Mirror’s Edge Catalyst befindet sich in der Closed Beta. Wir haben die Gelegenheit genutzt und uns in das Spielgeschehen gestürzt. Hier ist unser erster Eindruck.
Der Release von Mirror’s Edge Catalyst wurde erneut verschoben, sodass wir erst am 9. Juni in den Genuss des Spiels kommen können. Als Gründe führt DICE an, dass man zum einen noch etwas an den Social Play Features arbeiten und auch das Feedback aus der Community bezüglich der Closed Beta miteinbeziehen möchte. Wir haben uns in die Closed Beta gestürzt und erste Eindrücke sammeln können.
Story
Mirror’s Edge Catalyst spielt in The City of Glass, welches vom Konglomerat kontrolliert wird. Überall patrouillieren Polizisten und terrorisieren die Einwohner. Es wird Zeit, dass die größten Feinde, die Runner, die Situation ändern und die City of Glass befreien.
Storytechnisch betrachtet knüpft der zweite Ableger direkt an Mirror’s Edge an. Unsere Runnerin Faith muss aufgrund ihrer Taten für drei Monate ins Gefängnis. Wir treten an ihrem letzten Tag in das Spielgeschehen ein, wo sie zum letzten Mal von KSec-Polizisten durchsucht und schließlich auch entlassen wird. Kaum verlassen wir die Stahlwände des großen Komplexes, werden wir auch schon von einem jungen Mann namens Icarus angesprochen. Dieser führt uns gleich zu unserem Adoptivvater Noah. Damit beginnt die Story von Mirror’s Edge Catalyst.
Neben der Hauptmission, bei der wir auch neue Charaktere kennenlernen, gibt es auch zahlreiche Nebenmissionen zu bewältigen. Bei vielen von ihnen spielt Zeit ein wichtiger Faktor. Entweder wir müssen ein Paket innerhalb einer angegebenen Zeit schnell wegbringen, uns durch eine Reihe von Polizisten durchschlagen, um gesammelte Chips unbeschadet zu einer Drop Zone zu bringen oder so schnell wie möglich einen Parcours durchlaufen. Das kann ziemlich viel Spaß machen, aber auch für Frust sorgen, wenn man mitten auf dem Weg an irgendwelchen Stellen hängenbleibt, Gegner nicht richtig trifft oder schlicht herunterfällt. Diese Probleme sind dann jedoch dem Spieler selbst zurückzuführen. Zumindest hatte es sich im Test nicht so angefühlt als wäre das Spiel für meine Fehltritte verantwortlich zu machen.
Gameplay
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich bei Catalyst so einiges verändert. Allen voran hätten wir da die Ausbesserungen im Kampf, die uns gleich zu Beginn im Sinne eines Parcours vorgestellt werden. Hatten wir damals im ersten Titel nur die Möglichkeit gehabt, unseren Gegnern ein paar Hiebe zu verpassen und ihre Waffen aufzunehmen, führen wir in Catalyst richtige Kombos an Attacken aus. Wir können den Angriffen unserer Feinde ausweichen, während sie selbst auch unsere Hiebe parieren können. Tritte und Faustschläge von allen Seiten, sogar oben und unten, sind möglich. Es kommt ganz darauf an, wie sehr wir uns unsere Umgebung zu nutzen machen.
Dafür hat man jedoch die Möglichkeit herausgenommen, die Waffen der Gegner aufzuheben, die sie nach dem Vergeltungsschlag fallen lassen. Das ist an sich schade, wo es dieses Feature doch bereits im Vorgänger gegeben hatte. Warum man sich dazu entschlossen hat, das Ganze wieder rauszunehmen, erschließt sich mir nicht. Ich hätte gerne auch mit einem Knüppel auf die Feinde eingeschlagen. Trotz allem macht es unheimlich viel Spaß, durch die Verwendung der unterschiedlichen Kombos zu kämpfen, wenngleich die Steuerung zu Beginn noch etwas ungewohnt ist. Aber das ist doch schließlich immer so, oder?
Als Catalyst damals vorgestellt wurde, hatte DICE ebenfalls angegeben, dass man das Spiel diesmal etwas einfacher machen möchte. Dies gestaltet sich unter anderem dadurch, dass insbesondere für Anfänger ein roter Rauch, der immer wieder kurz auftaucht, den Weg markiert und wie gewohnt bestimmte Geländer, Röhren und andere Ebenen auch rot hervorgehoben wurden. Für den Anfang und die Eingewöhnungsphase ist das sicher eine gute Sache. Wer keine Lust darauf hat, kann das allerdings auch in den Einstellungen wieder abstellen. Auch bei dem Durchqueren der Stadt an sich merkt man hin und wieder schon, dass das Spiel etwas einfacher gemacht wurde. Zumindest fühlt es sich ziemlich danach an. Es gibt keine komplizierten Tastenkombinationen, die man drücken muss, um irgendwo raufzukommen. Die Leertaste wird zum Allheilmittel für alles.
