Es ist so weit – die Beta des meist erwarteten Spiels des Jahres, Destiny, startete am 17. Juli für die Playstation 4 und Playstation 3. Tausende Spieler stürzten sich bereits ins Getümmel und legten sogar am ersten Tag des Beta-Starts das ganze Playstation Netzwerk lahm. Auch wir haben bereits erste Einblicke in die Beta geworfen. Natürlich haben wir die Destiny Beta ausführlich getestet und berichten im Folgenden, was euch in etwa im fertigen Spiel erwartet, welches am 9. September 2014 erscheint.
Die Story
Ein „Reisender“, wie er von allen genannt wird, sorgte einst für ein Wunder und ließ es auf dem Mars regnen. Auch auf der Venus gab es plötzlich Luft und so fing die Menschheit an, sich im Universum zu verbreiten. Doch der Reisende hatte einen Feind, die „Dunkelheit“. In der Story von Destiny geht es darum, dass die „Dunkelheit“ zurückkehrt und das Leben im Universum zerstören will. Ihr seid ein sogenannter „Hüter“, welcher gemeinsam mit anderen Hütern versucht, das tragische Ende des Universums abzuwenden und die dunklen Mächte zu besiegen. Die Erde ist bereits verloren und von den „Gefallenen“, wie die Kreaturen der Dunkelheit genannt werden, eingenommen. Nur eine einzige Stadt ist noch nicht gefallen, diese wird schlicht als „Die letzte Stadt“ bezeichnet. Diese Stadt ist euer Zuhause und Hauptquartier aller Hüter und muss um jeden Preis verteidigt werden. Dabei wird euer Charakter im Verlauf der Geschichte zu einem legendären Hüter. Doch wie ihr die Stadt verteidigt und die Vernichtung durch die Dunkelheit verhindert, ist eure Entscheidung.
Die Charaktere
Bevor ihr in die Welt von Destiny eintaucht, steht die Charakterauswahl bevor. Hier habt ihr die Qual der Wahl, wollt ihr Mensch sein, ein „Erwachter“, oder ein Exo? Habt ihr euch für eine Rasse entschieden, kommt noch das Geschlecht und allgemeines Aussehen dran. Doch bevor ihr euch an die Charaktergestaltung macht, müsst ihr euch für eine der drei Klassen entscheiden. Zur Verfügung stehen:
Alle drei Klassen haben ihre Vor- und Nachteile, welche sich im späteren Spielverlauf bei bestimmten Gegnern etc. rauskristallisieren. So ist beispielsweise das überleben einer Horde von kleinen Nahkampf spezialisierten Gegner als Hunter so gut wie unmöglich, falls man alleine spielt und neben einem Scout und Scharfschützengewehr gerade keine Schrotflinte oder Sturmgewehr eingepackt hat. Alle drei Klassen sind aufeinander abgestimmt und bilden gemeinsam ein starkes Team, welches alle Kampfbereiche abdeckt. Als Spieler ist man in der Lage, mehrere Charaktere zu erstellen.
Grafik und Atmosphäre
Die Grafik einer Beta zu beurteilen ist meist nicht sinnvoll, schließlich befindet sich das Spiel in der Entwicklungsphase und das fertige Spiel bietet meist eine noch bessere Grafik. Doch bei der Destiny Beta kann man ruhig auch über die Grafik sprechen, zumindest auf der PS 4. Mit 1080p und stabilen 30 FPS läuft die Beta überraschend flüssig und sieht wirklich gut aus. Im Vergleich zu anderen MMO’s und generell anderen Konsolenspielen, befindet sich Destiny auf den höheren Rängen, was die Grafikqualität angeht. Auch Spiele auf dem PC wie in etwa Call of Duty können bereits mit der Beta von Destiny auf der PS 4 nicht mehr mithalten. Das Setting erinnert etwas an eine Mischung von Borderlands und Halo.
