
Die Closed Beta zu Ghost Recon Breakpoint endete am heutigen Montag um 12 Uhr. Die Community ist unsicher, wie sie das Spiel finden soll.
Die Inhalte der Beta von Ghost Recon Breakpoint waren recht überschaubar: Zwei Hauptmissionen, vier Areale und kein PvP. Allein dieser Umstand verwunderte viele Fans, da Ubisoft Breakpoint doch nicht zuletzt mit dem Argument bewirbt, dass der Titel zum Launch einen voll ausgefeilten PvP-Modus bieten wird.
Aber auch darüber hinaus fällt die Reaktion auf Breakpoint nun, nachdem erstmals eine breite Masse Hand anlegen konnte, eher verhalten aus. Das Spiel habe gewisse Stärken, darin sind sich die meisten Spieler einig. Doch kommt es gar nicht gut an, wie überladen der eigentliche taktische Shooter diesmal ist. RPG-Elemente wie Gear Score, Klassen und Loot gehören nach Meinung der Fans nicht in ein Ghost Recon.

Besonders übel stößt der Community dabei auf, dass Ubisoft den Gunsmith, welcher einst das Vorzeigemerkmal der Reihe war, zu Gunsten eines größeren Loot-Pools heftig beschnitten hat. So könnt ihr jetzt nicht mehr frei bestimmen, welche Lauflänge oder welchen Schaft ihr an eurer Waffe nutzen wollt. Stattdessen gibt es verschiedene Waffen des gleichen Typs, die verschiedene Varianten der jeweiligen Mods fest installiert haben. Damit übernimmt Ubisoft im Prinzip eins zu eins die Waffenanpassung aus The Division. Schon dort vermissen Spieler oft tiefergehende Optionen für ihre Schießprügel. Für einen taktischen Shooter wie Ghost Recon ist ein solches System aber ein Unding. Nicht zuletzt erzürnt die Spielerschaft, dass man sich explizit ein Upgrade des Gunsmiths gewünscht hatte, jetzt aber sogar hinter Spielen wir Call of Duty hinterher hinkt.
Weitere Kritikpunkte an der Beta von Ghost Recon Breakpoint sind die Animationen, die teilweise zwar überragend, an vielen Stellen aber auch katastrophal sind. Manche Spieler fragen sich, warum Ubisoft nur bei den negativen Aspekten von The Division abschaut. Positive wie die beeindruckenden Animationen des Looter-Shooters werden ignoriert. Auch die Kameraperspektive stößt auf Missfallen: Die Ansicht auf den Spielcharakter ist vielen zu weit zur Seite gerückt und zu nah rangezoomt.

Auf der positiven Seite fällt auf, dass Ubisoft sich einiges Feedback zu Herzen genommen hat. So wurde das Sound-System stark überarbeitet, die Waffen in Breakpoint kommen klanglich zwar noch nicht an ihre Counterparts in The Division ran, hören sich aber deutlich besser an als die Gewehre und Pistolen in Ghost Recon Wildlands. Das Waffengefühl an sich kann auch punkten, vor allem sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Waffentypen jetzt deutlicher zu spüren.
Großes Lob bekommen die Entwickler außerdem für die Charakteranpassungen. Zwar wünschen sich die Fans noch mehr Anpassungen für das Charaktermodell selber, wie mehr Auswahl an Frisuren und Gesichtszügen, aber in Sachen Ausrüstung gleich Ghost Recon Breakpoint einer wahren Fashionshow. Dabei bleibt der Shooter aber seinem taktischen Ursprung treu, alberne Ausrüstungsgegenstände sucht man zumindest bisher vergeblich.
Bleibt festzuhalten, dass Ubisoft mit Ghost Recon Breakpoint eine Sandbox geschaffen hat, die Potential hat. Die Entwickler müssen diesmal aber enger mit den Spielern zusammen arbeiten. Sie dürfen sich nicht scheuen, eigene Konzepte über den Haufen zu werfen, wenn diese nicht gut ankommen. Setzen sie das um, steht dem Titel unserer Meinung nach eine rosige Zukunft bevor.
Ghost Recon Breakpoint wird am 4. Oktober 2019 für den PC über Uplay oder den Epic Games Store sowie auf der Playstation 4 und der Xbox One verfügbar sein. Vorbesteller der Ultimate Edition können die Vollversion dabei drei Tage früher zocken. Eine Open Beta ist bisher noch nicht angekündigt, aber nicht unwahrscheinlich.