Eine Petition gegen das kommende Far Cry 5 sorgt der derzeit für hitzige Diskussionen. Was steckt hinter dem Vorstoß von „Gamers United“?
Petitionen im Internet sind ein gern genutztes Mittel, um Unternehmen, politische Parteien oder sonstige Gegner von der Wichtigkeit eines Themas zu überzeugen. Auch im Bereich Gaming werden Petitionen gerne eingesetzt. Rockstar Games wurde so über die Wichtigkeit einer PC-Version ihres Erfolgstitels GTA V informiert – erfolgreich, möchte man meinen. Ob die nun gestartete Petition der Gruppe „Gamers United“, die sich an und gegen Ubisoft richtet, genauso Ernst zu nehmen ist? In den Diskussionen geht es mitunter hitzig zu, auch weil nicht wirklich klar ist, ob es sich bei dieser Petition nicht doch um eine geschickte Parodie handelt.
Fangen wir aber zunächst von vorne an. Far Cry 5 spielt in einem von fundamentalistischen Christen dominierten Amerika. Angesichts von Ku-Klux-Klan und anderen, in der amerikanischen Gesellschaft verankerten, durchaus fundamentalistischer Züge, ist eine Petition gegen ein Spiel, dass genau dieses Thema aufgreift nicht unbedingt überraschend. In der Petition wird von Ubisoft gefordert, Far Cry 5 zu canclen oder zumindest das Setting anzupassen. Der laut der Petition transportierte Anti-Amerikanismus sei schlichtweg nicht tragbar für die amerikanische Gamer-Community.
Dabei werden einige Lösungsvorschläge genannt. So könnte man für einzelne Märkte das Land anpassen, in dem die Story spielt. In Frankreich könne man dann problemlos seinem Anti-Amerikanismus frönen, während die Amerikaner in Kanada gegen Fundamentalisten kämpfen könnten. Alternativ wäre auch eine Anpassung der Religion eine Lösung, schließlich sei der Islam auch in den USA am erstarken – warum also nicht nicht fundamentalistischen Muslimen in Far Cry 5 niederschießen. Außerdem sei der Feind in dem Spiel zu wenig interkulturell, Gamers United vermisst Mexikaner und Schwarze unter den Bösen, nur Weiße zu erschießen sei doch schließlich auch rassistisch.
Am Ende ließt sich die Petition gegen Far Cry 5 aber so, als würde jemand die klischeehaften Äußerungen eines amerikanischen Trolls aufgreifen. Angesichts der recht wenigen Unterschriften ist zudem zu bezweifeln, dass Ubisoft je Stellung dazu beziehen wird. Dennoch sorgt diese skurrile Petition für aufgebrachte Gemüter und hitzige Diskussionen. Wie so oft bei vergleichbaren Aktionen gibt es nämlich auch hier einen wahren Kern, den man beachten kann.
Was haltet ihr von der Petition gegen Far Cry 5? Würdet ihr ähnlich reagieren, wenn das nächste Far Cry dieses Setting in Deutschland darstellen würde, oder wäre euch bewusst, dass es sich um ein Spiel in einer fiktionalen Realität handelt?