Es gibt die großen Publisher Ubisoft, EA und Co. und irgendwo dazwischen noch die kleinen, aber feinen Indie-Entwickler. Auch wenn sie längst nicht so erfolgreich sind wie die großen Tiere der Gaming-Industrie, machen sie einen wichtigen Teil in dem Bereich aus.
Wer Ubisoft, EA, Activison und Co. kennt, der weiß auch, was Battlefield, Call of Duty, Assassin’s Creed, etc. ist und welche Eigenschaften diese Spiele ausmachen. Aber neben all den großen Publishern und Entwicklern gibt es auch die kleinen, aber feinen Indie-Titel, die eigentlich so viel wichtiger sind als man vielleicht vermuten würde.
Die großen Publisher…
Jeder große Publisher zeichnet sich meistens durch bestimmte Eigenschaften aus. Allen voran steht da die Menge an Ressourcen, die den Konzernen zur Verfügung stehen. Beispielsweise haben Electronic Arts und Ubisoft im Laufe der Jahre durch ihre zahlreichen Titel auch einiges an Geld verdient, welches sie direkt in neue Spiele investieren können. Daraus resultieren die Verwendung einer neuen Engine für eine schönere Grafik, die Veröffentlichung der Titel auf mehreren Plattformen und Verbesserungen in Sachen Gameplay und in anderen Aspekten.
Obwohl das alles eigentlich ziemlich vielversprechend klingt, machen sich die großen Publisher zunehmend selbst kaputt. Der Hauptfokus wird bei einigen Titeln auf die Grafik gelegt, während andere auf die Story und die technischen Aspekte ihr Augenmerk legen. Somit ist das eine Spiel besonders gut, weil es eine tolle Grafik aufweist, aber es erhält aufgrund der mangelnden Story negative Kritiken. Andersherum sieht das für die Titel aus, bei denen man eine atemberaubende Story erlebt und sich dabei allerdings in einer verpixelten Welt befindet.
An dieser Stelle spielt der Verbraucher, also wir Spieler, die entscheidende Rolle, denn wir entscheiden darüber, ob ein Titel erfolgreich verkauft werden kann oder nicht. Aber jeder von uns findet auch andere Aspekte eines Spiels wichtig. Der eine sehnt sich nur nach einer guten Grafik, dem anderen ist die Story wichtiger. Meistens ist es jedoch das Gesamtpaket, welches einfach stimmen muss. Wird ein neues Spiel schließlich anhand eines ersten Trailers angekündigt, gehen die Kommentare aus der Community los. „Was ist das denn für eine Grafik? Die hat sich gar nicht verbessert!“ – „Ich hoffe, dass die Story diesmal nicht wieder so schlecht ist.“ – „Als ob ich mich noch einmal auf ein verbuggtes Spiel aus euren Händen einlassen würde.“
So ganz unschuldig sind wir Spieler nicht. Wir tragen dazu bei, dass die Publisher und Entwickler unter Druck gesetzt werden. Wir sind es, die bei jeder noch so kleinen Sache anfangen loszumeckern. Das soll aber keinesfalls ein Vorwurf an uns sein, denn schließlich leben die Entwickler von unserer Kritik. Allerdings habe ich manchmal das Gefühl, dass die Erwartungen einfach viel zu immens, wenn nicht sogar zu übertrieben sind, wenn ein neues Fallout oder Battefield vorgestellt wird. Darüber lässt sich aber mit Sicherheit auch zu einem anderen Zeitpunkt diskutieren…
Fakt ist jedenfalls, dass Ubisoft und seine Mitstreiter über genug Ressourcen verfügen, um große und auch anspruchsvolle Titel auf den Markt zu bringen. Wie die Umsetzung schließlich gelingt und wie das Produkt am Ende aussieht, ist in den meisten Fällen eine andere Sache.
….und die kleinen Indie-Entwickler
Dann haben wir da natürlich auch noch die kleinen Indie-Entwickler mit ihren Spielen, die teilweise auch schnell populär werden können. Angefangen bei Minecraft bis hin zu den neusten Titeln wie Ark, Everybody’s Gone to the Rapture, Ori and the Blind Forest und Co.
Im direkten Vergleich können nur wenige von ihnen zumindest grafiktechnisch mithalten. Das hängt vor allen Dingen aber auch damit zusammen, dass viele Entwickler gar kein realistisches Spiel kreieren wollen, sondern uns lieber in fantasievolle Welten entführen möchten. Ark und Everybody’s Gone to the Rapture können vielleicht mit den Grafiken in Battlefield und Call of Duty mithalten, aber dann gibt es noch einen wichtigen Punkt, der bei vielen großen AAA-Titeln leider viel zu oft verloren geht: Die Story.
Abgesehen von den ganzen Survival-Titeln, die nun wirklich keine große Hintergrundgeschichte vorweisen können, besitzen die Indie-Entwickler die Fähigkeit, emotionale Storys zu erzählen, die tatsächlich auch mal den doch so hart gesonnen Shooter-Fetischisten das Herz erwärmen oder erschüttern kann. Auch die Musik ist in so vielen Titeln so verdammt gut geworden, dass ich sie stundenlang einfach so nebenbei hören möchte. Indie-Entwickler haben einfach keinen großen Druck von außen. Sie können sich in Ruhe mit ihren Spielen auseinandersetzen und sie dann auf den Markt bringen, wann sie es für richtig halten.
Es gibt allerdings ein großes Problem, woran so manch ein Titel schon gescheitert ist: finanzielle Ressourcen. Indie-Entwickler müssen ihren Wunsch meist mit der eigenen Tasche bezahlen und dann darauf hoffen, dass die darauf folgenden Einnahmen die Einbußen wieder gut machen können. Natürlich gibt es die Möglichkeit, auf Support für die Entwicklung, durch Crowdfunding-Plattformen zu hoffen, aber auch dieser Schritt verspricht nicht immer einen Erfolg.
Hat es mit der Veröffentlichung allerdings geklappt, dann stehen uns die unterschiedlichsten Titel zur Verfügung, die verzaubern können, aber auch einfach nur total bescheuert sind. Doch genau so etwas brauchen wir auch manchmal. Wenn ich mich in Battlefield nur noch darüber aufrege, dass ich ständig durch irgendwelche Bugs sterbe, dann beende ich lieber das Spiel und widme mich dem Goat Simulator oder baue meine Siedlung in Minecraft weiter. Wenn ich bei der Story von Fallout fast einschlafen muss, speichere ich meinen Spielstand ab und spiele stattdessen To the Moon.
Natürlich ist nicht jeder Indie-Titel perfekt und fehlerfrei, aber sie sind eben deswegen so erfolgreich, weil sie so viel anderes und teilweise auch neues bieten, wo sich die großen Publisher ruhig eine Scheibe von abschneiden könnten. An dieser Stelle möchte ich mich also für all die Indie-Titel bedanken und für die Entwickler, die diese erst möglich gemacht haben. Und wenn einer von euch noch nicht wirklich Kontakt mit irgendwelchen Indie-Titeln hatte, dann rate ich euch dringend dazu, das einmal nachzuholen. Es lohnt sich. Wirklich.
Wie sieht das bei euch aus? Spielt ihr auch ab und an einmal Indie-Titel oder seid ihr völlig zufrieden mit den Games von Ubisoft, EA und Co.?