„BÄNG, DOOM, BÄNG!“. So oder so ähnlich ist vor langer, langer Zeit das wahrscheinlich berühmteste Stück Shooter-Geschichte in unser Leben getreten und krempelte die Spielewelt komplett um.
In den Neunzigern waren wir alle der Tranigkeit von Adventure-Spielen verfallen. Sei es Point & Klick à la Indy Jones, Action-Adventures à la Dungeon Master oder gar Textadventures à la The Hobbit oder ähnlichem. Aber dann kam es, wie es kommen musste: Der Neue trat auf den Plan!
Ein Trio machte ernst (und damit ist nicht Ernst gemeint, denn das ist Walter, der hat nur von Ernst die Mütze auf), namentlich genannt John Carmack, John Romero und Tom Hall und knallten mit ihrem Werk Doom dermaßen gewaltig in die Videospielewelt, wie kein anderes Spiel zuvor und danach. Der erste, fast richtige 3d-Egoshooter (Quake war wohl der erste, komplett 3d-spielbare Shooter) verbreitete sich auf den heimischen PC`s und lud sogar zu Mehrspieler-Partien ein. Netzwerkparties wurden modern, immer wurde zu viert (später mit max. 16 Spielern) den Unholden im Spiel Paroli geboten oder sich gegenseitig auf`s Korn genommen, bis die Augen irgendwann viereckig waren. Essen und Schlaf wurden als nebensächlich erachtet und dessen Wertigkeit für`s Real-Life ad acta gelegt.
Für heutige Verhältnisse als hässlich angesehen wurde Doom im Jahre 1994 wegen zuviel Gewalt und brutaler Darstellung auf den Index gepackt und durfte laut der BPjS in Deutschland nicht frei verkauft werden. Dieser wurde 2011 wieder zurückgenommen und Doom wurde noch einmal als Retroversion auf den Markt geworfen. Lediglich die US-Version von Doom2 blieb auf dem Index, da im Spiel noch Level aus dem beschlagnahmten Wolfenstein 3D enthalten sind. Die Adventures litten unter dem Erfolg des neuen Genres Ego-Shooter, denn die Techniken wurden besser, die Maschinen machten technisch einen Satz nach vorne (vom 386er zu den Pentiums) und gerieten mehr oder weniger in Vergessenheit und fristeten ein Dasein als Nischenprodukt, welches erst Mitte des neuen Jahrzehnts durch Großproduktionen wie Elder Scrolls 4 neue Lebenszeichen von sich gab. Auch der Firma id-Soft tat der Erfolg nicht unbedingt gut. Während der Produktion verließ Tom Hall das Team und John Romero warf 1997 nach der Veröffentlichung von Quake das Team. Einzig John Carmack, Engine-Guru und Coder, blieb bei allen Doom-Teilen beteiligt und drückte seinen berühmten Stempel auf.
Geil wurde es erst, als id-Soft den Source-Code 1997 freigab und ein recht einfach zu bedienender Level-Editor sorgte dafür, das eine Modding-Szene auf den Plan trat und dem Spiel noch einmal einen Mörderanschwung gab. Alles in allem kann man sagen, das es heute kein Battlefield, Call of Duty, Medal of Honor, Counter Strike oder sonstige Meilensteine gegeben hätte, wenn drei fleißige Texaner sich damals keinen Kopf gemacht hätten. Wer noch mehr über Doom und dessen Geschichte erfahren will, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Eine Info noch am Rande: Doom 4 ist in Arbeit (soll wohl einfach nur Doom heißen) und das wäre der erste Teil, der ohne die Mitstreiter von damals entsteht. Lassen wir uns mal überraschen, ob es wieder ein Opto-Nervenzerreiß-Spannungserzeugungs-Moped wird oder eher ein Spiel mit opulenter Grafik, aber wenig Spielwitz, wie es in letzter Zeit häufiger vorkam. Lasset uns beten und preiset den Herren mit der Bitte um ein neues, geiles Doom! Amen!
Wer mag Doom nicht? Raus! Sonst dürft ihr eure Liebesbekundungen in den Comments eintragen!