Hohe Qualität versprach der Publisher; Abstürze, Bugs und Lags sind die Realität. Mit diversen Battlefield-Bugs verscherzte es sich Electronic Arts nicht nur mit Gamern, sondern auch mit den eigenen Aktionären. Nun droht eine Sammelklage.
Experten hatten schon lange vermutet, dass Battlefield 4 unter Termindruck zu früh releast wurde. Bei vielen Spielern startete das Spiel nicht, stürzte ab oder verweigerte Zugriff auf den Multiplayer-Modus. Die Lage wurde sogar so schlimm, dass EA den Entwicker DICE befahl, die Entwicklungen an allen anderen Projekten für EA einzustellen, um die maximalen Ressourcen für die Behebung der Battlefield-Bugs zur Verfügung zu haben.
Auch wenn viele Bugs mittlerweile gefixt wurden, haben sich viele Spieler vom einst vielversprechenden Titel abgekehrt. Doch nicht nur das: Seit Release von Battlefield 4 fiel der Aktienkurs von EA bedeutend. Nachdem bereits mehrere Investoren rechtliche Schritte angekündigt hatten, bereitet nun die amerikanische Kanzlei Robbins Geller Rudman & Dowd die insgesamt dritte Sammelklage vor dem kalifornischen Gericht vor. Der Vorwurf: Desinformation, Täuschung und Vorteilsnahme.
Dabei hatte es doch so gut ausgesehen: Noch im Juli schwärmte EA-Cheff Peter Moore von der Qualität des Shooters, kein Wort von Problemen oder Zeitdruck. Auch wenn Branchenkenner warnten, dass das Spiel auf Termindruck zu früh releast werde, bestätigten Experten positive Geschäftsprognosen. Die Aktie stieg auf einen neuen Rekordwert, den einige EA-Bosse dazu nutzten, Aktienanteile zu verkaufen. Dann erschien Battlefield 4 und die Aktie brach gewaltig ein. Investoren fühlen sich betrogen.
EA bezeichnete die Vorwürfe ale „haltlos“. Der Publisher hat jedoch noch keinesfalls gewonnen, falls es tatsächlich zu einem Prozess kommen sollte. Weitaus größer als der potentielle wirtschaftliche Schaden dürfte allerdings der Schaden sein, den das Ansehen des Publishers nimmt. Battlefield 4 ist ein PR-Desaster für EA und sorgt weiterhin für negative Schlagzeilen, auch wenn das Unternehmen kaum weiter fallen kann: Es wurde von Lesern der amerikanischen Zeitschrift The Consumerist zum schlimmsten amerikanischen Unternehmen gewählt – und dies das zweite Mal in Folge.