Mit großen Augen haben die Konsolenspieler Bethesdas Ankündigung für Konsolenmods in Fallout 4 mitverfolgt. Doch wie gut ist das Ganze wirklich geworden?
Die fehlende Modbarkeit von Spielen auf der Konsole, zumindest auf legalem Wege, war immer wieder ein großes Thema in der Vergangenheit und sorgte für die eine oder andere hitzige Diskussion zwischen der PC-Masterrace Fraktion und den Konsolenspielern. Bethesda war nun der erste Entwickler, der sich dafür entschied, den Konsolenspielern ebenfalls Mods zur Verfügung zu stellen. Doch wie sieht es mit der Umsetzung aus? Erfüllt Bethesda die Erwartungen?
Mods Installieren
Fangen wir mit dem wohl Wichtigsten an. Wie einfach lassen sich die Mods installieren und wie sieht es mit Kompatibillitätsproblemen aus? Hier beweist Bethesda nämlich, dass sie einiges an Erfahrungen mit Konsolen haben. Neben einer gut gelungenen Menüführung, die allerdings etwas übersichtlicher gestaltet werden könnte, gibt es daran nichts auszusetzen. Direkt im Hauptmenü findet ihr den Reiter Mods. Sobald ihr diesen auswählt, werdet ihr mit den Bethesda-Servern verbunden und bekommt die gesamte Mod Bibliothek vor die Nase gesetzt. Auf der Startseite gibt es zunächst eine Auswahl an verschiedenen Kategorien. Ihr könnt euch zwischen den beliebtesten der Woche, den beliebtesten insgesamt, den neuesten und den besten bewertesten entscheiden. Alternativ gibt es per Tastendruck auch eine Suchfunktion, mit der ihr über Schlagwörter eure gewünschten Mods suchen könnt. Sobald ihr eine interessante Mod entdeckt habt, könnt ihr genauere Informationen mit einer kleinen Beschreibung des Modders und einigen Beispielbildern aufrufen. Hier wird euch auch ein Überblick über die Größe gewährt. Von hier aus könnt ihr ebenfalls unkompliziert und einfach die Mod herunterladen und bewerten. Die Mods werden direkt und unkompliziert auf eurer Konsole installiert, sodass ihr euch nicht mit Installationsordnern oder Ähnlichem rumärgern müsst. Sobald ihr zurück ins Hauptmenü geht, wird das Spiel noch einmal neu laden, um die Mods zu aktivieren, die ihr euch heruntergeladen habt. Bevor es allerdings losgehen kann, solltet ihr die Ladereihenfolge beachten.
PC-Spielern sollte das schon ein Begriff sein. Eure installierten Mods sollten der Kompatibilität halber in der Ladereihenfolge richtig angeordnet werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Mods so angeordnet werden, dass sie sich nicht gegenseitig aushebeln oder behindern. Wer sich besser darüber informieren möchte, wird hier fündig. Ansonsten treten Kompatibillitätsprobleme bei jedem unterschiedlich oft auf. Das liegt daran, dass jeder andere Mods installiert als der andere. Allerdings sind mir während meiner Tests keine größeren Probleme aufgefallen.
Performance
Haben die Mods Auswirkungen auf die Performance? Nicht wirklich. Beim freien Spielen gab es keine Framedrops oder Ähnliches, trotz einiger Mods, um die Grafik oder die Gegend optisch aufzuwerten. Es kann allerdings vorkommen, dass das Spiel ein wenig länger in den Ladebildschirmen hängt. Dies hängt allerdings ebenfalls von den Mods ab, die ihr installiert habt. Allerdings solltet ihr nicht damit rechnen können, dass 4k Texturen Mods oder Ähnliches ohne Probleme laufen werden. Lediglich beim Spawnen von vielen oder großen Objekten kann es beim Spawnvorgang zu vereinzelten Rucklern kommen.
