Für einen Teil ist Division nur ein Destiny-Klon mit anderem Setting und anderer Geschichte, für den anderen Teil ist der RPG-Shooter aus dem Hause Ubisoft ein komplett eigenes Spiel, doch welche Sichtweise stimmt denn nun?
Fakt ist, dass beide Spiele die gleiche Zielgruppe bedienen, doch woran liegt das? Ist es, weil sich beide Spiele in etwa gleich spielen und aus denselben Komponenten zusammensetzen? Ein Teil Shooter, der andere Loot und der Letzt sind die Squads, die sich bilden können. Wir haben uns beide RPG-Shooter mal angeschaut und die wichtigsten Kategorien, die sich beide teilen, genauer unter die Lupe genommen und miteinander verglichen!
Gameplay
Mit Destiny und The Division liegen uns definitiv schon zwei Games vor, die eine Sache im Fokus haben – das Schießen. Ob Dauerfeuer, gezielte, einzelne Schüsse auf den Kopf von Gegnern oder das Flankieren in den PvP-Matches. Die beiden Shooter mit MMO- und RPG-Elementen setzen vor allem darauf, Gegner mit Schusswaffen außer Gefecht zu setzen und im Team zu spielen. Damit wären wir auch schon in etwa beim Thema Gameplay, denn die meiste Zeit beschäftigen wir uns mit den Waffen. Treffen wir einen Feind, sehen wir in der Nähe des Feindes einige Zahlen, die je nach Art des Treffers in Farben und Größe variieren. Bei kritischen Treffern sind die Zahlen meist größer und besonders hervorgehoben, einfache Treffer bleiben dagegen neutral. Wegen dieser kleinen Anzeige spricht man im Fachjargon von einem Math-Shooter.
Doch das ist längst noch nicht die einzige Gemeinsamkeit, denn ebenfalls in beiden Spielen haben wir eine weitläufige Karte, auf der wir uns nach Lust und Laune frei bewegen können. Wollen wir nach Norden, gehen wir einfach nach Norden. Wollen wir nach Süd-Osten, gehen wir einfach nach Süd-Osten. In Destiny begegnen uns bei Zeiten auch zufällig geplante Ereignisse an manchen Stellen – warum zufällig geplant? Weil es oft einen festen Punkt oder mehrere feste Punkte gibt, an denen das Event stattfinden kann. Meistens haben sie auch feste Zeitspannen, sodass man sich darauf einstellen kann, dass in fünfzehn Minuten genau hier, an diesem Ort, dieses Event startet. Das versüßt uns doch oft genug den teilweisen weiten Weg vom Start bis zum Ziel. Ubisofts New-York-Pendant dagegen hat so etwas leider nicht, demnach sind unsere Laufwegen auch oftmals sehr langweilig.
In einem Punkt unterscheiden sich The Division und Destiny aber doch sehr deutlich, und zwar bei der Taktik. Denn in Destiny kann man auch mit purer Feuerkraft schon sehr weit kommen. Eine gute Taktik braucht man dabei erst später in größeren Raids, bis dahin kommt man auch alleine ziemlich gut voran. Bei The Division sieht das Ganze aber schon deutlich anders aus, denn hier kann hinter jeder Deckung ein gegnerischer Spieler stecken, sofern man sein Unwesen in der Dark Zone treibt. In den PvE-Gebieten ist es zwar nicht ganz so schlimm, aber die Gegner versuchen oft genug den Spieler zu flankieren, weshalb man sich nie sicher fühlen darf. Auch kann man in New York hinter fast jedem Gegenstand in Deckung gehen, bei Destiny gibt es überhaupt kein Deckungssystem.
Beute
Wie es sich für einen vernünftiges Rollenspiel gehört, bieten beide Varianten natürlich ein Beute-System. Auch nutzen beide ziemlich ähnliche Farben. Weiß ist wie so oft ein Gegenstand, den man Dir am liebsten hinterher schmeißen würde, grün hingegen ist schon etwas besonderer. Wer auf die gute Beute aus ist, der darf erst bei blau zuschlagen, denn blau ist oftmals schon qualitativ „selten“ einzustufen. Besonders exotisch wird es dann, wenn Gegenstände lila beziehungsweise gelb-gold hinterlegt werden. Lila ist oftmals ein epischer Gegenstand und gelb-gold entweder exotisch (Destiny) oder Legendär (Divison).
Wer an die besten Sachen will, der muss einiges dafür tun. In The Division müssen Spieler ein sehr hohes Risiko auf sich nehmen und nicht mal dann, wenn sie den Gegenstand im Inventar haben, ist er sicher, denn die beste Beute gibt es in der Dark Zone. Und wie wir alle wissen, ist die Dark Zone ein kontaminiertes PvP-Gebiet. Das bedeutet, wenn man stirbt, werden ein paar Teile öffentlich für alle Spieler verfügbar und können einfach so aufgesammelt werden. Wer seine Gegenstände sichern möchte, muss diese aus dem Gebiet herausschaffen und das geht nur, indem man einen Bergungs-Helikopter anfordert, der anderthalb Minuten braucht, bis er ankommt. Dann muss der Behälter mit den Gegenständen noch an einem Seil befestigt werden und erst, wenn der Behälter dort befestigt ist, könnt ihr euch sicher fühlen.
Destiny handhabt das Ganze etwas anderes, denn die PvP- und PvE-Gebiete sind nicht mit einem flüssigen Übergang versehen. Wer sich gegen andere Spieler duellieren will, muss eine spezielle Map betreten. Den besten Loot gibt es dazu oft nur in den Raids – und die sind je nach Truppe wirklich nicht einfach zu bestehen. Weitere exotische Gegenstände erhält man vom allseits bekannten Exotenhändler – X’ur. Doch auch Missionen oder Herausforderungen können einige gute Items beinhalten. In beiden Varianten braucht ihr jedoch viel Geduld und Ausdauer, denn es ist nicht immer so einfach, wie es vielleicht scheinen mag.
