Hunt: Showdown könnte die letzte Chance für Entwickler Crytek sein. Wird das gewagte Projekt begeistern und vor allem, wird es ein Erfolg?
Denkt man bei Crytek an die Vergangenheit, dann kommen einen revolutionäre Spiele in den Sinn. Bahnbrechende Blockbuster wie Far Cry, Crysis und auch Ryse: Son of Rome sind bekannte, große Titel, die für die Qualität des Studios stehen. Erinnerungen an große Errungenschaften werden jedoch getrübt von der ständigen Nähe der Insolvenz, die ausfallenden Löhne und lauterer Kritik gegen die Leitung der Firma.
Und wenn man an das heutige Crytek denkt? Dann kommt einem aktuell nur ein Gedanke: Die Klage an Entwickler Cloud Imperium Games, die Macher von Star Citizen. Hier versucht Crytek aktuell, einen großen Teil der Spendengelder zu erhalten, da sie CIG eine Urheberrechtsverletzung vorwerfen. Ein weiterer Versuch, einer Insolvenz zu entweichen?
Wie auch immer man es sieht, Crytek hatte in der Vergangenheit bis heute einige Skandale hervorgebracht. Und das letzte Spiel, welches einem stark in Erinnerung bleibt, ist Ryse: Son of Rome. Doch dieser Titel wurde bereits 2013 veröffentlicht, kurz nach Crysis 3. Welches ebenfalls ein Meilenstein der Reihe war.
Danach folgten einzig noch kleine VR-Titel, die nicht mehr an die Erfolge vorheriger Titel herankamen. Und dazu eine Menge Schließungen von Studios.
So betrachtet könnte Hunt: Showdown die letzte Hoffnung von Crytek sein, noch einmal wirklich Fuß zu fassen in der Gaming-Branche. Ob das klappt, ist eine andere Frage. Viele sehen jedoch nicht, dass Hunt: Showdown ein Erfolg wird. Und auch einige Kollegen anderer Online-Zeitschriften bleiben skeptisch. Doch es spricht auch einiges für dieses Spiel.
Spiel wagt interessante Genre-Mischung
Ob das Spiel überhaupt aus technischer Sicht und in Sachen Gameplay ein Erfolg wird, kann man bisher schlichtweg noch nicht sagen. Aber man muss auch zugegeben, dass das Spiel ein interessantes, neues Genre eröffnet. Zumindest wenn man nach dem urteilt, was man in Gameplay-Videos gesehen hat.
Denn in dem Spiel werden einerseits bekannte First-Person-Shooter PvP Elemente mit PvE vermischt. Es geht darum, auf der Karte nach Monstern zu jagen und seinen Charakter auszurüsten. Hat man ein Monster gefangen, beziehungsweise dieses in die Hölle verbannt, erhält man ein Kopfgeld. Denn den Preis, den man für das banishen des Monsters erhält, muss man erstmal sicher nach Hause bringen.
Und da im gesamten Spiel auch vier weitere Teams mehr Beute haben wollen, werden sie euch mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit jagen. Und aus dem Jäger wird so der Gejagte. Dazu bietet das Spiel einen Semi-Perma-Death. Stirbt man einmal, ist alles verloren, was man bisher gesammelt hat. Aber Semi deshalb, weil Erfahrung und Progression in einer Art „Bloodline“, also der Blutlinie deines Hunters erhalten bleibt.
Klingt erstmal erfrischend anders, doch ob die Idee von Crytek auch die Massen überzeugen kann, wird sich zeigen. Denn am 31. Januar startet die Closed-Alpha, für die man sich noch anmelden kann. Nach der Alpha dürfte das Spiel in die Early Access starten. Diese ist auf mindestens 12 Monate angesetzt. Ein Zeitraum, welcher laut Entwickler jederzeit verkürzt oder verlängert werden kann.
Man kann nur hoffen, dass Crytek, ein Entwickler welches man durchaus als Kult-Studio bezeichnen kann, mit Hunt: Showdown Erfolg hat. Wir blicken also gespannt auf den 31. Januar.
Denn wenn sich eines sehr sicher vermuten lässt, dann, dass Crytek aktuell nicht in der besten finanziellen Verfassung sein dürfte. Wenn Hunt: Showdown entsprechend ein Flop wird, dann könnte es düster für den deutschen Entwickler werden.