Im Rahmen der Gamescom 2013 durften Besucher NVIDIAs Handheld Monster SHIELD ausprobieren. Diese Gelegenheit nutzten wir, um zu sehen, wie sich das Ding eigentlich anfühlt und ob man es im Alltag gebrauchen kann.
NVIDIA möchte in der Handheld Szene mitmischen und schick mit SHIELD ein neues Gamingsystem mit Android Plattform ins Rennen. Das Gerät wird mit Android 4.2.1 ausgeliefert und bietet Besitzern die Möglichkeit, Spiele aus dem Google Play Store zu beziehen, oder PC Games direkt auf das Gerät zu streamen, sofern man GeForce Grafikkarten im Einsatz hat.
Neben einem 5 Zoll großem, zuklappbarem Touch-Display und dem NVIDIA Tegra 4 Prozessor hat man SHIELD mit 2 GB RAM und 16 GB internem Speicher ausgerüstet, wobei man den Speicherplatz mit externen Micro SD Karten erweitern kann. GPS, Bluetooth und WLAN gehören ebenfalls mit zur Ausstattung.
Als ich das Gerät erstmals in der Hand hatte, war ich selbst überrascht, wie stark man die 579 Gramm der Konsole zu spüren bekam. Nachdem man SHIELD ordentlich in der Hand hält und quasi die „Gaming-Position“ einnimmt, spürt man das Gewicht nicht mehr so stark, jedoch befürchten wir, dass die Handgelenke nach einer gewissen Spieldauer sicherlich auf die 579 Gramm entsprechend reagieren werden. Auch das Plastikgehäuse machte für einen Preis von 299 US Dollar einen eher billigen Eindruck. Im oberen Bereich fand man neben dem Micro SD Slot noch einen HDMI Slot, einen Micro USB Slot sowie einen 3,5mm Stereo-Audiobuchse.
Der Controller fühlt sich relativ breit an und liegt beim Spielen relativ gut in der Hand, und die seitlichen Griffe scheinen nicht so viel Gewicht zu haben wie das Zentrum des Geräts. Beim ersten Blick auf den Controller erinnert dieser ein bisschen an den XBOX Controller. Die Tasten sowie die Analogsticks hinterließen einen guten Eindruck, und auch die Schultertasten wurden geschickt platziert, sodass man sie angenehm erreichen kann. Beim Aufklappen des Bildschirms wurde man mit der Standard Android-Oberfläche begrüßt, und es waren einige Spiele wie zB Sonic 4 Episode 1 installiert. Standardprogramme wie der Stock-Internet-Browser, Play Store, Youtube und Play Music etc waren ebenfalls vorhanden.
NVIDIA hat offenbar auch eine eigene Oberfläche entwickelt, die sich beim Drücken auf die mittlere NVIDIA-Taste öffnet, und noch einmal jene Spiele auflistet, die speziell für SHIELD optimiert wurden. Auf dieser Oberfläche ist auch noch einmal ein eigener Store vorhanden, der eine Art SHIELD-Featured Games anzeigt.
Wir haben einige vorinstallierte Spiele durchprobiert, und das Display bot mit der 720P Auflösung ein sehr knackiges Bild. Leider konnte man in der Halle nicht testen, wie sich das Display bei Sonnenstrahlen schlägt, aber zumindest entstanden bei unterschiedlichen Blickwinkeln keine allzu großen Abdunkelungen. Beim Spielen reagierten die Tasten ohne jegliche Input-Lags. Besonders bemerkenswert waren die extrem kurzen Ladezeiten bei den Spielen – da bekam man zu spüren, dass da meiste Geld wohl tatsächlich in die innen verbaute Hardware geflossen ist – da können wahrscheinlich selbst die aktuellen Andoid-Flagschiffe aus der Smartphone Branche nur schwer mithalten. Die interessante Streaming-Funktion vom PC konnten wir leider nicht ausprobieren, jedoch durfte ein Kollege ran und hatte sehr Positives zu berichten: es soll keinerlei Zeitverzögerungen beim Testen gegeben haben. Voraussetzung für das Streamen ist, dass sowohl PC als auch SHIELD im selben Netzwerk hängen.
Alles in einem hinterließ das Gerät beim ersten Anblick kurz einen schlechten Ersteindruck, da das Gewicht und das Plastikgehäuse einfach kurzzeitig überraschten. Diese Mankos wurden jedoch schnell von den restlichen Features sowie von der Hardware-Power überdeckt. Aufgrund der Größe und der Breite wird das Gerät als Reisebegleiter wohl nicht in die Hosentasche passen – da muss schon ein Rucksack oder eine Tasche mitgenommen werden. Wer gerne zwischendurch etwas spielen möchte ohne ständig das Display zu betätscheln oder wer Zugriff auf seine PC Spiele haben möchte, auch wenn er gerade nicht vor dem sitzt, wird sicherlich glücklich werden. Auch als portables Abspielgerät für Filme dürfte sich SHIELD gut eignen, da man einen Controller mit aufgeklapptem Display besser halten bzw auf einem Tisch platzieren kann als ein Smartphone. Ich persönlich interessiere mich für das Gerät ganz besonders, um darauf diverse Emulatoren wie SNES oder Nintendo DS laufen zu lassen – der Controller in Kombination mit dem Touch Display dürfte eine hervorragende Alternative zu meinem bisherigen Emulatoren-Handheld bieten. Leider gab es auch auf der Gamescom noch keinerlei Informationen zum Europa-Release.