Mit Zombie Army 4 ist der nunmehr vierte Ableger der berliebten Zombie-Schnetzel-Reihe erschienen. Doch was kann der Titel?
Wie der Name schon vermuten lässt, stellen wir uns auch in Zombie Army 4 den Horden der Toten. Immerhin scheint im dritten Teil der Serie bei der Verbannung vom untoten Hitler in die Unterwelt etwas schiefgelaufen zu sein. Denn das millionenstarke Heer der Untoten macht weiterhin die Welt unsicher. Und genau an dieser Stelle treten vier Scharfschützen auf den Plan, die sich der verwesenden Legion entgegenstellen und sie endgültig vernichten wollen. Ob es aber wirklich zur „Endlösung“ kommt, oder ob es nicht doch einen fünfte Teil geben wird… wer weiß das schon.
Keine Überraschungen
Das grundlegende Prinzip der Zombie Army-Serie bleibt aber wie gehabt. Denn entweder alleine oder mit bis zu drei weiteren Spielern können wir uns den Horden der Untoten entgegenstellen. In erster Linie verwenden wir dabei eines von drei Scharfschützengewehren, wobei wir uns auch ein viertes freischalten können – gegen Aufpreis. Alternativ muss zu einer der Premium-Editionen gegriffen werden. Selbiges gilt auch dann, wenn man ein LMG als Sekundärwaffe mitnehmen möchte. Ansonsten bleiben hier nur zwei Schrotflinten, eine MP44 und eine Tommygun. Zu guter Letzt gibt es noch drei Handfeuerwaffen. Immerhin verbergen sich keine Kernfeatures hinter einer Paywall – von denen es übrigens noch mehr gibt.
Landen wir einen besonders schönen Treffer, aktiviert sich eine kleine Zwischensequenz, in der die Kamera unserem Projektil folgt und wir unseren Kill regelrecht genießen können. Dabei wird Sniper Elite typisch eine X-Ray-Kamera aktiv, die uns zeigt, wie das Geschoss in den Körper eindringt und dort Knochen und Organe zerstört. Wem das zu explizit ist, der kann dieses Feature alternativ in den Optionen deaktivieren. Diese Tötungskamera ist übrigens kein einfacher Abklatsch der Sniper-Serie, sondern die beiden Franchises stammen vom selben Entwickler. Doch anders als im klassischen Scharfschützen-Spiel von Rebellion, steht hier Action, ohne Schleichen, an der Tagesordnung. Insgesamt teilt sich das Abenteuer in neun Kampagnen-Missionen und vier Karten für den Horde-Modus auf. Nach ungefähr zehn bis 15 Spielstunden hat man alles gesehen. Im Anschluss kann man noch die härteren Schwierigkeitsgrade angehen oder die vielen Sammelgegenstände für bessere Punktzahlen sammeln um weiter im Rang aufzusteigen.
Zombiemäßiger Spaß
Mit jedem Rang, den man aufsteigt, schaltet man auch etwas Neues frei. Das Nützlichste dabei sind natürlich die Perks, die jeweils einen mehr oder weniger nützlichen Passivbonus mit sich bringen. Was sich jedoch sehr nützlich anfühlt sind die Waffenaufwertungen die wir finden können, mit denen wir unsere Waffen verbessern können. So ist von Zeit zu Zeit eine eurer Kugeln der Primärwaffe eine explosive, oder die Schrotflinte setzt Feinde unter Strom. Im Gegensatz zu den Vorgängern gibt es damit mehr Fortschritte und Anpassungsmöglichkeiten. Wobei die Waffenaufwertungen leider nur in der Kampagne verfügbar sind, nicht aber im Horde-Modus. Außerdem lassen sich noch verschiedene Waffenskins freischalten, die sind allerdings nicht weiter die Rede wert.
Dafür gibt es eine große Varianz von Gegnertypen. Egal ob untoter Hai, Zombie-Panzer oder gepanzerte Riesenzombies. All das ist Teil der Kategorie „Spaß“. Zusätzlich gibt es noch extra fiese Eliteeinheiten die das Schlachtfeld mit diversen Waffen betreten. Darunter beispielsweise eine Kreissäge oder ein Flammenwerfer. Zwar gab es das meiste davon auch schon in den vorangegangenen Teilen, trotzdem ist es spaßig umgesetzt. Und das beste ist doch, dass wir in Zombie Army 4 die dicken Waffen des Vorbesitzers aufheben und nutzen können, bis die Munition ausgeht. Sollte man trotz dieser Vorteile doch mal das zeitliche Segnen, sind die Checkpoints fair gesetzt. Doch gerade im Solo-Spiel sollte das nicht vorkommen. Obwohl wir auf Mittel, dem zweiten von drei Schwierigkeitsgraden, gespielt haben, standen wir nur selten unter Bedrängnis.
Voller Spaß voraus!
