Der Rise of the Tomb Raider Season Pass verspricht neue Spielmodi und viele weitere Stunden Spielspaß. Was ihr letztendlich alles erhaltet und ob sich der Kauf lohnt erfahrt ihr hier.
Viele Stunden haben wir nun in der eisigen Kälte Sibiriens verbracht und dabei nicht nur Trinity den gar aus gemacht, sondern auch viele Schätze gefunden, Rätsel gelöst und das Geheimnis um die göttliche Unsterblichkeit gelüftet. Doch was tut man, wenn man all das erledigt hat? Richtig, man besorgt sich den Season Pass und stürzt sich abermals in die wundervolle und geheimnisumwobene Welt Sibiriens.
Was gibt’s denn nun?
Zuerst stellt sich einem ja wie bei jedem Season Pass die Frage, was der zusätzliche Spaß denn kosten soll. Im Falle von Rise of the Tomb Raider müsst ihr, je nach dem für welche der bekannten Webseiten ihr euch entscheidet, zwischen 23 und 29 Euro hinblättern. Habt ihr euch dann für einen Händler entschieden und den Season Pass Code registriert, stehen euch neben einigen Outfits, Waffenskins und Sammelkartenpacks auch drei weitere Einzelspielerinhalte zur Verfügung.
Der erste ist der Ausdauermodus. In diesem müsst ihr eure Überlebenskünste unter Beweis stellen und solange wie möglich den lebensgefährlichen Naturgewalten trotzen.
Der zweite schimpft sich Baba Yaga: Der Tempel der Hexe und ist der bis jetzt erste und einzige storyrelevante Inhalt, welcher über die normale Hauptkampagne gestartet und abgeschlossen werden kann. Hier untersucht ihr einen mysteriösen Wald, in dem eine Expedition spurlos verschwunden ist und allem Anschein nach die sagenumwobene Hexe Baba Yaga ihr Unwesen treibt.
Beim letzten angekündigten Inhalt des Season Pass handelt es sich um den Kalte Finsternis erwacht DLC. Da dies der einzige Inhalt ist, der noch nicht veröffentlich wurde, kann man nicht genau sagen ob es sich bei diesem, ähnlich wie der Ausdauermodus, um einen weiteren Spielmodus für den Expeditionsmodus handelt oder er wie Baba Yaga in die Hauptkampagne integriert wird. Was wir aber wissen ist, dass man es mit einer merkwürdigen Krankheit zu tun bekommt, die Menschen und Tiere in willenlose, blutrünstige Geschöpfe verwandelt und es liegt nun wieder einmal an uns dem ganzen Treiben ein Ende zu setzen.
Der Selbsterhaltungstrieb siegt
Mit dem Ausdauermodus beschert uns der Entwickler einen verdammt spannenden Spielmodus. Dieser lässt sich über den Expeditionsmodus starten und konfigurieren. So stellen wir zu Beginn natürlich erst einmal einen der vier verschiedenen Schwierigkeitsgrade ein. Danach suchen wir uns ähnlich wie beispielsweise im Punktejagd-Modus insgesamt fünf Herausforderungen aus, welche wir erledigen wollen. Jede Herausforderung wird auch hier wieder je nach Schwierigkeit mit einer unterschiedlichen Anzahl an Credits belohnt. Zu guter Letzt können wir uns ebenfalls wieder bis zu fünf Sammelkarten aussuchen und benutzen, um Lara den Kampf ums Überleben ein klein wenig angenehmer zu gestalten.
Anschließend befindet man sich dann irgendwo im nirgendwo. Mit lediglich zwei Anzeigen in der oberen linken Bildschirmecke, welche uns über unseren aktuellen Stand, was Hunger und Wärme anbelangen, informieren, starten wir nun unsere Erkundungstour. Wir müssen nun also ständig die Augen aufhalten, um Rohstoffe und Nahrung aufzusammeln aber auch um Lagerfeuer oder andere Wärmequellen zu entdecken. Auch die Jagd auf die tierischen Erdbewohner gehört dazu, denn von diesen bekommen wir ebenso wichtige Rohstoffe und natürlich auch Nahrung. Nur so schaffen wir es auch mehrere Tage am Leben zu bleiben.
Ganz nebenbei begeben wir uns aber auch auf die Suche nach wertvollen Schätzen und Artefakten, um so unser Ranking am Ende in die Höhe zu treiben. Nun geht es also nur noch darum möglichst lange am Leben zu bleiben, beziehungsweise, wenn es nicht mehr anders geht, ein Signalfeuer zu entzünden, um sich so aus der Kälte retten zu lassen.
