Nach zahlreichen Leaks in den letzten 48 Stunden wurde Watch_Dogs 2 heute offiziell der Weltöffentlichkeit präsentiert. 20 Minuten Stream reichen dabei aus, um sagen zu können: Ubisoft still got it.
Ja, sie haben es wieder geschafft. Nach den Ankündigungen von The Division in 2013, Rainbow Six Siege in 2014 und nicht zu vergessen Ghost Recon Wildlands in 2015 gelingt es Ubisoft erneut, mich in den Hypetrain zu setzen. Oder eher von diesem mitreißen zu lassen. Watch_Dogs 2? Gestern war mir das Spiel noch piep schnurz, heute will ich meinen Sohn Marcus nennen.
Oh Ubisoft, warum tut ihr mir das an? Auf der einen Seite brennt meine Seele gerade vor Aufregung, ich will jede Sekunde des Streams in Slowmotion noch zehn Mal anschauen, doch gleichzeitig nagen jetzt schon die Zweifel an mir. Doch ausnahmsweise gönne ich mir einige Augenblicke des ungehemmten Hype: Watch_Dogs 2 sieht einfach hammer aus!
Und wenn ich von Aussehen rede, dann meine ich nicht die Grafik. Ubisoft macht es diesmal tatsächlich unglaublich geschickt: Sie zeigen Gameplay, und sie zeigen Cinematic Trailer, beides strikt voneinander getrennt. Scheint, als hätte der Publisher gelernt, dass Spieler nicht unbedingt scharf darauf sind, dass man ihnen erzählt, wie schön das Spiel grafisch aussieht, wenn das am Ende nicht stimmt. Die gezeigten Szenen sehen nichtsdestoweniger ziemlich beeindruckend aus: Die Grafik entspricht dem, was wir uns für 2016 erwarten würden – das reicht! Keine großen Versprechen der Sorte Watch_Dogs 1 und The Division. Ubisoft fokussiert sich auf das Gameplay. Und genau das meine ich mit „sieht hammer aus“ – Das neue Parkour-System zeigt jedem Assassin’s Creed, Dying Light, Mirror’s Edge und wie sie nicht alle heißen die lange Nase. Endlich bekommen wir Parkour, wie es parkouriger nicht geht: So bewegt sich der moderne Hacker durch San Francisco!
Und als wäre das nicht schon cool genug, bauen die Entwickler eine Waffe ein, die so wohl niemand erwartet hätte: Eine Billiardkugel an einem Schlüsselanhänger. Nicht cool? Schaut es euch an, ihr werdet eure Meinung ganz schnell ändern.
Watch_Dogs 2 setzt wirklich an den Stellen an, die sein Vorgänger völlig in den Sand gesetzt hat: Der Hauptcharakter Marcus Halloway stellt eine willkommene Alternative zu Aiden Pearce dar, die Welt, welche im ersten Teil sehr viel weniger belebt war als versprochen, soll in Teil 2 ein komplett eigenständiges Leben haben – unabhängig von euren Handlungen. Das Hacking rückt stärker als zuvor in den Fokus, da ihr in WD2 nicht nur mehr Gadgets habt, sondern auch mehr Möglichkeiten, sie einzusetzen. So ist es möglich, jede einzelne Person in San Francisco zu hacken – nicht nur vom Spiel bestimmte Zielpersonen. Der Multiplayer, schon im ersten Teil ein guter Ansatz, soll jetzt noch nahtloser funktionieren. Auch an der viel kritisierten Fahrphysik haben die Entwickler gearbeitet – hier bleibe ich aber gerne skeptisch, bis ich es selber gespielt habe.
Viele Versprechen, ganz viel Hype. So wie jedes Jahr schafft Ubisoft es, einen Titel zu präsentieren, der mich ganz und gar aus dem Häuschen bringt. Und wie jedes Jahr hoffe ich, dass es diesmal anders wird – das Ubisoft nicht wieder in seine alten Muster fällt. Was spricht dafür? Sie trennen Cinematic Trailer und Gameplay. Sie reden – zumindest bisher – überhaupt nicht über Grafik. Sie lassen die Bilder für sich sprechen, scheinen auf Gameplay, Spielwelt und Story fokussiert. Das kann funktionieren – wir hoffen einfach mal. Wir sind Gamer, wir lassen uns gerne hypen. Und am Ende noch einmal für alle zum genießen, die 20 Minuten Stream, die heute ausreichten, um mich für die nächsten Wochen in helle Aufregung zu versetzen: