Auch dieses Jahr haben wir uns wieder nach Hannover auf die CeBit 2016 gewagt. Nach der Skepsis im letzten Jahr waren wir dieses Jahr natürlich gespannt, ob sich die CeBit dieses Jahr mehr lohnen würde.
Wie bereits im letzten Jahr begann auch die CeBit 2016 mit der Chill-In-Party für die Presse. Bei gemütlicher Atmosphäre und Live-Musik wurden leckere Speisen und Getränke gereicht, die im weitesten Sinne dem Gastland Schweiz entsprachen. Bei gutem Wein und gutem Essen entwickelten sich schnell interessante Gespräche, die vor allem unsere Erwartungen der diesjährigen CeBit betrafen. Nachdem wir im letzten Jahr feststellen mussten, dass im öffentlichen Bereich, aber auch im Planet Reseller, der Halle, in die nur Presse, Händler und Aussteller Zugang haben, nicht wirklich etwas im Gamingbereich zu finden war. Entsprechend war auch die Skepsis unter uns Redakteuren groß.
Am Montag aber zeigte sich schnell, dass unsere Sorgen eher unbegründet waren. Zwar waren die interessanten Dinge hauptsächlich wieder in der berüchtigten Halle 15, in der sich Planet Reseller auch dieses Jahr befand, zu finden, aber dieses Jahr zeigte sich ein anderer Trend: Die CeBit 2016 konnte tatsächlich mit wesentlich mehr interessanten Ständen und Ausstellern, zumindest aus der Sicht einer Gaming-Newspage, überzeugen. Nicht nur, dass das große Thema der virtuellen Realität an jeder Ecke greifbar war, tatsächlich auch außerhalb der für die Öffentlichkeit gesperrten Halle, auch aufstrebende Peripherie-Hersteller wie EpicGear waren dieses Jahr größer vertreten. Lediglich DxRacer fehlte uns im Vergleich zum letzten Jahr, denn nirgendwo konnte man während einer kurzen Pause so gut und entspannt sitzen wie bei dem Stand des Gamingstuhl-Herstellers.
Die Kollegen haben bereits die beiden großen Themen für uns auf der CeBit 2016, EpicGear mit der Produktvorstellung und Virtual Reality, mit ausführlichen Artikeln behandelt, doch das war natürlich nicht alles, was wir gesehen haben. Bei Zotac haben wir uns über die aktuellen Grafikkarten informieren lassen und einiges über die Komplett-PCs des Herstellers erfahren können. Zotac ist einer der zertifizierten Anbieter einer Steam-Machine und hält einen solchen PC für eine sehr gute Lösung für Gamer, die auch bei LAN-Partys unterwegs sind und nicht immer einen großen Tower schleppen wollen. Wer trotz der kompakten Größe nicht auf eine Wasserkühlung verzichten möchte, wird sogar in der Hinsicht fündig. Auch bei Coolermaster gab es einiges zu sehen. Der Case-Hersteller, der immer mehr auch in den Peripheriemarkt vordringt, hatte nicht nur RGB-Tastaturen in petto, sondern auch neue Cases, die sich an die wachsenden Ansprüche der Gamer an Gehäuse richten und komplett modular sind. Mit ein wenig handwerklichem Geschick lässt sich aus dem ohnehin schon ansprechenden Case sogar ein besonders schöner Case-Mod erstellen. Ebenfalls interessant war der Besuch bei dem Grafikkarten-Experten von XFX, die nicht nur mit einer VR-Brille die Besucher auf dem einer Lounge ähnelnden Stand lockten, sondern auch Kalender mit ansprechenden Motiven schöner Frauen mit noch schönerer Grafikkarten (oder auch anders herum…) verteilten. Praktisch: Der Kalender ist nicht nur DER Hingucker am Arbeitsplatz, sondern geht auch nur bis zur nächsten CeBit, verschwendet dafür aber keine Motive an schon vergangene Monate.
Als letztes Highlight besuchten wir noch die MSI-Pressekonferenz, die über aktuelle Produkte und Erfolge des Herstellers informierte, aber auch Ausblicke auf die Zukunft gab. Das Highlight der Präsentation waren dabei aber nicht die zahlreichen Notebooks, die die Herzen von Gamern höher schlagen lassen, sondern der überaus kompakte und starke Mini-PC Vortex, der in der höchsten Ausstattungsvariante gleich zwei GTX 980 verbaut hat, die in der Bauform exklusiv von Nvidia bereitgestellt wurden. Die Pressekonferenz endet mit einem Anteasern des nächsten Komplettsystems aus dem Hause MSI, aber für uns Redakteure begann dann das Ausprobieren. Highlight war natürlich das aktuellste Dev-Kit der HTC Vive, aber auch das Notebook mit Eyetrackingleiste von Tobii konnte uns nicht nur begeistern, sondern auch überzeugen.
