Schon seit einigen Tagen ist die DayZ Standalone-Version auf Steam erhältlich und schon zahlreiche Spieler haben sich dazu entschieden, an der Alpha teilzuhaben und die Entwicklung mitzuerleben. Das führt natürlich dazu, dass man hauptsächlich auf volle Server und auf eine große Anzahl an Spielern stößt. Wir haben euch einen ersten Eindruck über die Alpha verschafft und wollen euch nun von unseren Erfahrungen mit der Zombie-Apokalypse in Chernarus+, mit den Gefahren und Spielern, die dort auf uns warteten, erzählen. Und oftmals blieb uns der Atem weg, aber auch lustige Erlebnisse blieben nicht aus.
Im ersten Tagebucheintrag, welcher auch schon eine Weile her ist, beschrieb ich meine komische Begegnung auf dem Balota-Airfield und machte mich daraufhin auf den Weg nach Elektro. Dass ich dabei noch weitere Begegnungen machen werde, war mir von Anfang an klar. Die erste Hürde: Chernogorsk, auch bekannt als Cherno.
Ich lief also an den Schienen Richtung Osten entlang und kam irgendwann in Cherno an. Als eine der zwei großen Städte an der südlichen Küste, ist diese „Metropole“ ein Magnet für Überlebende, da man dort schnell hingelangt und es dort auch einigermaßen guten Loot gibt. Meine Begegnung mit Cherno verlief allerdings friedlich und positiv: Nachdem ich die Feuerwehr-Station, den Supermarkt und einige Gebäude abgesucht habe, konnte ich mit essbarem Zeug, einer Feldflasche und einem kleinen Rucksack meine Suche nach meinem Freund fortfahren.
Dieser ist glücklicherweise meinen Anweisungen gefolgt und traf kurze Zeit später aus Elektro kommend, in Cherno ein. Wir begegneten uns am östlichsten Brunnen und liefen nördlich zwischen Novoselky und Dubky entlang um den Weg zu unserem großen Ziel zu beginnen: Dem nord-westlichen Airfield. Wie jeder erfahrener DayZ Spieler weiß, sind dort massenhaft an Waffen und besserem Equipment zu finden – wer sich dort ankleiden darf, hat den Jackpot erreicht. Aber bis dahin wird es natürlich noch ein langer Weg und jede Menge Stopps, die man nimmt, um sich seine Vorräte wieder aufzufrischen. Meine Träume und Pläne reichten weiter, als unser tatsächlicher Fortschritt.
Wir waren nicht einmal ganz an Dubky vorbei, als wir einen anderen Spieler trafen. Wir sahen ihn zuerst – zumindest dachte ich das. Jedenfalls ragte keine Schusswaffe aus seinem Rücken hervor, was den kurzen Schock und die Angst linderte, aber wir waren ebenso wenig bewaffnet. Wir teilten uns auf, einer kam von rechts, einer ging von links auf ihn zu und als wir näher kamen, machte er Anzeichen, dass er meinen Kumpel gesehen hat. Wir nahmen den Kontakt auf: „Hey, buddy!“, sagte einer von uns durch den Voice-Chat. Der Fremde machte hektischere Bewegungen, aber keine Anzeichen darauf, abzuhauen, oder sich auszuloggen. Dann sagte mein Freund etwas merkwürdiges: „We’re friendly, we won’t shoot you. Just stand still and put your hands up!“ Ich fragte mich, womit wir ihn denn bitteschön abknallen sollten.
Ich habe mich etwas weiter hinter dem Fremden positioniert und zückte schon meine Handschellen, die ich in Cherno gefunden habe hervor. Beim genaueren Hinschauen bemerkte ich, dass mein Kumpane eine Pistole ausgerüstet hatte – der Hund hat mir nicht mal erzählt, dass er eine gefunden hat. Er kam näher auf den Fremden zu und ich schneidete ihm den Weg von hinten ab, wenn er versuchen würde abzuhauen. „I’M FRIENDLY DON*$/!=?@#“, hörte man im Voice-Chat. Es muss der Typ gewesen sein, der ängstlich und mit voller Hose in sein 5 Euro Headset geschrien hat. Ich kam immer näher und war bereit, ihm die Handschellen anzulegen – schließlich hatte er einen größeren Rucksack, das muss sich lohnen.
Das Klicken der Handschellen war nicht zu überhören. Er hat mich gar nicht kommen sehen und war viel zu beschäftigt, aufzupassen, was mein Kollege mit der Pistole machen würde. Schon gefesselt und daran gehindert, wegzulaufen, drehte er sich langsam zu mir um. Plötzlich hörte man ein lautes „MERDE!“ im Voice-Chat, was höchstwahrscheinlich von dem französischen Fremden kam. Einen Augenblick später verschwand sein Charakter direkt vor mir. Der Typ hat sich ausgeloggt und seine Leiche konnten wir nicht looten – schade eigentlich.
Wir führten unsere Reise nach einer Lach-Attacke fort, in der Hoffnung, dass wir nur noch solche humorvollen Momente erleben und auf weitere unterhaltsame Franzosen stoßen würden. Mehr dazu gibt es dann im nächsten Tagebucheintrag.