Verantwortlich dafür werden aber wohl die Halo Entwickler sein, die bei der Entwicklung des Spiels mitwirken. Egal wo man sich auf der verlorenen Erde zurzeit befindet, die Atmosphäre packt einen sofort und man fühlt sich wie auf einem fremden Planeten, wohl wissend, dass man sich eigentlich gerade in „Alt-Russland“ befindet. Kommt man an dunkle Orte, achtet man auf jedes Geräusch, denn überall könnten Kreaturen herausspringen. Die Beleuchtung des Spiels leistet dabei viel arbeit, denn im Licht fühlt man sich sicher und stark, während man aber im Schatten 20 Meter weiter überlegt, ob man hingeht. Schließlich könnte dort ein starker Gegner sein, den man eventuell gerade nicht sieht. Alles in einem bringt einem die Atmosphäre zusammen mit der schönen Optik sofort ins Spielgeschehen und man fühlt sich wirklich wie ein Hüter der letzten Stadt, selbst wenn man sich manchmal schwach und unterlegen fühlt. Im Gegensatz dazu ist das Feeling im Koop hervorragend. Man ist zwar auch gefordert, aber man fühlt sich wie ein Spezialteam, welches jeder Herausforderung gewachsen ist was die Spieler zu mutigen Aktionen verleitet und oft mit dem „Respawn in 3..2..1..“ Screen endet.
Das Gameplay
Wie bereits erwähnt, habt ihr die Möglichkeit euch zwischen drei verschiedenen Klassen zu entscheiden. Das Gameplay der verschiedenen Klassen ist dabei auch so verschieden wie die Klassen selbst. Während man mit dem Hunter leicht und beweglich ist, aber dabei auf die eigene Präzision angewiesen ist, ist man mit dem Titan etwas träger, kann dafür aber mehr einstecken und die Präzision mit der eigenen Waffe ist eher zweitrangig. Der Warlock ist dabei etwas ausgegliechener, muss aber im Eifer des Gefechts oft den Überblick behalten, um die magischen Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen. Allgemein zum Gameplay kann man sagen, dass es sich sehr flüssig und ohne Störungen spielt. PC Spieler, welche sich zum ersten mal auf der Konsole versuchen, werden hier jedoch untergehen, denn neben dem schnellen Spiel, bei dem dauernd überall was neues passiert, müssen sie sich an die Controllersteuerung gewöhnen. Als kleine Hilfe gibt es hier eine Zielunterstützung, die jedoch sehr schwach ist und beim Hunter mit seinem Scharfschützengewehr keinen Nutzen hat. Die Bewegungen der Charaktere und der Fahrzeuge ist unkompliziert und erinnert von der Animation an einen Mix aus Halo und Call of Duty. Auch hier merkt man, welche Leute hinter dem Spiel stecken. Mit der Pfeiltaste nach oben winkt ihr anderen zu, mit der Taste nach unten setzt ihr euch hin, die Taste nach Rechts lässt euch Tanzen und die linke Richtungstaste lässt euch in eine beliebige Richtung zeigen. Solche Spielelemente dürfen in keinem MMO fehlen, selbst wenn es zurzeit nur vier Interaktionen sind. Kommen wir nun genauer zu den Inhalten des Spiels bzw. der Beta.
In einer Übersichtskarte habt ihr die Wahl zwischen „Turm“, „Erde“, „Mond“ und „Schmelztiegel“. Der Turm ist die letzte Stadt der Erde. Es ist euer Hauptquartier, an dem ihr zahlreiche Waffen, Schiffe und Ausrüstungsteile kaufen, erforschen oder verkaufen könnt. Im vergleich zu anderen MMO’s könnte man es einen „Marktplatz“ nennen. Jede Klasse hat seinen eigenen Meister, welcher die Hauptmissionen vergibt. Nebenfiguren können euch zusätzlich Sidequests aufgeben. Hier trefft ihr auf zahlreiche andere Spieler, es ist aber eine geschützte Zone, heißt, niemand kann euch etwas antun oder ihr ihnen. Im Turm läuft ihr als Charakter ohne Ausrüstung rum, weshalb ihr euch für ein Aussehen entscheiden solltet, welches euch nicht stört. Um euren Charakter besser betrachten zu können läuft ihr nämlich in der 3rd Person Perspektive.
