Nicht mehr lange, bis der lang erwartete vierte Teil der Fallout-Reihe erscheint. Doch wann spielt Fallout 4 eigentlich? Und wie ist es dazu gekommen? Wir haben noch einmal alle Vertreter des Endzeit-Szenarios unter die Lupe genommen und euch diese Fallout Timeline erstellt.
Die Fallout-Reihe spielt bekanntlich in einer fiktiven, apokalyptischen Zukunft Amerikas. Hier ein großer Krieg, da ein paar kleine Atombomben und schon ähnelt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten eher einer Adaption von Mad Max. Zum Glück aber gibt es die Vaults, unterirdische Atomschutzbunker, in die sich zahlreiche Menschen retten konnten, um nun ein mehr oder minder normales Leben führen zu können. Wuhu!
Doch Fallout spielt nicht nur in einer fiktiven Endzeitwelt, sondern orientiert sich an allen Ecken und Enden an der realen Welt. Dazu gehören Kriege, Währungen, Waffen und berühmte Persönlichkeiten wie zum Beispiel der King of Rock’n’Roll höchstpersönlich. Wie sich Fiktion und Realität miteinander vertragen und wo ihr euch im neuen Teil der Fallout Timeline wiederfindet, erfahrt ihr hier!
Achtung! Dieser Artikel könnte Spoiler zu älteren Teilen der Fallout-Reihe enthalten. Außerdem könntet ihr etwas über Geschichte erfahren. Wir versuchen jedoch nicht zu sehr in die Details der einzelnen Fallout-Titel einzugehen.
600 n. Chr.
Was wäre besser zum Start, als das gerade gegebene Versprechen direkt zu brechen? Aber aus gutem Grund: Ja, bereits im 7. Jahrhundert nach Christus beginnt in gewisser Weise die Story von Fallout. Wie ihr nämlich im Fallout 3 Addon „Mothership Zeta“ erfahrt, oberserviert eben dieses Alienraumschiff die Erde. Erst über 1600 Jahre (2277 n.Chr.) später betretet ihr in der Haut des „Einsamen Wanderers“ das Raumschiff. Was ihr dort jedoch tut, auf wen ihr trefft und was ein japanischer Samurai mit der fliegenden Untertasse zu tun hat, müsst ihr selbst herausfinden.
Zweiter Weltkrieg
1941 greift das Kaiserreich Japan den amerikanischen Flottenstützpunkt in Pearl Harbour an und leitet so nicht nur die Einmischung der USA in den Zweiten Weltkrieg ein, sondern startet so auch eine Fehde, die bald ihren Höhepunkt finden soll. Als Antwort auf den Angriff erbauen die Amerikaner nämlich in Los Alamos die berühmte Forschungs- und Entwicklungseinrichtung, die die Mitglieder des Manhattan Projects unterbringt. Der Bau der ersten Atombombe startet und beendet mit der ersten Atomdetonation so 1945 den Zweiten Weltkrieg. Japan kapituliert.
Vier Jahre später wird die Volksrepublik China gegründet, die im späteren Verlauf der Fallout-Geschichte noch eine wichtige Rollen spielen soll.
Nachkriegszeit
Der 5. Mai 1961 ist ein großer Tag in der Geschichte der Menschheit: Nicht Alan Shepard, sondern Captain Carl Bell ist der erste Amerikaner im Weltall. Schonmal etwas von Juri Gagarin gehört? Die Entwickler von Fallout jedenfalls nicht. Kein Wunder also, dass die Sowjetunion und China die Erdumrundung bezweifeln. Carl Bell stirbt bei seiner Mission ins Weltall übrigens. Wer richtig sucht findet aber bestimmt irgendwo in Washington D.C. seine Überreste.
Langsam reißt sich eine immer größer werdende Kluft zwischen Realität und Fallout-Fiktion. 1969 wird die USA in 13 Commonwealth mit mehren Staaten unterteilt, mit dem Virgo 2 und dessen Besatzung – Captain Richard Wade, Captain Mark Garris und Captain Michael Hagen – landen die ersten Menschen auf dem Mond.
Zukunft
Spätestens mit der Erstausgabe des Kult-Comics „Grognak der Barbar“ endet unsere Zeitlinie. Wir haben das Jahr 2021 erreicht und nähern uns konstant dem atomaren Niederschlag. Zuvor passieren jedoch viele, viele Einzelheiten, die vor allem für Fallout-Veteranen interessant sind. Dazu gehört die Entwicklung des Roboters „Mr. Handy“, den Frischlinge bereits aus der Fallout-Shelter-App kennen könnten.
2042 dann der große Tag, auf den wir alle mit großer Vorfreude auch in unserer Realität warten. Nein, nicht der Atomkrieg, sondern die Erfindung des großartigsten, besten und unübertroffenen Erfrischungsgetränks dieser, jener und aller anderer Welten: Nuka Cola!
