In unserer Review zu Generation Zero testen wir den neuen Titel des Avalanche Studios. Lohnt sich ein Kauf für den Co-Op Titel?
Hinter dem Studio Avalanche Studios stecken wirklich unterhaltsame Entwickler. Neben Mad Max und der Just Cause Reihe arbeitet das Studio an den lang ersehnten zweiten Teil von Rage. Mit Generation Zero präsentieren uns die Schweden ihr neues Werk und wir haben es für euch getestet.

Beginnen wir von Vorne: Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum ist Generation Zero so anders? Ganz einfach, wir werden mitten ins Spielgeschehen geschmissen. Eine kurze Einleitung erklärt vielleicht, warum ganz Schweden bis auf die Zähne bewaffnet ist, aber mehr sagt uns das Intro dann auch nicht. Wir starten an einem Strandhäuschen und versuchen mit unserer Detektivarbeit etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Doch ohne Erfolg, auf dem Pfad der Missionsverfolgung zieht es uns über eine Kirche in eine Kleinstadt, wo klar wird – keiner ist da. Doch wo sind die denn alle? Die Einzigen, auf die man trifft, sind die nicht allzu freundlichen Robofreunde, die schnell in den Robohimmel befördert werden wollen. In den ersten Stunden wird uns eins klar: Wir befinden uns in einer menschenleeren Gegend, sind vollkommen alleine und werden ab und an von Robohunden besucht, die uns in den Allerwertesten beißen wollen.
Die Story ist linear gestaltet, jedoch frei spielbar und bietet eine gute Orientierung, da das Spiel selbst eher weniger hilfreich ist. Hier wird auf Eigenarbeit gedrillt, wenn wir beispielsweise die Anweisung erhalten einen Bunker zu finden. In der Zusammenarbeit mit den Teammates und dem Erarbeiten der Map sowie den Log-Informationen kommt man früher oder später ans Ziel. Ganz nach dem Motto „Mach es selbst und lerne daraus“. Je tiefer man ins Spiel taucht desto häufiger trifft man verschiedene Gegner, keine Menschen, höchstens Tote. Einige haben mechanische Nachteile, die wir als Vorteil nutzen können, sodass mal ein gezielter Schuss für einen Instant-Kill reicht. Dies gilt aber nicht so ganz für die Mech-Warrior.
Wer hier in Generation Zero looten möchte, der ist hier richtig bedient. Ein großer Hort wartet auf euch. Neben Waffen und Munition könnt ihr noch bessere Waffen und individuelle Kleidungstücke looten und euch anlegen. Hier können sich Freunde des Loots richtig austoben und mit seinen Teammates herumtauschen.

Level-Design
Generation Zero sieht schick aus. Die gesamte Arbeit mit Licht und Schatten führt zu schönen Momenten bei denen man gerne mal den Eindruck genießt. Die Apex-Engine macht hier auch ordentliche Arbeit, das Wetter ist dynamisch und wechselt fließend zwischen Tag und Nacht. Am Morgen erhält man einen orangefarbenen Morgentau, nachts dagegen fast horrormäßige Zustände wenn man durch die Wälder stapft. Die Atmosphäre ist gut eingepackt und überzeugend. Auch das allgemeine Level-Design der Wälder, der Felder, des Wassers zusammengefasst der Landschaft hinterlassen einen guten Eindruck, auch wenn der eine oder andere Bug zu finden ist. Zum Beispiel findet ihr Versorgungstaschen und Kisten in der Luft statt auf dem Boden. Des Weiteren sind Design Bugs wie leicht schwebende Bäume oder Gebäude gesichtet worden, zerreißen aber nicht den Gesamteindruck.
Doch nicht alles was glänzt ist Gold. Im Häuserdesgin war man recht unkreativ, viele der Gebäude kommen aus dem selben Baukasten und die Ähnlichkeiten schlagen einem wahrlich ins Gesicht. Hier sind Sparmaßnahmen ersichtlich, die dem ganzen Zauber etwas die Luft rausnehmen.

