Stille und Dunkelheit. Der Weltraum hat seit jeh her seine ganz eigene magische Wirkung auf uns. Filme wie Event Horizon oder Alien zeigen wie gut und bedrückend das Horror Thriller Setting im Weltraum funktioniert.
Seit Dead Space sind nun schon einige Jahre vergangen und in der Zwischenzeit sind wir auch schon beim dritten Teil der Serie angekommen. Es dreht sich immer noch alles um die Marker und um Isaac Clarke. Doch bleibt das einst so grauenvolle Setting, welches von Filmen wie Alien und Event Horizon inspiriert wurde, noch erhalten? Oder driftet Dead Space in die Tiefen das Casual Weltraums ab? Die Änderungen: In Dead Space 3 hat sich einiges verändert, nicht nur das ihr nun nicht mehr alleine unterwegs sein müsst, auch das Horror Setting ist nicht mehr so Präsent wie in den Vorgängern. Dies ist ein Phänomen welches wir immer wieder beobachten, bei Spielen wie zum Beispiel F.E.A.R 3, welches sich letztendlich vom Horror Setting zum stupiden Ballerspiel entwickelte,
Dead Space macht an dieser Stelle allerdings einen nicht ganz so kritischen Schritt. Das Horror Setting ist nach wie vorhanden und auch die Schockelemente kommen noch zur Geltung allerdings sind diese weitaus seltener und unausgeprägter als in den vorherigen Teilen. Dies wird zum einen durch den größeren Fokus auf das besiegen von immer neuen Gegnerwellen aber auch durch den Coop Modus hervorgerufen, da es sich zu zweit einfach sicherer und meist eher lustig als grauenvoll spielt. Richtiger Horror möchte also nicht aufkommen allerdings ist er auch nie ganz weg.Gerade die Side Missions sind wesentlich Horror-lastiger und im Coop Modus durch unterschiedliche Wahrnehmungen der Spiele sehr schön und ziemlich fies gemacht. Wer also Horror möchte, sollte nach Side Missions ausschau halten.
Die Story:
Wir wollen euch nicht unnötig den Spielspaß vorwegnehmen, und so verraten wir an dieser Stelle nur so viel. Es passieren viel schlimme Dinge. Na, das sollte doch reichen, oder? Die Story entwickelt sich im gesamten Spielverlauf recht linear und macht keine sonderlich großen Twists, trotzdem bleibt sie interessant wenn auch meist vorhersehbar. Aber auch hier solltet ihr gerade im Coop einen Blick auf die Side Missions werfen. Generell hatten wir gerade im letzten Drittel des Spiels den Eindruck, das hier alles noch einmal durch wiederholte Laufwege alles in die Länge gezogen wird, was auf Dauer doch etwas frustet.
Grafik:
Wir können nicht wirklich sagen das sich die Grafik und Technik von Dead Space maßgeblich weiterentwickelt hat, was EA vorab auch schon ankündigte. Da das Spiel sich grafisch nicht wirklich von der Konsolen Fassung abheben sollte und nahezu gleich aussehen dürfte. Das können wir so weit auch bestätigen, allerdings kommen PC Spiele in den Genuss von den typischen PC Features wie anti Aliasing und höherer Auflösungen. Generell sieht Dead Space gut aus und ist durchaus ansehnlich, wir hatten soweit nichts zu meckern da der Grafikstil einfach zu Dead Space passt. Licht und Schatten sind natürlich immer noch ein Hingucker und gerade die Anzüge machen optisch einiges her, wenn aber auch teils Polygon arm. Was uns aber sehr gut gefallen hat, sind die Animationen der Anzüge und gerade der Waffen. Hier wurde merklich Aufwand hineingesteckt so das gerade das modulare Waffensystem immer neue und sehr schön animierte Waffentransformationen herausgibt. Wenn man das alles zusammen mit der Performance sieht, wird hier ein durchaus gutes Ergebnis abgeliefert, welches auch keine Problem für ältere Rechner sein sollte.
Gameplay:
Am Gameplay hat sich recht wenig verändert, auch wenn natürlich die Coop-Komponente hinzugekommen ist, bleibt so weit alles beim Alten. Gegner zerlegen, schnelle Gegner in der Stase festhalten und dann zerlegen. Auch sind wieder die Quicktime Events an Board, welche jedoch meist aufgesetzt und störend wirken. Einige Änderungen gab es dann aber doch, so wurden zuweilen Kletter- oder Abseilabschnitte hinzugefügt, welches an sich gar keine schlechte Idee darstellt. Nur leider spielt sich das Ganze dermaßen unintuitiv das es schnell zu Frust und Ärger kommen kann, da man an den einfachsten Aufgaben versagt. Auch störend sind die immer wieder vorkommenden Laufabschnitte, in denen ein und derselbe Weg auf Kosten der Spielzeit neu abgelaufen werden muss. So kommt es vor das ihr einen Weg 3-4 Mal hin und her lauft um XY zu beschaffen, nervig. Allerdings ist sonst fast alles beim Alten geblieben, nur mit mehr Gegnern und Action. Diese Prinzip hat sich in deren Vorgänger bestens bewährt und tut dem auch im neusten Teil nur wenig ab.
