Auf der CeBit gesehen und gleich total begeistert gewesen. Die Rede ist von der Eyetracking Leiste aus dem Hause Tobii. Wie man daran kommt, und ob sie sich lohnt erfährst du in diesem Artikel.
Tobii ist ein schwedisches Unternehmen, welches sich auf die Kontrolle von Technologie mit den Augen konzentriert. Sei es im assistentiellen Bereich, in der Forschung, generell mit der Interaktion von Technik oder für Jedermann. In jedem Bereich bietet das Unternehmen eine eigene Lösung an. Unter dem Synonym „Tobii Eyex“ finden wir das Gerät, welches für den Gamer interessant ist.
Teurer Spaß
Auf der CeBit haben wir eine in den MSI GT72S 6QE Dominator verbaute Leiste testen dürfen. Da ich vorhher noch nie von dieser Technik gehört habe, wollte ich sie auf jeden Fall in Ruhe ausprobieren können und herausfinden, welche Möglichkeiten sie noch so bietet. Darum habe ich mich noch gleich auf der Presseveranstalltung an den Business Development Manager gewendet, ob es nicht auch eine Desktop-Lösung gäbe. Denn groß Lust mir einen neuen Laptop zu kaufen hatte ich nicht wirklich. Ich hatte Glück. Es gibt eine Desktop-Lösung, die man auch an Laptops anbauen kann.
Zuhause habe ich die Leiste schnell auf der Tobii Website gefunden. Es gibt zusätzlich aber auch eine Steelseries Edition. Die Leiste von Tobii kostet 120€, wo hingegen die Steelseries Edition satte 250€ kosten soll, im Moment aber auf 199,99€ herunter gesetzt ist. Abgesehen von einem Streaming Feature, das den Zuschauern anzeigt, wo man gerade hin guckt und einem Aufdruck, unterscheidet die beiden Versionen allerdings nichts voneinander. Somit habe ich mich für die hauseigene Version entschieden. Da das Ganze aus Schweden kommt, muss man allerdings noch 25% Steuern bedenken, womit man bei etwa 150€ insgesamt ist. Bei diesem Preis kann man sich ruhig noch einmal überlegen, ob man diese Leiste kaufen will.
Wenig Spiele
Glücklicherweise bekommt man bei Tobii im März die Steelseries Edition und einen Key von The Division direkt dazu, wodurch sich das ganze schon etwas angenehmer gestaltet. Zudem hat bei mir auch noch der Gutscheincode „StPatricks“ funktioniert, womit ich letzten Endes bei 100€ war. Als Lieferzeit muss man in Deutschland maximal 2 Wochen einplanen, ich erhielt die Leiste allerdings schon nach einer und der Key kam, sobald die Ware verschickt worden war.
Die Leiste kam in einer edel und schlicht gehaltenen Verpackung. Enthalten waren zwei Magnetstreifen, ein USB 3.0 Kabel und die Leiste selbst. Die Anleitung lasse ich jetzt einmal außen vor. Das Anbringen ist gar nicht einmal so schwehr. Mittig den Magnetstreifen am Monitor ankleben und dann die Leiste dranklipsen lassen. Wichtig ist, dass sie an einen USB 3.0 Anschluss angeschlossen wird, da sie ansonsten zu wenig Strom bekommt.
Im Anschluss muss man sich diverse Software herunter laden, welche aber zu jedem Spiel expizit auf der Tobii Website aufgelistet ist. Ansonsten steht auch alles dazu in der beiliegenden Anleitung. Kurz kalibiriert habe ich sie auch gleich ausprobiert und war überrascht. In The Division funktionierte alles super und man konnte einen ganz neues Spielgefühl erleben. Man gewöhnt sich auch echt schnell daran seine Augen zu benutzen, muss allerdings bedenken, das Blinzeln nicht zu vergessen und nicht die ganze Zeit den Monitor an zu starren. Sonst tun die Glubscher schnell weh.
Aber genug von The Division. Arma 3 an. Hierfür musste man sich noch extra ein Programm downloaden, welches ein Gamepad emuliert. In Arma gibt es längst nicht so viele Funktionen. Man kann sich lediglich frei umgucken, während man mit der Maus noch die volle Kontrolle über die Waffe hat. Echt Praktisch wie ich finde. Und auch in Assassins Creed Rogue funktionierte die Leiste wunderbar.
Jetzt kommen wir aber zum großen Manko. Es gibt kaum Spiele, die offiziell unterstützt werden und das ist schade. Man kann sich für andere Spiele eigene Emulationssteuerungen erstellen, das ist aber immer eine ziemliche Fummelarbeit und klappt auch nicht immer.
Fazit
Zusammenfassend kann ich zur Tobii Eyex sagen, dass sie definitiv eine neue Gamingerfahrung für mich war und in dem Bundel, wie ich sie bekommen habe, auch preiswert war. Für den Vollpreis hätte ich sie mir allerdings nicht geholt. Dafür ist das Angebot der unterstützten Spiele einfach im Moment noch zu klein beziehungsweise die Leiste zu teuer. Dennoch war es der Hammer seine Augen auch mal zum Steuern eines Spielecharakters zu benutzen.
Und wenn man etwas Zeit investiert braucht man auch im Desktopbetrieb die Maus nicht mehr zu bewegen, sondern lediglich Klicks ausführen.