Gameplay und Sound
Einer der wichtigsten Aspekte eines Spiels ist das Gameplay. Die Spiel-mechanik ist sehr ansprechend und geht leicht von der Hand. Zudem bietet der Titel viele verschiedene Gegnertypen an. Zu Beginn stoßt man zunächst nur auf sogenannte Roboter-Hunde, mit der Zeit tauchen immer mehr und verschiedene Gegnertypen auf, die ihre eigenen Verhaltensmechaniken besitzen, wodurch auch der Kampf gegen sie anders wird. Die Waffen in Generation Zero fühlen sich authentisch an und bieten eine gute Balance. Jede Waffe zeigt seine Stärken oder Schwächen bei den bevorstehenden Kämpfen. Hier muss im Team mitgedacht und zur Not zum Waffenwechsel gezwungen werden.
Soundtechnisch wirkt Generation Zero eher mittelmäßig. Verstörende Sound-Bugs, wenig und abwechslungsreiche Musik sowie die Stummheit der Charaktere zeigen ein mittelmäßiges Bild. Im gesamten bildet Generation Zero im Gameplay einen annehmbaren Shooter mit kleineren bis etwas größeren Problemen. Am Sound muss oder sollte noch viel gearbeitet werden. Während des Anspielen sind Radios häufiger angesprungen als uns lieb ist. Oder auch zerstörte Roboter gaben wiederholt verzerrte Zerstörungssounds, die eigentlich nicht sein sollten. Ein Re-Start oder das Verlassen des betroffenen Geländes konnte Abhilfe verschaffen.
Guerillakämpfe
Im Spiel gibt es verschiedene Möglichkeiten die Roboter auszuschalten. Ihr könnt natürlich einfach auf diese drauf zu laufen und sie umschießen, doch dies funktioniert nicht immer. Hier kommen nun Guerillataktiken ins Spiel. Bestimmte Gegenstände in Generation Zero können die Gegner anlocken oder auch zerstören, ohne viel Munition abfeuern zu müssen. Zum Beispiel dienen Sprengbomben oder Radios als Ablenkung oder Fallen. Durch diese Optionen gewinnt der Titel etwas mehr an Abwechslung und Einfallsreichtum. Während des Spielens konnten in Teamabsprache Feinde in bessere Positionen gelockt werden, um diese dann in einem Hinterhalt zu erledigen. Diese Art der Guerillataktik nimmt im Verlauf immer mehr Gewichtung, denn die Robofreunde werden stärker.

Customisation und Fähigkeiten
Zu Beginn ist es möglich einen Charakter zu erstellen. Dieser Charakter kann in seiner Form, in der Kleidung und seines Geschlechtes angepasst werden. Jedoch gibt es nur begrenzt Möglichkeiten, die zum Start verfügbar sind. Dies ändert sich aber im Laufe des Spieles. Mit der Zeit sind Spieler in der Lage verschiedene Kleidungsstücke zu finden, die meistens kosmetischer Natur sind. Einige aber auch seltenere Kleidung bieten anders herum bestimmte positive Effekte an. Zum Beispiel gibt es eine Militärhose, die den Spieler tarnt, sodass die Roboter länger brauchen, um diesen zu erkennen.
Der Fähigkeitenbaum bietet in vier Kategorien unterschiedliche Fähigkeiten an. Die erste Kategorie bezieht sich auf das Gefecht und verbessert den Waffenrückstoß oder die Panzerung. Die zweite Kategorie neigt stark zu Support Fähigkeiten wie zum Beispiel das Heilen von Mitspielern. Die dritte Kategorie verbessert Überlebensfähigkeiten wie das Lauftempo. Die vierte und somit die letzte Kategorie ist die Technik-Kategorie, welche Fähigkeiten zum Hacken freischaltet. Durch das Hacken können als Beispiel Türen geöffnet werden, die sonst verschlossen bleiben. Häufig liegt dort mal mehr mal weniger guter Loot. Also das Craften lohnt sich schon.
Fazit:
Nussel: Ich finde Generation Zero ist ein sehr interessantes Coop-Spiel mit vielen spannenden Spielmechaniken. Der Beginn des Spiels hat mir persönlich nicht so gut gefallen, da ich einfach in diese leere Spielwelt geworfen wurde, aber mit der Zeit wurde es besser. Die Story nimmt mit der Zeit immer mehr Fahrt auf und wird deutlich interessanter als zu Anfang. Außerdem würde ich jedem empfehlen das Spiel mit einem Freund zu spielen, weil der Spielspaß dadurch enorm steigt. Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass jeder Spieler seinen eigenen Loot hat. Somit kommt es nicht zu unnötigen Streitereien zwischen den Mitspielern. Schlussendlich würde ich eine Kaufempfehlung aussprechen, wenn ihr Freunde habt mit denen ihr das Spiel zusammenspielen könnt und wenn ihr über den ein oder anderen Bug hinwegsehen könnt.
NeroTheStranger: Ich bin ein genereller Avalanche Studios Fan. Die Jungs und Mädels machen gute Spiele und es ist mir immer eine Freunde ein Spiel aus diesem Hause zu spielen. Jedoch bin ich mir nicht ganz sicher, was Generation Zero bei mir für einen Eindruck hinterlassen hat. Zum einen interessieren mich sehr der Storypart und das Setting. Zum anderen erinnert mich der Titel ein wenig an PUBG. Das Design, der Loot und die Langatmigkeit, bis etwas geschieht, sind anstrengend. Natürlich hängt es auch davon ab, wie schnell man ins Spiel kommt und ob man auch die Missionen verfolgt. Die Komplexität von Generation Zero hat mir schon sehr gefallen. Keiner kaut dir hier was vor, sondern man muss in gemeinsamer Arbeit sein Ziel verfolgen. Die sporadischen Hinweise sieht man erst, wenn man schon den Topf, wie im Spiel blinde Kuh, erreicht hat. Das finde ich gut, da es nicht zu causal wird. Dadurch wird aber auch verlangt, dass man sich sehr mit der Umgebung und dem Spiel auseinandersetzt. Abschließend gebe ich Generation Zero aber eine Spielempfehlung, denn viel wird gut gemacht und bietet einen guten Gesamteindruck. Mit den Mankos muss man in diesem Spiel dann jedoch leben.