod des Regimesoldaten, desto mehr Punkte gibt es für euch. Falls ihr sterben solltet, werden die aktuellen Punkte zusammen gezählt und eure Leistung angezeigt. Die Kampfsimulationen sind eher eine nebensächlicher Content. Kommen wir nun zu den drei Geschichten.
Insgesamt könnt ihr drei Charaktere mit drei Missionen erfüllen. Zur Zeit der Review konnten wir nur die erste Geschichte erspielen, doch diese reicht aus, um ein tendenziellen Einblick aller Geschichten zu erhalten. Die weiteren Geschichten werden in den nächsten Wochen für euch freigeschaltet. Drei Helden und drei Geschichten, aber vier spielbare Missionen, wie geht dies? Mit der Mission Zero bieten die Entwickler einen Schnupperkurs in die drei Storylines an. Genauer gesagt könnt ihr wie in einer kleinen Demo ein Teil aller drei Geschichten anspielen. Die Idee ist sehr überraschend und wurde von uns sehr positiv angenommen.
Die erste Freiheitschronik
Joseph Stallion ist unser erster Protagonist in seiner Geschichte „Die Abenteuer des Revolverhelden Joe“. Joe ist ein ehemaliger Quarterback Profi und hatte das Pech den Regimetreuen in die Hände zu fallen. Als Gefangener eines Regimegefängnisses beginnt unsere Reise durch Amerika, die seinen Fokus in Springfield findet. Leider konnten wir keine Simpsons finden, die sind bestimmt durch das Regime zensiert worden. Das Hauptziel des Revolverhelden ist es, den Maschinenkommandanten Metze zur Strecke zu bringen. Der ehemalige Zahnarzt verpasste unseren Protagonisten eine zahnärztliche Behandlung, die ihm das Lachen vergehen ließ. Nun sind wir auf der Flucht und der Jagd nach Metze. Die Story besitzt genau drei Akte (Bücher) und hat eine ungefähre Spielzeit von drei bis vier Stunden. Abhängig vom Schwierigkeitsgrad und Spielforscherintension.
Die Geschichte von Joseph Stallion ist solide, aber nichts besonderes. Der Klassiker namens Rache findet hier seinen Fokus. Großartige und überraschende Wendungen sind minimal gehalten, doch anhand der „Storygröße“ absolut ausreichend. Aufgrund der Kürze fällt die engere Bindung zum Charakter aus, dennoch bekommt man den Drang die Geschichte zu beenden, um zu erfahren, was noch so passiert. Positiv aufgefallen ist, dass immer wieder Zwischensequenzen im Comicstil den Verlauf der Geschichte präsentierten und uns bei unserer Reise begleiteten.
Waffen und Gameplay
Wer schon Wolfenstein II: The New Colossus durchgespielt hat, der wird hier im ersten Teil des Season Passes nichts neues finden. Keine neuen Waffen oder neue Gadgets. Die Fähigkeit des Rammens, bekannt aus dem Hauptspiel, erhält der erste Held der Chronikreihe. Die anderen beiden Charaktere (siehe unten) haben als Fähigkeit das schlangenartige Kriechen und die Stelzenschuhe. Sprich hier ist man bei dem geblieben, was man aus dem Hauptspiel kennt. Da unser erster Protagonist ein Schlägertyp ist, erledigt er seine Gegner im Nahkampf mit seinen bloßen Händen. Als „Gadgets“ hat Joe rote Futterdosen, die er entweder auf Gegner oder in bestimmte Ecken wirft, um so Gegner ablenken zu können. Etwas lächerlich daran ist, dass man die Gegner auch mit den Dosen ausschalten kann. Weitere Erneuerungen gibt es so weit zu beurteilen nicht, da hätten wir uns schon etwas mehr gewünscht.
Vom Gameplay gibt es auch nicht wirklich neues zu erzählen, es ist stimmig und ein nahtloser Übergang von Hauptspiel. Die Gegner sind dieselben, das Level Design ist gleich und alles spielt sich wie schon im Hauptspiel beschrieben. Doch warum sollte man hier auch was ändern? Wolfenstein 2 ist ein Top Spiel und mit The Freedom Chronicles erzählt man einfach drei neue, teilweise amüsante Geschichten, die aber mit dem Hauptspiel nur wenig zu tun haben. Wer hier große innovative Geschichten und neuen Stuff sucht, könnte enttäuscht werden. Dennoch lohnt sich der Season Pass für Wolfenstein 2 Fans.
Die anderen zwei Charaktere
In der nächsten Wochen werden ebenfalls die anderen zwei Geschichten des Freedom Chronicles freigeschaltet. Die Geheimagentin Jessica Valiant, auch Stiller Tod genannt, ist auf der Jagd nach einem Regimekommandanten. Als lautlose Killerin geht es in ein Bunkerkomplex, wo ihr euch dem Regime still und heimlich stellt. Die Geschichte ist seit Kurzem ebenfalls verfügbar.
Last but not least wird uns der patriotische „Supersoldat“ Captain Wilkens vorgestellt. Also US-Army Soldat geht es darum die Operation Brennglas erfolgreich zu bestehen, um die amerikanische Nation ein Quäntchen glücklicher zu machen.
Fazit
Für die Konsolen sowie auf Steam kostet der Season Pass 24,99 Euro. Alternativ kann man sich die Geschichten separat kaufen, das kostet uns nur 9,99 pro Story und macht in der Summe keinen Sinn. Daher sollte man lieber den Season Pass als Paket erwerben. Der Preis für das DLC, das in der Review nur zu einem Drittel angeschnitten werden konnte, ist absolut gerecht und wirkt nicht überteuert. Natürlich unter der Bedingung, dass die anderen zwei Story ebenfalls so solide sind, wie die Geschichte von Revolverheld Joe, doch daran zweifeln wir überhaupt nicht.
The Freedom Chronicles macht nichts wirklich neu, dennoch macht Spaß es und Lust auf mehr. Wer eine gelungene Abwechslung sucht und noch nicht mit Wolfenstein 2: The New Colossus abschließen möchte, der kann sich einige Stunden mit den Freiheitschroniken beschäftigen. Wir bleiben auf jeden Fall gespannt und freuen uns auf die anderen zwei Charaktere.