Statt an der diesjährigen E3 teilzunehmen, entschloss sich Publisher Electronic Arts dieses Jahr, sein eigenes Event parallel zur Spielemesse zu hosten. Doch warum das Ganze?
Das EA Play Event, so wird man hoffentlich auch bei EA gemerkt haben, war eine sehr peinliche Veranstaltung. Aufgeteilt auf zwei Locations, war die Stimmung in den jeweiligen Räumlichkeiten erbärmlich. Selbst Trailer und Gameplay von Battlefield 1 bekamen außer einem vereinzelten „Wooo“ keinen großen Beifall – aber von wem denn auch?
Während die Xbox, Ubisoft oder gar die Sony Konferenz von jubelnden Fans und Journalisten begleitet wurden, gab es auf der EA Play nur sehr wenige Zuschauer. Da hilft es auch nicht, wenn der Publisher Unsummen ausgibt, um Stars wie Mourinho, Marshawn Lynch, Snoop Dogg und diverse Youtube Größen vor den Schirm zu bringen. Da blieb dann am Ende wohl nicht mehr genügend Budget, um Platz für mehr Zuschauer zu bieten.
Mit der EA Play hat sich Electronic Arts unserer Meinung nach keinen Gefallen getan. Das Lineup war bis auf Battlefield 1 schwach, die Beachtung gering. Verständlich, wenn zeitgleich die größte Spielemesse weltweit stattfindet. Mit dem eigenen Event hat EA nichts gewonnen – im Gegenteil, größer könnte die Niederlage nicht sein. Während die anderen Publisher darum bemüht sind, die E3 zu „gewinnen“, gibt sich EA von vornherein geschlagen; der Schuss, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, ist gehörig nach hinten losgegangen. Umso mehr nach der beeindruckenden Show, die Sony den Fans geboten und den komplett ausgefüllten Saal damit zum Toben gebracht hat.
Wie dereinst die Flucht von Steam zu Origin wird auch das Fernbleiben von der E3 nicht den gewünschten Effekt haben. Electronic Arts sollte sich schnell eingestehen, dass man diesmal auf das falsche Pferd gesetzt hat, und im nächsten Jahr wieder Teil der Spielemesse sein. Doch so schlau das auch wäre – wir alle kennen EA, darum zweifeln wir doch sehr daran, dass der Publisher diesmal ein Einsehen hat.