Übrigens bietet der RPG-Shooter von Ubisoft noch die Möglichkeit, sich selbst Waffen zu craften. Dazu müssen nicht nur die erforderlichen Gegenstände aufgetrieben werden, sondern auch die jeweilige Blaupause gefunden werden. Ihr habt also in beiden Spielen nahezu unendlich viel zu tun.
Spielwelt
Wir haben die jeweiligen Spielwelten schon im Groben angeschnitten, doch nun wollen wir expliziter darauf eingehen, welche Möglichkeiten uns bei The Division und Destiny gegeben werden. Beginnen wir mit dem Spiel der Bungie Studios. Destiny bietet uns einmal den großen Weisen, dieser Planet ist der letzte Lichtfleck und schützt alle Hüter des Lichts vor der Dunkelheit. Hier können wir uns mit anderen Spielern treffen, uns in Ruhe ausrüsten und vieles Weitere erledigen. Um Eines schon mal vorweg zu nehmen – in Destiny haben wir definitiv mehr Abwechslung! Denn um Missionen zu erledigen oder um Raids zu erreichen müssen wir verschiedene Planeten ansteuern, egal ob Mond oder Mars, wir können dorthin. Auf den Planeten selbst haben wir dann verschiedene Gebiete, die wir mit unseren Gefährten durchstreifen können, dabei gibt es aber selbstverständlich an manchen Stellen Begrenzungen der Karte, bis zu diesen können wir uns jedoch frei bewegen.
In The Division sieht das Ganze etwas differenziert aus, denn hier haben wir verschiedene Operationsbasen, in denen wir mit Händlern quatschen können, unsere gefundenen Gegenstände verkaufen, das Lager benutzen und Belohnungen von einem speziellen NPC abholen können. Ebenfalls können wir drei verschiedene Flügel ausbauen, sodass wir Zugriff auf weitere Talente und Skills erhalten. In New York können wir uns, wie bereits erwähnt, vollkommen frei bewegen und laut Ubisoft ist von Level eins an bereits alles freigeschaltet. Wie viel Sinn das für jeden Einzelnen macht, als Anfänger in Gebieten höheren Levels zu gehen, sei jedoch mal dahingestellt. Ansonsten begegnen uns kaum Ladezeiten und wir können hingehen, wo wir möchten – können dabei jedoch auf kein fahrendes Utensil zurückgreifen.
Das fiktive New York in The Division ist dem originalen, amerikanischen Vorbild, sehr wahrheitsgetreu nachempfunden worden. Das bedeutet auch, dass die Stadt in verschiedene Viertel, Stadtteile und eben ein Schachbrettmuster unterteilt ist. Das nimmt dem Ganzen doch einiges an Abwechslung, wobei man doch immer mal wieder etwas Neues entdeckt. Hier muss man aber auch ganz klar erwähnen, dass Ubisoft mit Division einen möglichst realitätsnahen Weg geht, was die Spielwelt angeht. Destiny hat dabei von Beginn an auf mehr Abwechslung gesetzt.
The Division vs. Destiny – Fazit
Kommen wir nun zum Fazit und der Beantwortung der Frage, ob sich die beiden Spiele doch mehr ähneln, als gedacht. Fakt ist, dass sie sich in vielen Punkten stark ähneln oder sogar gleich sind. Der wohl gröbste gemeinsame Nenner ist das Genre, denn beide sind eine Mixtur aus Shooter und MMORPG, wobei bei The Division eher das RPG im Vordergrund steht und bei Destiny der MMO-Teil. Aus Sicht des Gameplays sind sie sich auch nicht gerade fremd, denn in beiden geht es darum, Gegnern mit Schusswaffen Schaden hinzuzufügen, außerdem erscheint der verursachte Schaden in der Nähe der beschossenen Gegner und je nach Art des Treffers werden die Schadenspunkte unterschiedlich dargestellt. Missionen müssen erreicht werden und können je nach belieben abgeschlossen werden – abgesehen von Story-Missionen.
Zudem gibt es Loot und sonstige, weitere Beute, die aufgesammelt und verdient werden kann. Dabei staffeln sich die Raritäts-Stufen der Gegenstände in ähnliche Einteilungen. Die Farben sind gleich, nur die Stufen werden anders genannt, so werden die besten Waffen bei Bungies Version mit dem Präfix „Exotisch“ und bei Ubisoft mit „Legendär“ versehen. Der wohl größte Punkt, in dem sich beide Spiele unterscheiden ist hingegen die Karte und wie sie sich aufteilt. Denn, wie bereits oben erwähnt, setzt Destiny eher auf eine abwechslungsreiche Reise durch das Universum. The Division hingegen spielt hingegen in einer einzigen Stadt, dafür aber – wahrscheinlich durch zukünftige DLCs – auch in verschiedenen Vierteln von New York. In der amerikanischen Stadt können wir uns frei und selten mit Ladezeiten bewegen, auf den verschiedenen Planeten treffen wir jedoch relativ häufig auf eben solche.
Dennoch, beide Varianten sind sich sehr ähnlich, auch wenn sie sich in wenigen Punkten unterscheiden. Nicht umsonst laufen sie sich momentan gegenseitig dieselbe Zielgruppe ab. Bleibt nur abzuwarten, ob The Division die Spieler auch so lange an die Bildschirme fesseln kann, wie Destiny es bereits vorgemacht hat. Mehr werden wir wohl nach dem Release von The Division wissen, der sich am 8. März für PlayStation 4, Xbox One und PC ereignet.