Inhaltsverzeichnis
• Grafik und Technik • Setting und Story
• Gameplay • Skills und Waffen
• Zusätzliche Inhalte • Fazit • Meinunge der Redaktion
Gameplay
Rise of the Tomb Raider spielt sich fast wie ein interaktiver Film, nur besser. Die Balance zwischen kurzen und langen Sequenzen und eigentlichem Gameplay ist perfekt getroffen, sodass ihr niemals das Gefühl habt, nur Zuschauer zu sein, wie es bei Metal Gear Solid schon mal passieren kann, aber auch nicht aus der Spannung der Story herausfallt wie in so manchem anderen Open World Titeln (z. B. Far Cry 4, um nur einen zu nennen). Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass das Spiel interaktive Sequenzen wie „Flüchte vor dem Helikopter und renne dafür einen Gang entlang“ zwar einbaut, aber nicht überstrapaziert. Auch sind diese Abschnitte meistens keine große Herausforderungen, die hebt sich das Spiel für wirklich gute Momente auf (wie einige Rätsel oder verzwickte Kämpfe).
Allgemein wurde das Gameplay im Vergleich zum Reboot von 2013 tatsächlich etwas von der Action weg zum klassischen Tomb Raider-Erforschen der Gebiete und Gräber und dem Lösen von Rätseln angepasst. Die machen zumeist Spaß, sind aber immer noch nicht so verzwickt wie in älteren Teilen der Reihe. Zudem nimmt euch der Orientierungssinn teilweise extrem an die Hand, was einem die Lösung ab und an doch etwas einfach macht. Auf der anderen Seite kann der Orientierungssinn auch gewaltig nerven, wenn Lara zehnmal den gleichen nicht hilfreichen Satz abspult und man sie am liebsten in den nächsten Abgrund stürzen möchte. Ja Lara, ich weiß, dass ich mehr Fässer mit griechischem Feuer brauche! Wie oft noch?
Das Parkour-System ist nahezu das selbe wie im Teil davor, hier und da natürlich etwas aufpoliert und mit einigen mehr Gadgets, wie zum Beispiel einer Wurfaxt, mit der ihr euch an einem Seil über tiefe Abgründe schwingt oder Kletterpfeile, mit denen ihr an brüchigen Holzfassaden empor oder entlang klettern könnt. Und wie sollte es anders sein, zu Spielbeginn verliert ihr natürlich im Zuge eines Unfalls all euer schönes Equipment, sodass ihr euch im Verlaufe des Spiels wieder voll ausstatten müsst. Dadurch zwingt euch das Spiel allerdings nur bedingt, an frühere Orte zurück zukehren, nämlich nur dann, wenn ihr alle Gebiete zu 100% abschließen wollt, sprich sämtliche Höhlen, Truhen, Wandzeichen etc. mitnehmen wollt. Davon gibt es im Spiel reichlich, für Achievement-Hunter, Hobby-Entdecker und Nimmersatt-Sammler ist also reichlich ausgesorgt. Vor allem die verschiedenen Gräber legen wir jedem Spieler ans Herz, da sie nicht nur mit beeindruckenden Dungeons und guten Rätseln, sondern auch mit einmaligen Skills als Belohnung aufwarten.
Neben all dem Hüpfen, Klettern, Kriechen und Springen, dem Entdecken, Erforschen, Rätseln und Finden gibt es natürlich auch noch das Kämpfen. Hier zeigt Rise of the Tomb Raider einerseits eine seiner größten Stärken aber auch eine Seite (im wahrsten Sinne) welche uns gar nicht gefallen hat. Wie schon im Vorgänger ist nämlich der Umgang mit Pfeil und Bogen ein Heidenspaß, ach was sag ich, das Gameplay mit dem Bogen ist überragend! Die Entwickler haben so viele Techniken rund um den Bogen herausgearbeitet und dabei ein Spielerlebnis geschaffen, das seinesgleichen sucht. So hält Lara, wenn ihr denn den richtigen Skill freischaltet (wofür ihr das ein oder andere Grab erforschen müsst) bis zu zwei zusätzliche Pfeile in der Hand, mit der sie auch den Bogen hält, um schnell hintereinander schießen zu können. Weniger Spaß machen uns hingegen die übrigen Waffen, was an der merkwürdigen Perspektive liegt, die uns das Spiel anbietet. Anstatt dass wir Lara über die Schulter schauen steht sie etwas seitlich von uns und zielt auf die andere Seite des Bildes. Das ist so schon aus dem letzten Teil bekannt, was es aber keinesfalls besser macht und bei der Benutzung des Bogens auch viel besser gemacht ist. Für jemanden, der schon den ein oder anderen Third Person Shooter gespielt hat, ist diese Ansicht mehr als gewöhnungsbedürftig. Allerdings ist das Spiel ohnehin darauf ausgelegt, dass ihr alle Kämpfe auch mit dem Bogen bestreiten könnt, was zudem noch viel cooler aussieht und viel mehr Spaß macht.