Schade, dass Spieler erst durch den Kauf des DLC’s in den Genuss dieses Spielmodus kommen, denn dieser ist wirklich fantastisch und absolut fesselnd. Man muss immer abwägen, wofür man seine Rohstoffe verbraucht. Benutze ich das Holz nun, um Pfeile herzustellen oder behalte ich es lieber, um am nächsten Lager das Feuer zu entzünden oder wieder zu entzünden, denn das Feuer geht nach kurzer zeit auch wieder aus. Auch das rettende Signalfeuer benötigt verschiedene Ressourcen, es kann also gut passieren, dass man bereits mit einem Fuß im Jenseits steht, wenn man sich daraufhin entscheidet sich abholen zu lassen, es jedoch am Ende an Rohstoffen mangelt. Zack, Klappe zu und das war’s. Also versucht man es nochmal, und dieses Mal schafft man es bestimmt noch einen Tag länger. Der Ausdauermodus ist zwar lange nicht so umfangreich wie beispielsweise ein DayZ, nichtsdestotrotz kann man mit diesem Modus eine Menge Spaß haben.
Verbrennt die Hexe
Mit Baba Yaga: Der Tempel der Hexe hat es nun auch der erste Story DLC ins Spiel geschafft. Alles startet natürlich mit einer Mission die uns eine junge Frau mit dem Namen Nadia anbietet. Diese führt uns in das gottlose Tal und endet in einem fulminanten Bosskampf, welcher ziemlich spannend und fordernd zugleich ist. Aber keine Angst, ich fange jetzt nicht an hier irgendwas zu der Story oder den Rätseln zu spoilern.
Was ich aber mit gutem Gewissen sagen kann ist, dass euch dieser DLC sehr gut unterhalten wird. Das Leveldesign ist genau so schön und gelungen wie im Hauptspiel und auch die Rätsel wissen zu unterhalten. Allerdings müsst ihr im Laufe der Mission auch ein klein wenig Backtracking durchführen, was zwar Story bedingt passt, trotzdem ein wenig den Anschein erweckt, als wolle der Entwickler so ein bisschen mehr Spielzeit aus dem DLC heraus kitzeln. Was aber wirklich heraussticht ist der finale Bosskampf, denn dieser dauert nicht nur verhältnismäßig lang, sondern erfordert auch ein gutes Auge, Orientierungssinn und eine gewisse Routine, was die Waffenbenutzung angeht. Hier hat sich Crystal Dynamics auf jeden Fall ordentlich was ausgedacht.
Nach guten zwei bis drei Stunden ist man allerdings auch schon durch und hat das Geheimnis um die Hexe Baba Yaga gelüftet. Auch sämtliche Relikte, Dokumente und andere Sammelgegenstände sollte man innerhalb dieses zeitlichen Rahmens zusammenbekommen haben.
Was erwartet uns noch?
Wie schon gesagt, gibt es noch einen DLC, der im Laufe des Jahres erscheinen soll, ein genaues Veröffentlichungsdatum gibt es bis jetzt noch nicht. Allerdings kamen die ersten beiden auch in relativ kurzen Abständen, also liegt die Vermutung nahe, dass man auch auf den dritten DLC nicht mehr lange warten muss.
Bei dem Kalte Finsternis erwacht DLC erwartet euch eine mysteriöse Krankheit, welche durch einen Einbruch in einer ehemaligen Waffenforschungsbasis freigesetzt worden ist. Diese befiel die Tiere und Menschen in dieser Gegend und verwandelte sie in gefährliche Bestien. Es liegt nun an uns beziehungsweise an Lara, dem ein Ende zu setzen und die Ausbreitung dieser Krankheit zu verhindern.
Wir können also gespannt sein, was sich Crystal Dynamics da für uns ausgedacht hat. Sollte der letzte DLC aber die Qualität der ersten beiden erreichen, könnte auch dieser ohne Einwände empfohlen werden.
Auch wenn bis jetzt nur zwei der drei großen Zusatzinhalte veröffentlicht worden sind, kann man für den Season Pass auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Der Preis ist zwar nicht ohne, dafür bekommt man aber auch bis jetzt schon zwei sehr gelungene Erweiterungen, die euch nochmals einige Stunden an den Monitor fesseln werden.