Setting:
Das Setting ist in Dead Space 3 vielseitiger geworden als in den Teilen zuvor. Ihr habt die typischen Raumschiffmissionen und Weltraumspaziergänge, aber auch offene und verschneite Planetenabschnitte und Minenbesuche. Es wird quasi alles geboten was man sich in einem SciFi-Spiel so vorstellen kann.
Coop:
Coop, Ja! Gemeinsam gruseln ist besser als alleine? Es sei denn, ihr seid so anti-sozial wie wir. Wir legten unsere Scheu dennoch ab und haben uns in den für die Serie neuen Coop geschwungen. Im Allgemeinen kann man sagen das dass Ganze auch recht gut funktioniert, jedoch an manchen Stellen entweder faul oder schlecht gemacht ist. So haben wir öfters Kampagnenfortschritte verloren weil wir Side-Missions machten und diese irgendwie nicht als „Fortschritt“ zählten, so haben wir fast 2 Stunden in 2 Sidemissions gesteckt, die dann nicht gespeichert wurden. Unser Inventar hingegen wurde beibehalten, merkwürdiges Speichersystem.Des Weiteren störte uns das man Cutscenes nicht überspringen konnte, so schön diese auch sind,
spielt man mit einem derpigen Coop-Partner und kackt die ganze Zeit ab, so darf man sich des Öfteren die eine oder andere Cutscene mehrmals anschauen. Lustig wenn diese dann auch noch buggy sind und während wir die Cutscene sehen, die Gegner im Hintergrund unseren Gesprächspartnern die Gliedmaßen abschießen. Auch hätten wir uns eine Tauschfunktion gewünscht, dem Kollegen fehlen 5 Wolfram? Pech gehabt! Was jedoch toll ist, sind die Unterschiede zur Solo Kampagne, so gibt es andere Gespräche mit dem Partner, unterschiedliche Perspektiven, mehr „Coop“-Interaktionen für die „Hacking“ Stationen und diverse Minigames. Vorsicht mit den Quicktime Events, sollte euer Partner es nicht schaffen so verliert ihr meisst auch das Event und dürft mit Glück wieder an dem Kontrollpunkt davor anfangen, natürlich mit Cutscene! Ach ja und Leitern, LEITERN!
Kritik:
Auf Kosten des Coops geht der Horror Flöten, das ist fakt. Die Frage, die sich uns aber stellt, ist, warum dann nichts von alledem richtig gemacht wird. Dead Space bietet quasi alle wichtigen Elemente nur eben nie zu Ende gedacht, geschweige denn bis zum Ende umgesetzt. Wenn der Fokus hier klarer gelegen hätte, wäre kein Spiel herausgekommen welches weder Fisch noch Fleisch ist. Wir hätten uns gewünscht das der Fokus weniger auf dem besiegen von Gegnerwellen, und mehr auf der psychologischen Aspekten der beiden Kontrahenten gelegen hätte. Gerade das Zusammenspiel im Coop bringe eine Unberechenbarkeit des Mitspielers mit sich, welche hervorragend in das Horror/Thriller Setting gepasst hätte. Unser Beispiel: Zwei Spieler, gleicher Raum, zwei unterschiedliche Wahrnehmungen. Der eine sieht alles so, wie es wirklich ist, der andere ist in einer Art Halluzination gefangen und nimmt alles grauenhaft und abstrakt war. Das daraus entstehende verhalten beider Spieler ist jetzt vollkommen unterschiedlich und unberechenbar.
Lob:
Doch Dead Space 3 hat auch so seine Momente, denn es ist klasse sich zu zweit durch die Gegnerscharen zu ballern, zu rätseln was als Nächstes passiert und die kommenden Story Twists vorauszusagen. Der Coop Modus ist aktuell einer der Besten und sehenswertesten seiner Art und so sollte man Dead Space auf jeden Fall mit einem Partner spielen. Die Areale sind technisch sauber umgesetzt und gerade das Artwork ist einfach Serien-authentisch. Wir können also sagen, dass wir mit Dead Space eine Menge toller Stunden verbracht haben.
Dead Space, naja fast. Denn tot ist hier im dritten Teil der Serie höchsten der Horrorfaktor. Alles springt einem entgegen, mit der Absicht euch aufzuschlitzen und auszuweiden. Immer neue Wellen von Gegnern, das ist wohl das neue Spielprinzip in Dead Space 3. Doch gerade im Coop macht das schon ordentlich Laune, und so ist der Coop einer der besten der letzten Jahre. Schade nur dass das originale Dead Space Feeling nicht mehr so recht aufkommen will. Keine Frage Dead Space 3 ist ein gutes Spiel, und ein noch besseres Coop Spiel, nur Horror ist hier leider selten vertreten. Wir empfehlen Dead Space 3 allen Coop-hungrigen oder aber Fans der Serie, alle die auf der Suche nach einem Horror Game sind, sollten woanders suchen.