Skills und Waffen
Selbstverständlich erhält Lara durch das Entdecken, Finden, Erforschen, Sammeln und Kämpfen Erfahrungspunkte. Irgendwann hat sie dann genügend Erfahrungspunkte für einen Skillpunkt. Diesen können wir – wie soll es bei Tomb Raider anders sein – bei einem Lagerfeuer in eine Fähigkeit investieren. Dabei haben wir erneut drei Kategorien, die sich Kämpfer, Jäger und Überlebender nennen. In der Kämpfer-Kategorie finden wir alles, was wir brauchen, um Kämpfe besser zu überstehen und diese einfacher zu machen. Einerseits kann Lara sich widerstandsfähiger gegenüber Schaden von Feinden oder Schaden durch Explosionen und Feuer machen. Andererseits kann das Verbinden von Wunden beschleunigt, oder das Töten von Gegner gedämpft werden. Auch lassen sich verschiedene Skills für das Ausweichen lernen, sodass Lara beim Ausweichen auch gepanzerte Gegner einfach beim Ausweichen erledigt.
Und das….
Und das…
Viele Skills bauen dabei aufeinander auf. So lassen sich nicht sofort Feinde mit Rüstung beim Ausweichen erledigen. Erst müssen wir lernen, Gegner ohne Rüstung beim Ausweichen außer Gefecht zu setzen, der nächste Schritt wäre dann, ungepanzerte Feinde wirklich auszuschalten und erst mit dem letzten Schritt erlernen wir, wie es geht, gepanzerte Feinde beim Ausweichen auszuschalten. Die Betonung liegt jedoch darauf, dass wir es perfekt abpassen müssen die F-Taste zu drücken. Es gibt in jeder Kategorie mindestens einen solchen kleinen „Skill-Baum“.
Die Jäger-Kategorie ist hingegen recht einfach zu deuten. Hier finden wir überwiegend Skills, die uns das Jagen vereinfachen und uns mehr Möglichkeiten mit dem Bogen geben. Später können wir einen beziehungsweise zwei Skills lernen, mit denen Lara drei Köpfe der Gegner anvisieren und somit alle drei gleichzeitig ausschalten kann. Auch das Sammeln von mehr Ressourcen aus natürlichen oder künstlichen Quellen sowie das bessere Aufspüren von (exotischen) Tieren wird uns vereinfacht. Später lassen sich auch „Experten“-Skills für die vier Hauptkategorien an Waffen – Bogen, Pistole, Gewehr, Shotgun – freischalten, sodass wir niedergeschlagene Gegner exekutieren können. Dies erhöht zu dem die Chance spezielle Munition für den jeweiligen Waffentypen zu finden.
Die Kategorie Überlebender hingegen bringt uns einen Mix aus mehr Anpassungsmöglichkeiten für unsere Waffen und mehr Möglichkeiten mit der Umgebung zu interagieren. So kann man Lara beibringen, dass sie aus Bezinkanistern Bomben bauen oder aus feindlichen Funkgeräten wirkungsvolle Annäherungsminen basteln kann. Hohlspitzgeschosse oder Drachenfeuer-Patronen für die Schrotflinten sind nur ein zusätzliches Gimmick. Der Skill „Handwerksmeister“ wird später jedoch sehr nützlich, denn nur mit diesem lassen sich einige Upgrades für Waffen freischalten, die so einiges bringen, denn wer möchte nicht größeren Bums, schnelleren Bums und mehr Bums im Magazin haben?
Apropos Upgrades der Waffen: Natürlich können wir jede einzelne viel, oft und sinnvoll verbessern. Die Kategorien, die verbessert werden können, ähneln sich jedoch immer. Schusswaffen wie Pistolen, Gewehre und Schrotflinten lassen sich in Schaden, Rückstoßstabilität, Nachladegeschwindigkeit, Munitionskapazität und Schussfrequenz verbessern, der Bogen hingegen nur im Schaden, der Ziehgeschwindigkeit, der Haltezeit und der Schussfrequenz. Wählt man eines der Upgrades aus, sieht man anhand eines grünen Balkens inwieweit sich die Kategorie verbessert, zudem deutet ein Pfeil bei der Waffe selbst auf den Ort hin, der verbessert wird. Schade ist, dass man lediglich am Bogen wirkliche Änderungen sieht. Hat man Anfangs noch einen recht kargen Bogen, ist er im weiteren Verlauf schon mit Fell an den Enden, Ledergriffen, einem Handschuh und einem Daumenring ausgestattet, sodass man diese Änderungen auch wirklich wahrnehmen kann. Die Upgrades kosten stets verschiedene Rohstoffe wie Felle, Öl, Erze oder besonders exotische Tierfelle.