Insgesamt bot die CeBit 2016 für Gamer und Gamerinnen wesentlich mehr als im letzten Jahr, aber nach wie vor merkt man, dass das eigentliche Publikum nicht Gamer sein sollen. Abschließend haben wir noch unser Fazit für euch.
Sabine Weiß: Nach unserem letzten Besuch auf der CeBit 2015 waren die Erwartungen in diesem Jahr nicht sonderlich groß. Trotzdem schaffte die Messe es diesmal mich positiv ziemlich zu überraschen. Vor allem die Virtual Reality wird wohl das sein, woran ich mich auch in Zukunft immer wieder gerne erinnern werde. Ich finde es gut, dass die CeBit 2016 verstärkt etwas für uns Gamer_innen geboten hat. Es hat einen großen Spaß gemacht sich die neue Hardware aus der Gaming-Branche zu Gemüte zu führen und Spiele mit VR-Brillen zu testen. Allerdings muss ich, genauso wie im vergangenen Jahr, einwerfen, dass die CeBit ein teurer Spaß ist und vor allem Gamer_innen nur mithilfe eines Presseausweises vollkommen auf ihre Kosten kommen. Man sollte sich aus diesem Grund vorher wirklich gut überlegen, ob man die IT-Messe besuchen möchte, wenn man nur auf gamingspezifische Sachen aus ist.
Philipp Geilmann: Nachdem die CeBit letztes Jahr kaum Neues in Sachen Gaming zu bieten hatte, wurde ich dieses Jahr sehr positiv überrascht. Alles drehte sich um die Virtual Reality. Das meiste konnte man ausprobieren, zumindest, wenn man in die Pressebereiche kam. Wir durften in den meisten Fällen selber die unterschiedliche Hardware austesten und es hat definitiv eine Menge Spaß gemacht.
Steven Clark: Man könnte meinen, die CeBit bietet dem Gamer kaum noch Gründe, sich in den Messe Hallen umzuschauen. Falsch gedacht, denn dieses Jahr gab es wirklich viel Spannendes zu entdecken. Ein großes Thema war natürlich der Bereich VR. Viele Hersteller stellten zum einen Rechner beziehungsweise Komponenten vor, mit denen man bestens für die virtuelle Realität gerüstet ist, zum anderen gar eigene VR Lösungen vor. Außerdem konnte man sich ein sehr gutes Bild von der Eyetracking Technologie machen und wie sich diese beispielsweise in Spielen bemerkbar macht und steuern lässt. Zu guter letzte durfte natürlich auch die neueste Gaming-Peripherie nicht fehlen und davon gab es an den zahlreichen Ständen der jeweiligen Hersteller mehr als genug zum Bewundern und Testen. Es hat sich dieses Jahr also wirklich gelohnt und sollte die nächste CeBit ähnlich viel bieten kann ich nur jedem ans Herz legen dieser einen Besuch abzustatten.
Marek Bartsch: Die CeBit 2016 war für mich voller positiver Überraschungen. Nicht nur, dass endlich auch wieder mehr für Gamer da war, vor allem der Bereich Virtual Reality rückte sehr in den Fokus. Beeindruckend, was innerhalb eines Jahres alles bereits machbar ist – das lässt für die Zukunft noch mehr hoffen. Insgesamt aber bleibt der fade Beigeschmack, dass wir mit einem Presse-Ausweis zu den glücklichen Besuchern gehörten, die in den für Gamer überhaupt interessanten Bereich dürfen. Außerhalb von Halle 15, die Freunde „schmachtend anguckten“, wurde es nämlich für den Gamer eher uninteressant. Trotzdem ließ sich ein angenehmer Trend erkennen, denn der Bereich der für Gaming relevanten Firmen wirkte größer und auch voller als noch im letzten Jahr. Vielleicht entwickelt sich das tatsächlich so in den nächsten Jahren, dass auch für normale Besucher die für uns interessanten Dinge erreichbar sind. Oh, und der Wein auf der Cill-In-Party war hervorragend.