Die kommende Zeit bringt jedoch nicht nur Nuka’tastisches: Nach langen Verhandlungen, politischem Druck und zunehmende Umweltverschmutzung versiegen die letzten Ölquellen Texas. Die Europäische Gemeinschaft beginnt einen Krieg im Nahen Osten, um sich weiterhin Zugriff auf das flüssige Gold zu sichern. 2052 werden die Vereinten Nationen schließlich wegen internen Unstimmigkeiten über diese Militäraktionen aufgelöst.
Der große Krieg
2053 dann der erste große Notstand seit Jahrzehnten: Die sogenannte „Neue Pest“ bricht aus und tötet unzählige Menschen. Auch wenn der Ursprung unbekannt ist, wird von einem biologischen Kampfstoff ausgegangen. Eine Antwort des Nahen Osten? Amerika schließt daraufhin jedenfalls die Grenzen und hängt landesweite Quarantäne aus. Ende des Jahres detoniert eine Atombombe und zerstört Tel Aviv. Der Anfang vom Ende.
Denn von nun an nimmt der Einsatz von Nuklearwaffen zu. Amerika startet das „Safehouse Project“, um die Bevölkerung auf einen bevorstehen Atomkrieg vorzubereiten. Ihr habt es bestimmt bereits erraten: Die „Vaults“ werden nach und nach fertig gestellt.
Bis 2060 verschlimmert sich die Kraftstoff-Lage dann bis zu ihrem Höhepunkt: Die Europäische Gemeinschaft zankt um die letzten Ressourcen, die USA steuert volles Rohr auf den wirtschaftlichen Konkurs zu und der weltweite Straßenverkehr kommt zum erliegen. Alternative Kraftstoffe sind gefragt. Dabei fällt der Atomenergie der größte Nutzen zu. Gar nicht mal so klug, denn keine fünf Jahre später wird dank einer beinahe-Kernschmelze New York fast vollständig zerstört. Kurz darauf beginnen Ausschreitungen in verschiedenen Städten des Landes. Hunger ist hier nur einer der Gründe. Doch auch international wird der Ton schroffer: Zwischen China und den USA bahnt sich genau das an, was wir eigentlich schon heute jeden Tag erwarten: China marschiert in Alaska ein und löst so einen neuen Krieg aus.
Während sich Senator Todd Peterson mit Hilfe der Untergrund-Vereinigung „Enklave“ einen geheimen Bunker in Colorado errichten lässt, zerbricht Kanada unter dem Druck des chinesisch-amerikanischen Kampfes. Nach und nach wird der Bau an zahlreichen Vault-Einrichtungen beendet und erste Evakuierungstests laufen. Nicht ohne Grund, schließlich setzt nicht nur China zunehmend biologische Waffen ein, auch der Streit zwischen den verbliebenden Weltmächten wird ernster. 2077 liegt der Preis für eine Gallone Öl-Kraftstoff bei 8500,55 Dollar. Da soll sich noch mal jemand über die aktuellen Sprit-Preise beschweren.
Ein Problem mit dem sich die Menschen jedoch nicht mehr lange beschäftigen müssen: Noch im selben Jahr erreicht die Neue Pest mit Denver das Herz der USA. Als Ursprung der Seuche steht China so gut wie fest. Die Evakuierung so vieler Amerikaner wie möglich in die Vaults beginnt. Zeitgleich beginnt der „Große Krieg“, in dem die Weltmächte beginnen sich gegenseitig mit ihrem kompletten Nuklear-Arseanal zu befeuern. Zwei Stunden später ist der Krieg vorbei und hinterlässt nichts als Schutt und Asche. Der Fallout hat begonnen.
Nachkriegszeit
In Folge der weltweiten Verstrahlung treten zunehmend Mutationen auf. Ghoule (nuklear verstrahlte Menschen) sind jedoch nur eines von vielen neuen Geschöpfen auf unserer lieben Erde. Durch den Ausbruch des „Forced Evolutionary Virus“ (FEV), einer eingestellten Geheimwaffe des US-Militärs, entwickeln sich zunehmend nicht evakuierte Bewohner zu sogenannten Super Mutanten, mit denen ihr es in Fallout des Öfteren zu tun bekommt.
Fallout (2161 – 2162)
Ihr übernehmt die Rolle eines Vault-13-Bewohners. Der Steuerchip eurer Wasseraufbereitungsanlage ist defekt und nun muss Ersatz her. Dafür verlasst ihr die schützende Tiefe eures Bunkers und trefft erstmal auf das, was seit fast 100 Jahren an der Oberfläche auf euch wartet. Dazu gehört „der Master“, einen Super Mutanten, der einst als Richard Grey auf die Idee kam Experimente mit dem FEV und Mutanten zu starten. Euer erstes Abenteuer beginnt.