Auf der Erde, welche ihr durch den Orbit erreicht, warten Missionen auf euch. Das selbe gilt für den Mond, welcher aber in der Beta nicht verfügbar ist. Vermutlich wird es in der fertigen Version noch mehr Planeten geben, auf denen Missionen auf euch warten. Auf der Erde erwartet euch ebenfalls eine Art freier Modus. Dort kommt ihr mit anderen Spielern zusammen und könnt die große Karte erkunden und auch kleinere Missionen erledigen. In der Beta ist die gesamte Erde verfügbar, jedoch ist man mit Level 8 eingegrenzt. Irgendwann kommt man nämlich an Orte, wo die Gegner Level „20“ oder sogar „???“ haben. Allein der Versuch an ihnen vorbeizudonnern wird mit dem Tod bestraft. Man kommt einfach nicht an ihnen vorbei.
Der Schmelztiegel ist der PvP-Bereich von Destiny. In der Beta ist nur ein Spielmodus verfügbar. In diesem müsst ihr 3 Kontrollpunkte erobern, dieser Spielmodus ist auch als „Eroberung“ in anderen Spielen bekannt. Dabei stehen euch vier Karten zur Verfügung, auf denen ihr euch in sechser Teams bekämpfen könnt. Hier ist viel Können gefragt. Doch neben dem Können, sollte man auch ein gewisses Level und Equipment mitbringen, sonst geht man unter. Aus diesem Grund ist der PvP Bereich erst verfügbar, wenn ihr auf der Erde alle Story-Missionen erledigt habt. Dies geht jedoch recht schnell. Sobald ihr Level 8 erreicht, das Maximum der Destiny Beta, werden euch die letzten zwei der vier Karten zur Verfügung gestellt, eine Besonderheit: Die letzten zwei Maps variieren und sind nur als „Event“ alle paar Stunden verfügbar.Dies betrifft nur die Beta und nicht das fertige Spiel. Hier ist der Levelvorteil angeschaltet, das heißt, je höher euer Level und je besser ihr euren Charakter geskillt habt, umso schwerer seid ihr niederzustrecken. Eine offene Frage bleibt jedoch, wie es im fertigen Spiel mit dem Matchmaking sein wird. Kommen Spieler mit Level 51 mit Spielern Level 10 in eine Lobby, könnte es ein ziemlich unfaires Match werden. Wird es kein faires System geben, so könnte Destiny daran scheitern und viele Fans verlieren.
Mit den gesammelten Erfahrungspunkten steigt euer Level. Ist euer Level gestiegen, könnt ihr die klassenspezifischen Fähigkeiten eures Charakters upgraden, darunter auch die jeweils eigene Spezialattacke. Alles geschieht recht schnell in einem übersichtlichen Menü. Ist man mitten im Gefecht aufgelevelt, kann man sich so schnell in die Ecke stellen und innerhalb von Sekunden Upgrades vornehmen ohne viel vom Gefecht zu verpassen. Im PvP Modus stehen euch auch einige Fahrzeuge zur Verfügung. Neben einem Panzer, der stark an einen Alien-Panzer aus Halo erinnert, habt ihr ein jederzeit aufrufbares Fluggerät zur Verfügung, welches euch neben dem PvP auch in den Missionen von A nach B bringt und sich mit zwei Klicks aufrufen lässt. Im Turm lassen sich bessere Modelle erwerben.
Die Waffen sind in der Beta ziemlich verschieden und es sind auch wirklich viele. Sollte es im fertigen Spiel noch mehr Waffen geben, wird es einem wirklich für eine lange Zeit nicht langweilig. Einige „ungewöhnliche“ Waffen und Ausrüstungsteile sammeln auch Erfahrung, ist deren Erfahrungsleiste voll, können an ihnen Upgrades durchgeführt werden. Ein Beispiel wäre eine Schutzweste, die nach einiger Zeit in Nutzung ein Upgrade bekommt, durch das man mehr Munition tragen kann. Die Waffen sind unterteilt in die Kategorien „Primärwaffe“, „Spezialwaffe“ und „Schwere Waffe“, jede dieser Kategorien hat eigene Munition. Während man Primärmunition immer dabei hat, muss Spezial- und schwere Munition gekauft oder gefunden werden. Im allgemeinen ist es schwer, die gesamten Inhalte von Destiny schriftlich festzuhalten. Dieses Problem gibt es jedoch bei fast allen umfangreichen MMO’s.
