Mittlerweile ist es ziemlich sicher, dass wir im Frühjahr mehr zu dem nächsten Shooter von DICE, Battlefield 5, hören werden. Einige Sachen wurden aber mittlerweile bekanntgegeben und die können vor allem eSport-Fans hoffen lassen.
Battlefield 5, das nächste Battlefield, das sich gegenwärtig bei DICE Stockholm in der Entwicklung befindet, wird wohl auf den großen Gaming-Veranstaltungen im Frühjahr enthüllt und Ende des Jahres erscheinen. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden wir auf der E3 oder GDC also mehr Details erfahren, unter anderem, welchen Namen es tragen wird und in welches Setting es uns verschlagen wird. Viele Fans der Reihe hoffen auf eine Rückkehr zu dem in letzter Zeit sehr vernachlässigten WWII-Setting, andere wünschen sich ein Bad Company 3 oder 2143, vor allem die Reaktion zu letzterem bei einem vermeintlichen Leak haben das sehr deutlich gezeigt.
Battlefield 5 als erfolgreichstes Spiel des Jahres?
DICE muss dabei mit Battlefield 5 vieles richtig machen, was anfangs bei Battlefield 4 falsch lief und die Community muss von dem Spiel überzeugt sein. Ein weiteres Hardline ist also nicht nur sehr unwahrscheinlich, es würde vermutlich die Reihe endgültig in den Abgrund stürzen. Wenn DICE und auch EA also nicht die Fehler der letzten beiden Spiele wiederholen, dann ist es einem Analysten zufolge sogar möglich, dass sich das „next Battlefield“ den Titel „Spiel des Jahres“ sichert und somit eines der erfolgreichsten Spiele des Jahres wird. Große Konkurrenz hat Battlefield 5 nämlich bislang nicht wirklich. Der einzige Titel, bei dem man ebenfalls jetzt schon weiß, dass er in einem ähnlichen Zeitraum erscheinen wird, ist das von Infinty Ward programmierte nächste Call of Duty. Nach den Misserfolgen des Entwicklers bei den letzten Teilen der jährlich mit einem neuen Spiel glänzenden Reihe, ist es eher unwahrscheinlich, dass es eine große Konkurrenz für Battlefield 5 werden kann, sofern denn DICE sich Mühe gibt.
Der Druck, der also auf DICE lastet, ist immens und auch wir haben uns bereits vor einiger Zeit Gedanken dazu gemacht, wie ein Battlefield 5 für einen entsprechenden Erfolg aussehen müsste. Einer der großen Makel, der Battlefield 4 im Vergleich zu Counterstrike wesentlich schlechter da stehen lässt, liegt im Bereich des eSport. Zugegeben, auch zu Battlefield 4 werden regelmäßig Turniere ausgespielt und es sind durchaus namhafte Teams vertreten, Fnatic, um nur einen der großen Namen zu nennen, zum Beispiel, aber wirklichen Erfolg kann man Battlefield 4 und eSport nur bedingt bescheinigen. Die Turniere ziehen kein großes Publikum an und verglichen mit den Preisgeldern bei Counterstrike-Turnieren blamiert sich Battlefield sogar. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen bietet Battlefield 4 einfach nicht alle notwendigen Möglichkeiten für einen spannenden eSport-Shooter, zudem kommen die Bugs und Balancing-Probleme, vor allem zu Releasezeiten, hinzu.
Battlefield und eSport – Eine Leidensgeschichte mit gutem Ausgang?
Im Gegensatz zu Counterstrike, dessen wohl bekanntester Modus nicht nur auf Turnieren gespielt wird, sondern von der breiten Masse der Fans weltweit in unzähligen, gleichzeitig laufenden Matches, im Normalfall mit der selben Ernsthaftigkeit gespielt, hat Battlefield 4 nicht einmal einen entsprechenden Bereich für normale Spieler, die die Herausforderung im Stile des eSports suchen. Diesen Fehler behebt das Entwicklerteam derzeit, aber nicht mehr bei Battlefield 4, sondern bei dem wesentlich unbeliebteren Battlefield Hardline. Visceral arbeitet an einem entsprechenden System, das Spielern ermöglichen soll, in Seasons, die jeweils nicht länger als drei Wochen dauern sollen, sich entsprechend zu ranken und somit in einem fähigkeitsbasiertem System anzutreten, das mit Bestenlisten aufwartet und den schönen Namen Profi-Match-System trägt. Gute Leistungen werden belohnt, schlechte bestraft und am Ende jeder Season werden die allerbesten Spieler gewürdigt und belohnt.