2165 – 2208, Fallout Tactics, Fallout Brotherhood of Steel
Wie sollte es anders sein: Euer Charakter, der weitestgehend als „der Vault-Bewohner“ bekannt ist, hat seinen Job erledigt. Die Strapazen an der Oberfläche haben ihn aber nicht unwesentlich verändert. Er ist ein richtiger Badass geworden und wurde kurz nach der Rettung der Vault 13 aus eben dieser verbannt. Er gründet die Stadt Arroyo. Zur selben Zeit benennt sich die Gemeinschaft von Shady Sands in die Republik Neukalifornien um und bringt so den Großteil der Westküste unter einen Banner zusammen. Fallout Tactics und Fallout: Brotherhood of Steel finden statt. Beide Teile wurden von Bethesda als irrelevant für die Geschichte erklärt.
Fallout 2 (2241 – 2242)
In der Haut des „Auserwählten“ macht ihr euch aus der kleinen Siedlung Arroyo auf den Weg, eines der begehrten „Garten Eden Erstellung-Kits“ (G.E.E.K.) zu finden. Moment einmal: Arroyo? Ein Zufall? Natürlich nicht! Der Auserwählte ist nämlich der Enkel des in Fallout gespielten Vault-Bewohners. Sachen gibt’s.
Bei der Suche nach dem G.E.E.K. – ein Terraforming-Gerät zur Revitalisierung der Oberfläche – trefft auch ihr erstmals auf die bereits angesprochene Enklave. Die Ex-Regierungsgruppe hat jedoch ganz eigene Pläne für die Zukunft der Erde und stellt sich euch in den Weg.
2255 – 2274
Die Stählernde Bruderschaft (eine religiöse Gruppe, die die Welt retten möchte; Brotherhood of Steel, auch BoS) entsendet zunehmend Expeditionsgruppen. Eine wird von ihrem Kapitol getrennt und lässt sich in Washington D.C. nieder. 2258 wird der „einsame Wanderer“ geboren – euer Alter-Ego aus Fallout 3. Das „Projekt Reinheit“ wird gestartet.
Fallout 3 (2277)
Der Vater des einsamen Wanderers verlässt Vault 101 um das Projekt Reinheit zu starten. Ziel ist die Wiederaufbereitung des Grundwassers, um so die Lebensbedingungen an der Oberfläche wieder zu verbessern. Ihr macht euch auf die Suche nach ihm, irgendwo in Washington D.C. – dabei trefft ihr erneut auf die Enklave, dessen Ziele immer eindeutiger werden: Die letzten Überlebenden mit dem FOV zu infizieren und so eine Armee von Supermutanten zu schaffen. Spoiler: Ihr schafft es, Projekt Reinheit zu initialisieren und langsam verbessert sich die Lage im Ödland.
Fallout New Vegas (2281)
Ein neuer Teil der Serie – ein neuer Charakter: Im Gegensatz zu Fallout 3 beginnt das Spiel nicht mit eurer Geburt, sondern mit… eurem Tod?! Zumindest mit dem geplanten Tod des „Kuriers“. Dieser sollte nämlich den „Plantin-Chip“, einen hochentwickelten Datenträger nach Las Vegas, beziehungsweise New Vegas bringen. Wieso? Das wüsste der Kurier auch gerne – mit einer Kugel im Kopf sollen Erinnerungen angeblich ein wenig schwammig sein und so macht ihr euch auf die Suche nach dem Platin-Chip und einem gewissen Mr. House, der den Chip bereits vor Hunderten Jahren geprägt haben soll, aber scheinbar immer noch auf der Suche nach ihm ist. Entscheidend bei New Vegas ist, dass die Story je nach euren Entscheidungen völlig anders ausgehen kann. Ob New Vegas das Ende der Fallout-Reihe darstellt ist bislang unbekannt.
Doch was ist nun eigentlich mit Fallout 4? Wann genau sich der in Boston angesiedelte Teil der Serie abspielt ist bislang nicht ganz klar. Bethesda spricht von zirka 200 Jahren nach dem Großen Krieg. Somit befinden wir uns etwa in dem Zeitraum, in dem auch Fallout 3 statt findet. Erstmals wird es zudem möglich sein, (vermutlich via Flashbacks) in die Zeit vor dem Bombenfall zurück zukehren. Während vielerorts vermutet wird, dass der Charakter im Kryoschlaf liegt, bevor er im Zeitraum um 2277 wieder aufwacht, vermuten wir eher, dass ihr – ähnlich wie bei Fallout und Fallout 2 – in die Rolle eines Nachfahren schlüpfen könntet. Mehr hat Entwickler und Publisher Bethesda bislang in Bezug auf die Geschichte leider nicht bekannt gegeben.