Die negativen Punkte
Nun etwas zu den wenigen, negativen Punkten der Destiny Beta. Natürlich gibt es ab und zu einige Bugs. Mir persönlich ist nur einer aufgefallen, dabei zieht sich euer Umhang, falls ihr einen an habt, in die Länge wie ein Gummiband, falls ihr in eine bestimmte Himmelsrichtung schaut. Bugs und Glitches, wie sie in der Destiny Beta vorkommen, sind jedoch sogar für ein fertiges Spiel nicht schlimm. Natürlich ist es aber eine Beta, die dazu dient, solche Fehler frühzeitig zu erkennen. Was jedoch bis zum Release verbessert werden müsste, ist sowohl die englische als auch die deutsche Sprachausgabe im PvP Modus. Der Sprecher spricht fast wie ein Zombie. „Wir haben alle Kontrollpunkte! Gut gemacht Jungs, weiter so!“ klingt bei dem Sprecher wie „Oh.. joa, jetzt habt ihr sie.. juhu.. macht einfach weiter, ich geh mich noch ’ne Runde aufs Ohr legen“. Diese Motivation, die der Sprecher den Spielern weiter gibt, zieht sich das ganze Spiel lang und zwar bei jedem Geschehnis. Sei es eine Neutralisierung und Eroberung eines Kontrollpunktes oder Führungswechsel oder schwere Munition, die irgendwo auf der Karte gleich auftaucht. Hier könnt ihr euch ein kleines Bild davon machen, was ich genau meine:
Teamplayer oder einsamer Wolf?
In vielen Spielen fragt man sich, ist es ein gutes Spiel für ein Team oder ist man als einsamer Wolf auch gut unterhalten? Diese Frage kann man sich bei Destiny genau so gut stellen. Eine Antwort hätte ich für alle, die es interessiert jedoch jetzt schon parat. Destiny lässt sich sowohl alleine als auch im Team super spielen. Der Grund dazu ist, dass es neben dem kooperativen Teil auch den kompetitiven besitzt, welchen man super auch alleine spielen kann. Während der Teamgeist und die ideale Taktik den Fortschritt in der Story sichern, kann ein einsamer Spieler auch im PvP Modus seine Erfahrung sammeln und aufleveln. Die eher mittelgroßen Maps sind für Teams gut geeignet, aber auch für einzelne Spieler, die keine Lust haben erst 5 Minuten zum Kampfgeschehen zu pilgern. Natürlich lässt sich die Story auch alleine spielen, aber wie vorher schon erwähnt, hat man da an einigen Stellen Schwierigkeiten. Vor allem wenn man Hunter spielt. Hat man mal Zeit und die Kollegen sind mit etwas anderem beschäftigt, kann man also getrost Destiny starten und ’ne Runde zocken. Hat man dann keine Lust auf Hunter, geht man zur Charakterauswahl und erstellt einen zweiten. So kann sich jeder auch zwei Charaktere erstellen, mit dem einen PvP spielen und mit dem anderen das eigene Team für die Koop-Missionen ergänzen. Hier lässt Destiny jedem Spieler genug Freiraum und Möglichkeiten. Egal welchen Spielstil er bevorzugt und ob er alleine oder mit Freunden zockt.
Mit Destiny erwartet die heimischen Konsolen ein Meilenstein in der Geschichte der Konsolen und der MMO’s. Bereits die Beta verfügt über sehr viele Inhalte, das fertige Spiel wird umso mehr haben, was für hunderte von Spielstunden garantieren wird. Bisher hatten Konsolen keine wirklich spannenden MMO’s, doch das wird sich mit Destiny auf jeden Fall ändern. Es gibt fast nichts an dem Spiel auszusetzen und man kann sich bereits jetzt auf das fertige Destiny und die in Zukunft kommenden Updates zu dem Titel freuen. Destiny überzeugt mit Grafik, Gameplay und Inhalten und das obwohl es ein Konsolenspiel ist. Das Spiel ist sowohl für Teamspieler als auch für einsame Wölfe bestens geeignet und wer gerne Ego-Shooter und Rollenspiele spielt, muss eigentlich zu Destiny zugreifen. Viele Menschen fragen sich zurzeit, ob es sich lohnt, aufgrund der mageren Spieleauswahl eine PS 4 oder Xbox One zu kaufen. Spätestens zum 9. September 2014 wird es aber einen guten Grund geben. Es ist echt schade für die PC-Fraktion, aber eine Petition für eine PC-Umsetzung wird sicherlich auch früher oder später starten.