Restriktionen
Gibt es Restriktionen bei den Mods? Ja die gibt es, leider. Derzeit dürft ihr „lediglich“ bis zu 2 GB an Mods insgesamt installiert haben. Auch installierte Mods, die deaktiviert wurden, zählen dazu. Allerdings ist das bei der kleinen Dateigröße der meisten Mods keine große Sache. Bethesda hat auch in Aussicht gestellt, dass man dieses Limit vielleicht sogar anheben werde. Die Mods an sich unterliegen ebenfalls einigen Beschränkungen. So wird es weder die beliebten Nude-Mods geben, oder Mods, die urheberrechtlich geschütztes Material enthalten. Dies geschieht hauptsächlich aus rechtlichen Gründen und weniger aufgrund der Vorgaben von Microsoft, Sony oder Bethesda. Dazu kommt, dass das Nutzen von Mods alle Erfolge für diesen Spielstand bei Fallout 4 deaktiviert. Allerdings werden Spielstände, die mit Mods gestartet werden, in einem eigenen Speichersystem verwaltet, womit ihr weder versehentlich eure ungemoddeten Spielstände überschreiben könnt oder diese verliert. Der ursprüngliche Save bleibt euch in eurem normalen Ordner erhalten und ihr könnt in diesem auch weiterhin Erfolge und Achievements erhalten.
Top 3 Empfehlungen
Drachenschreie
Vermisst ihr als Skyrim Veteranen die Drachenschreie in Fallout? Ihr wolltet Preston Garvey schon immer einmal mit einem Drachenschrei zum Schweigen bringen? Mit der The Lone Dovakhiin Mod wird das endlich möglich. Bisher besteht die Mod aus zehn nützlichen Drachenschreien, wobei in der Zukunft noch weitere hinzugefügt werden sollen. Die Mod findet ihr hier. Also dann „Fus Ro Dah“, liebe Vault Bewohner.
Grasslands Mod
Ihr mögt den grau-braunen pampigen Look der Landschaft von Fallout 4 nicht? Kein Problem für die Grasslands Mod. Diese Mod bringt ein wenig mehr Farbe und Abwechslung in das Commonwealth. Die Mod hat dabei keinerlei Auswirkungen auf die Performance des Spiels und kann ohne Bedenken installiert werden. Wer sich die Mod genauer anschauen möchte, für den geht es hier weiter.
Eigenen Vault bauen
Ihr wolltet immer schon einmal euren eigenen Vault bauen und designen? Mit der „Build your own Vault“ Mod habt ihr in Fallout 4 die Gelegenheit dazu. Ihr könnt dabei nicht nur aus einer großen Anzahl an Bauteilen auswählen, sondern euren Vault auch bevölkern und zu einer eigenen Siedlung werden lassen. Wem so etwas gefällt, der kann sich die Mod hier herunterladen.
Fazit
Die Einführung von Konsolenmods dürfte wohl eine der wichtigsten Neuerungen in der Konsolenbranche seit der Einführung der Xbox One und der PS4 sein. Glücklicherweise funktioniert das alles bei seinem Debüt schon so gut, dass sich hoffentlich andere Publisher ein Beispiel daran nehmen werden und Bethesda bei kommenden Releases wie z. B. bei einem TES VI auch auf Konsolenmods setzen wird. Lediglich die massiven Serverprobleme am Tag des Releases trübten zunächst die Vorfreude auf das Feature. Auch wenn der Start der Mods auf der Xbox One laut Bethesda das Fünfzigfache an Serverzugriffen verursachte, hätte man sich besser darauf vorbereiten können, da dies absehbar war. Aber das ist mit Blick auf andere Launches eher Meckern auf hohem Niveau und man muss Bethesda für eine gelungene Umsetzung loben. Die Mods halten genau das, was man von ihnen erwartet hat. Eine einfach zu installierende und auch spielerweiternde Erfahrung für Fallout 4.