Dieses sogenannte Profi-Match-System fehlt Battlefield 4 sehr, denn mittlerweile sind die Schlachtfelder, zumindest auf dem PC, doch sehr von größeren Clans dominiert, die sich untereinander regelmäßig zu Clanfights verabreden und die ansonsten auch den Spielern das Leben schwer machen, die noch ohne Clan oder größere Freundesgruppe durchs Battlefield streifen. Für eben diese Clans wären skillbasierte Ligen und Seasons, in denen man sich als 5 vs 5 Team ranken und auch als Einzelspieler hervortun kann, ideal. Dass das System wie hier beschrieben funktioniert, zeigen Spiele wie League of Legends. Die große Chance von EA, sich endlich einmal mit einem Spiel wirklich im eSport-Bereich zu platzieren und davon natürlich auch zu profitieren, liegen also darin, Battlefield 5 fit für den eSport zu machen. Schon die Tatsache, dass man bei Visceral für Hardline an einem solchen Projekt arbeitet, zeigt, dass EA sich dieser Problematik bewusst ist. Nach dem Erwerb der MLG durch Activision Blizzard mit dem Ziel, ein ESPN für den eSport zu erschaffen, dürfte EAs Interesse nicht unbedingt gemindert worden sein und der Wachstumsmarkt der Branche lockt mit viel Geld und einer stark wachsenden, sehr aktiven Fangemeinde, quer durch alle Genres.
Battlefield 5 meets eSports: EAs große Chance
Ein Battlefield 5 mit einem Fokus auf den eSport wäre also nicht nur für EA gut, auch die Fans des eSports und die Fans von Battlefield würden sehr davon profitieren, es wäre eine große Chance für alle Beteiligten, denn jeder würde davon profitieren. Das ein wettkampffähiger Shooter das Potenzial hat, den Markt aufzumischen, kann in der nächsten Zeit Rainbow Six Siege von Ubisoft beweisen, denn der Taktik-Shooter bietet nicht nur „lockeres“ Gameplay, sondern auch einen skillfordernden Ranked-Bereich, der Absprache, Koordination und Teamfähigkeit mehr voraussetzt, als jeder andere Shooter, der 2015 erschienen ist. DICE hat bei Battlefield 4 seit Einführung des CTE nicht nur eine Optimierung des Spiels als solches verfolgt, sondern auch das Verbessern des Teamplays. Würde also Battlefield 5 ein entsprechendes Ranked-System bieten, müsste DICE sehr daran interessiert sein, Teamplay in den Fokus zu rücken. Gleichzeitig muss von Anfang an die Tickrate stimmen (zum Vergleich: Bei Counterstrike: Global Offensive wird mit Tickrates zwischen 64 Hz und 128 Hz gespielt) und das Waffenbalancing darf nicht dafür sorgen, dass Spieler bestimmte Waffen bei Turnierspielen nicht verwenden können.
Bekommt Battlefield 5 tatsächlich einen eSport-Bereich und eine entsprechende Optimierung in dieser Hinsicht, könnte der Analyst gar nicht so falsch mit seiner Prognose liegen. DICE hat dabei die Möglichkeit, auf die Erfahrungen zu Battlefield 4 und Hardline zurückzugreifen. Beide Spiele sind wahrlich nicht perfekt gewesen, aber aus Fehlern lernt man bekanntlich und Erfahrungswerte machen vieles leichter. Schon bei Hardline wurde auf Erfahrungen und Techniken des Battlefield 4 CTEs zurückgegriffen. DICE könnte also entsprechend auch für Battlefield 5 auf dieses Wissen zurückgreifen und es sinnvoll für alle Beteiligten einsetzen. Es wäre die große Chance für Battlefield im eSport Fuß zu fassen und die große Chance, der Reihe zu altem Glanz zu verhelfen.
Wie sehr würde euch ein Battlefield 5 ansprechen, das Optimierungen für den eSport erfahren hat, unabhängig vom Setting? Würdet ihr euch Übertragungen anschauen und vielleicht selber sogar ein Profi-Match-System nutzen, um mit eurem Team gegen andere anzutreten?