Open World
Eine weitere Neuerung ist die offene Welt von Mirror’s Edge Catalyst. Wobei, so ganz offen ist sie dann doch nicht. Zumindest sind es nicht die Türen. Dafür wird uns aber die Entscheidung darüber gelassen, wie wir zu den von uns gesetzten Punkten auf der Karte gelangen. Am Ende durchlaufen wir dann aber doch immer wieder ähnliche, um nicht zu sagen gleiche Wege. So grenzenlos sind die Möglichkeiten also dann auch nicht.
Auf unserem Weg begegnen wir immer wieder anderen Runnern, was definitiv ein nettes Feature ist und die Stadt belebter wirken lässt. Im ersten Teil hatte man sich schließlich ziemlich alleine gefühlt, wenn man über die Dächer gesprungen und gelaufen ist. Allerdings wurde auch hier etwas Potenzial verschenkt. DICE hat so viele neue Charaktere eingebaut, aber es gibt kaum eine Möglichkeit mit ihnen zu reden. Man kann ihnen lediglich dabei zusehen, wie sie immer wieder dieselben Handlungen durchführen und, wenn zwei anwesend sind, hin und wieder auch miteinander sprechen. Wir selbst können das nicht. Schade. Ich hatte zu gerne deren Beweggründe erfahren, warum sie zu Runnern geworden sind oder zumindest etwas mehr über ihr Leben wissen wollen.
Skills und Co.
In Mirror’s Edge Catalyst können wir durch das Meistern von Missionen und Aufgaben Erfahrungspunkte sammeln und somit auch leveln. Nach dem Erreichen eines jeden neuen Levels erhalten wir einen Skillpunkt, den wir schließlich einlösen können. Entweder wir investieren ihn in unsere normalen Runnerfähigkeiten, um uns agiler, schneller, etc. zu machen, wenn wir springen und laufen oder wir investieren in unsere Kampffähigkeiten, um uns stärker zu machen. Ein weiterer Zweig nennt sich Gear, wo wir neue Gadgets freischalten können, um sie beim Laufen zu nutzen, wie beispielsweise eine ausfahrbare Zipline, die uns ein bisschen zu Spiderman macht.
Für die Ausgestaltung des Skillsystems hat sich DICE ein nettes Feature ausgesucht, denn zu jedem Skill gibt es ein kleines Video, um verdeutlichen zu können, an welchen Stellen der Skill besonders hilfreich sein kann und sicherlich auch besser bei der Entscheidungsfindung weiterhilft. Manche „Skills“ konnte Faith damals schon im ersten Teil, was ein wenig unglaubwürdig erscheint. Andere Fähigkeiten, vor allem diese im Gear-Bereich, scheinen für den weiteren Verlauf des Spiels essentiell zu sein. Daher stellt sich die Frage, ob die Auswahl eines Skills da überhaupt noch frei geschehen kann oder man irgendwann vor einem Abgrund steht, über den man rüber muss, aber nicht das nötige Gear besitzt, um ihn zu überwinden.
Fazit
Mirror’s Edge Catalyst bietet im Vergleich zu seinem Vorgänger viele Neuheiten und auch Besserungen. Vor allem die Erweiterung der Kampftechniken tut dem Spiel gut und trägt zu einem größeren Actionfeeling bei. Allerdings scheint alles auch etwas einfacher zu sein, was vermutlich nicht jedem gefallen könnte. Schließlich sollte jedes Spiel eine gewisse Herausforderung bieten. Die Hinzunahme einer Open World ist zwar ein ziemlich gutes Feature und macht einiges richtig, aber auch hier würde man sich wünschen, dass man mehr mit anderen Charakteren kommunizieren und die Stadt intensiver erkunden kann. Da es sich allerdings auch um eine Closed Beta handelt, wollen wir uns nicht allzu stark an der Kritik festbeißen und hoffen, dass es an diesen Punkten noch Besserungen geben wird. Fans sollten jedoch Spaß mit dem Titel haben.
Wer Gameplay-Eindrücke vom Spiel gewinnen möchte, kann auch gerne einmal in dieses Video hineinschnuppern:
[youtube Link=https://www.youtube.com/watch?v=QqeQHf0HLzk][/youtube]