
Ghost Recon Breakpoint hat von allem etwas, von einem aber ganz viel: „Mikro“transaktionen. Ist das noch ein Spiel oder nur Geldmache?
Ghost Recon Breakpoint hat bei Fans der Reihe ohnehin keinen leichten Stand. Loot und andere RPG-Elemte verschrecken die Community genauso wie überzogen ironische Werbespots. Bis dato schien der Fokus also nicht auf den Hardcore-Fans der Franchise, sondern auf den Mainstream-Gamern zu liegen. Doch verschreckt Ubisoft nun auch potentielle neue Käufer? Die Kritik am Monetarisierungs-Modell für den neuen Shooter vom französischen Entwicker ist zur Zeit jedenfalls in aller Munde.
Breakpoint wirkte schon während der Test- und Betaphasen auf viele Spieler so, als fehle dem Shooter ein Konzept, ein roter Faden. Nachdem mit dem Vorabzugang für Special Editions am 1. Oktober aber auch der Shop im Spiel live ging, war für viele klar: Der rote Faden sind Mikrotransaktionen.
Jedes Detail im Spiel scheint auf Monetarisierung ausgelegt. Gestaffelter Loot, der den Grind erhöht. Ein Spieler-Hub, in dem ihr wildfremden Menschen eure tollen Klamotten präsentieren und schmackhaft machen könnt. Waffenvarianten statt freier Anpassungen im Gunsmith… ein (noch?) kostenloser Battle Pass mit Loot-Boxen… Ghost Recon Breakpoint scheint eine reine Gelddruckmaschine für Ubisoft darzustellen. Die Argumentation einiger, dass man diese Zeitsparer und kosmetischen Gegenstände ja nicht kaufen müsse, mag zwar grundsätzlich richtig sein – die oben genannten Aspekte und viel andere deuten aber darauf hin, dass Ubisoft die Spieler durchaus hartnäckig dazu bewegen will, mehr Geld zu investieren.

Ein Vollpreistitel monetarisiert wie das gierigste Freemium-Mobilgame. So präsentiert sich Ghost Recon Breakpoint derzeit den Massen. Ubisoft tut sich dazu keinen Gefallen, dass sie keine Klarheit schaffen, welche Gegenstände ihr auch durch freies Spielen erhalten könnt und welche nicht.
Es hilft auch nicht, dass der Titel vor allen von seinen treuen Fans mit Kritik überhäuft wird. Vielen ist das Spiel zu einfach, die KI zu dumm und simpel, ihr fehlen Eigenschaften wie ein Tag- und Nachtrhythmus, logische Verteilung auf der Karte und andere Features, die seit Jahren zum Standard für Open World-Gegner gehört. Die Community bemängelt, dass es dem Spiel an Liebe fehlt. Auch dies ein Hinweis darauf, dass Breakpoint für Ubisoft nur ein Produkt ist, mit dem sie möglichst lange möglichst viel Geld verdienen wollen.
Das Ende vom guten Ubisoft?
Sollte dies der neue Weg des französischen Entwicklers und Publishers sein, wäre das extrem traurig. Schien es doch über die letzten Jahre hinweg so, als hätte man einen stabilen und fairen Weg gefunden, gute Spiele mit moderaten Monetarisierungssystemen zu entwickeln. Im Nachhinein erkennen hier nun aber viele einen schleichenden Prozess, in dem Ubisoft immer aggressiver ihre Fühler ausgestreckt haben, um zu schauen, wie weit sie mit Mikrotransaktionen gehen können. Als Beispiel nennen diese Stimmen Assassin’s Creed Odyssey, das in allen Belangen, auch der Monetarisierung, wie ein Breakpoint light wirkt.
Ghost Recon Breakpoint wird am 4. Oktober 2019 für den PC über Uplay oder den Epic Games Store sowie auf der Playstation 4 und der Xbox One verfügbar sein. Vorbesteller der Ultimate Edition können die Vollversion bereits drei Tage früher zocken, also seit dem 1. Oktober.