Wer sich nicht so gerne mit (fremden) Menschen umgibt, der kann das komplette Spiel auch alleine bestreiten. Allerdings wird dies schnell eintönig. Vor allem dann, wenn man es auf eine gute Geschichte abgesehen hat, denn in dieser Preisklasse gibt es genügend Shooter, die eine bessere Kampagne für Einzelspieler anbieten. Nichtsdestotrotz entfaltet Zombie Army 4 sein volles Potenzial im Koop- beziehungsweise Online-Modus mit bis zu drei weiteren Spielern. Der Unterschied ist schon groß, immerhin stellt man sich den Horden entweder alleine, oder deckt seine Mitspieler, protzt mit spektakulären Kills oder zeigt den anderen mal, wie man mit Zombies umgeht. Wer sich fix um alle matschigen Köpfe der Kampagne gekümmert hat, kann sich auf baldige drei neue Kampagnen-Level freuen. Diese sind allerdings nur im kostenplfichtigen Season-Pass enthalten. Dieser bringt ebenfalls neue Kosmetika, Waffen und spielbare Charaktere mit sich.
Durchaus kundenfreundlicher als die Inhalte, die sich hinter einer Paywall verstecken, sind die Geheimnisse, die in der Kampagne versteckt sind. So können wir – im wahrsten Sinne des Wortes – über eine Zombiehand stolpern, die sich gerade ein Messerduell mit einer gruseligen Puppe liefert. Oder wir bekommen fiese Botschaften von einer Schreibmaschine getippt, die uns sagt, dass wir uns nicht umdrehen sollen. Drehen wir uns doch um, taucht aus dem Nichts eine dämonische Armee Spielzeugpuppen auf, die sich von satanischen Pentagrammen umgibt und kurze Zeit später wieder verschwindet. Von diesen kleinen Gags und Easter Eggs verstecken sich noch zahlreiche weitere im Spiel. Sie haben zwar keinen Einfluss auf das Spiel an sich und selten einen wirklichen Nutzen, dennoch sind sie extrem lustig und kreativ. Da macht das Erkunden der Level tatsächlich doppelt so viel Spaß.
Saftige Sounds, wenig Feedback
Das Trefferfeedback von Zombie Army 4 kann sich nicht so recht entscheiden, in welche Richtung es nun gehen mag. Denn auf einer Skala von mies bis grandios ist fast alles dabei. Besonders gut fühlen sich unsere Waffen an, wenn Zombies beim Schuss ins Bein wegknicken, getroffene Arme wegfliegen oder Köpfe platzen. Doch auf der anderen Seite gibt es auch immer wieder Treffer, die nimmt der Zombie scheinbar ebenso wenig wahr, wie wir. Rein theoretisch kann es natürlich sein, dass er die Kugel einfach nicht spürt. Dennoch fühlen sich manche Schüsse trotz saftiger Soundeffekte ziemlich lasch an, wenn sie keinen sichtbaren Effekt haben.
Auch grafisch erwartet euch hier kein Meisterwerk, dennoch können alle wichtigen Sachen auch in der Nahaufnahme eine gute Figur machen. Von den Waffen, über die Spielercharaktere bis hin zu den Zombies, alle machen eine gute Figur. Dafür matscht es leider an manchen Level-Texturen und um das zu kaschieren hat man wohl vergessen die Nebelmaschine auszuschalten. Das Positive daran ist jedoch, dass selbst Rechner mit bescheidener Hardware das Spiel noch ruckelfrei darstellen können. Immerhin sind die Level abwechslungsreich gestaltet und bieten verschiedene Szenerien. Ob Bootsfahrten durch Venedig oder Bahnstationen in Wäldern, uns wird wirklich einiges geboten.
Fazit
Maurice „DerSkotschir“ Skotschir: „Mit der Zombie Army-Reihe hatte ich bisher nicht so viel am Hut, allerdings scheint mir da wirklich ein spaßiger Zeitvertreib durch die Lappen gegangen zu sein. Diesen Eindruck hatte ich bereits, als wir den Titel auf der gamescom im letzten Jahr anspielen konnten. Es ist kein Hexenwerk sich die Steuerung anzueignen und zu verstehen, worum es im Spiel geht. Schnell ist man drin, und schon geht die Zombie-Schnetzelei los. Gerade die Kampagne eignet sich gut, um so langsam ein Gefühl für die Waffen, Fähigkeiten und Umgebung zu bekommen, sodass man sich im Anschluss auch nicht vor anderen Mitspielern verstecken muss. Zwar erfindet Zombie Army 4 das Rad nicht neu, muss es aber auch nicht – denn es macht seinen Job richtig gut. Gerade mit Freunden macht das Spiel enorm viel Spaß und die Easter Eggs sind einfach Klasse umgesetzt. Selbst nach der Kampagne hat man noch mit dem Horde-Modus genug zu tun, auch wenn es hier erst mal nur vier Karten gibt. Insgesamt ist Zombie Army 4 ein unterhaltsamer AA-Shooter, der gerade für ein paar Runden zwischendurch mit Freunden wirklich nett ist. Allerdings verbergen sich noch ein paar Inhalte hinter einer Paywall, die es so nicht hätte geben müssen. Schade, aber dennoch ein durchaus gelungener Zombie-Schnetzer für zwischendurch.„