Inhaltsverzeichnis
Seite 1: • Vorwort • Setting und Story
Seite 3: • Loot und Waffen • Grafik und Technik • Sound und Synchronisation
Seite 4: • Fazit • Meinungen der Redaktion
Loot und Waffen
Kommen wir mal zum wohl wichtigsten Faktor des Spiels. Neben der Story und dem Setting in New York, dreht sich alles um die Beute, die wir machen können und auch machen müssen. Zu Beginn des Spiels sind wir dabei natürlich noch auf alles angewiesen, was wir finden. Dabei steigen unsere Ansprüche aber stetig. Nehmen wir zu Beginn noch weiße, also vollkommen normale Gegenstände, und vereinzelt grüne, also schon etwas besondere Gegenstände mit, so steigen unsere Ansprüche mit unserem Level. Etwas weiter fortgeschritten, lassen wir gewöhnliche Items liegen und kümmern uns fortan nur noch um blaue Beute. Blau entspricht dabei schon der etwas selteneren Raritäts-Stufe. Sobald wir dann im Endgame angekommen sind, sprich stark Richtung des Levels 30 kommen, dürfen uns auch schon mit ersten lilanen, also epischen oder „überlegenem“ Loot begnügen.
Ab dann beginnt es jedoch erst mit richtigen Items. Von Elite-Gegnern, die einen Namen haben, bekommen wir oftmals den hochstufigen Loot. Doch nicht nur hier finden wir epische oder High-End-Items, sondern auch in der Dark Zone oder beim Spielen von Missionen auf dem Schwierigkeitsgrad „Herausfordernd“ warten diese begehrten Gegenstände auf uns. Schade ist jedoch, dass Ubisoft mit dem letzten Patch die Wahrscheinlichkeit auf High-End-Gegenstände drastisch gesenkt hat. Somit muss man neben Glück, auch noch viel Zeit investieren, bevor man sich mal über einen gelblichen Gegenstand freuen darf, was auf Zeit aber doch in Frustration endet, wenn man sich mit den Gegnern in der Dark Zone anlegt, die Level 32 sind und damit um einiges mehr Schaden machen und um einiges mehr aushalten, als andere.
Hat man den Kampf gegen diese dann doch gewonnen, winken einem maximal zwei lilafarbene Gegenstände, die, ist man bereits soweit fortgeschritten, dass man bereits alles auf mindestens Lila hat, reine Frustration sind. Als andere Quelle für High-End-Items hat man dann aber doch noch eine Möglichkeit, und zwar den Händler, der einem Gegenstände für Phoenix Credits verkauft. Was auf der einen Seite wie ein Segen klingt, ist auf der anderen der reinste Horror. Vor dem letzten Patch konnte man prima Bosse in der Dark Zone farmen, um seine Credits für die ersehnten guten Gegenstände zu bekommen. Nach dem Patch lohnt sich das Farmen in der Dark Zone eigentlich kaum noch. Man bekommt zwischen einem und fünf Credits pro Boss. Was in der Relation schon sehr gering ist, denn rechnet man die Zeit, die man für diese Bosse braucht, hoch, vor allem in der High-End-Dark Zone, dann kann man dies schon als Zeitverschwendung deuten.
Hat man dann aber doch mal seine Gegenstände der Begierde, darf man sich vor allem über die Waffen erfreuen. Wer es hier MMO-typisch erwartet, dass es viele und unzählige verschiedene Typen von Waffen gibt, der wird schnell enttäuscht. Selbstverständlich gibt es die Arten Sturmgewehr, Mashinenpistole, Pistole, Scharfschützengewehr, Schrotflinte und Maschinengewehr, aber einem begegnen immer wieder dieselben Typen von Waffen. AK-47, M4, MP5, Aug, M1911, M249, SASG-12 und das war es auch schon fast. Zwar gibt es auch ein paar andere Modellbezeichnungen wie „AK47M“, „RPK“ o.Ä. aber es bleiben dennoch immer dieselben Typen.
Dabei greifen sie auch immer auf dieselben Werte zurück, sprich Schaden, Schuss pro Minute, Magazingröße und die Eigenschaften Präzision, Stabilität, Reichweite und die Nachladegeschwindigkeit. Bis auf den Grundschaden, lassen sich alle Werte und Eigenschaften beeinflussen, dies geschieht durch verschiedene Modifikationen der Waffen. Auf unserem Weg durch New York finden wir nicht nur neue Rüstungsteile, Kleidung oder Waffen, sondern auch verschiedene Attachments für unser Gear oder für unsere Waffen. Schrauben wir nun also einen Griff an unsere Primärwaffe, erhält sie einen kleinen Boost auf die Stabilität, da wir die Waffe nun besser halten können. Was auch besonders positiv auffällt ist, dass die Modifikationen nicht nur im Menü an die Waffen geschraubt werden, sondern auch so, während dem Spielen, sichtbar sind.
Was jedoch ein ziemlich cooles Feature ist, ab der Seltenheitsstufe „Überlegen“ oder „Superior“ besitzen die Waffen verschiedene Fähigkeiten und High-End-Gegenstände haben dazu sogar ein spezielles Talent. Für die Fähigkeiten müsst ihr einen bestimmten, angegebenen Wert an Firearms, Stamina oder Electronics erreichen, damit diese aktiviert wird. Die Höhe des Wertes richtet sich nach eurem Level und eurem Gear. Doch das lohnt sich, denn eine Fähigkeit kann beispielsweise sein, dass ihr bei einem Kill eure Fähigkeiten schneller einsetzen könnt oder die letzte Kugel des Magazins richtet 56% mehr Schaden an. Noch viel hilfreicher sind die Talente des High-End-Equipments. Hier gibt es beispielsweise einen Bonus in Höhe von 25% auf gefundene Credits oder Items, oder ihr bekommt Credits für einen Gegner, den ihr mit einem Kopfschuss erledigt. Dies sind natürlich nur Beispiele für Fähigkeiten und Talente, es gibt noch einige mehr.
Grafik und Technik
Tom Clancy’s The Division kommt mit einer beeindruckenden Grafik daher, die trotz der Downgrades, die mit Release zu einem erwähnbaren, aber nicht relevanten Skandälchen verkommen sind, großarig ist. Dreht man alle Regler bis zum Anschlag hoch, bringt man nicht nur sehr potente Systeme zum Schwitzen, sondern bekommt einen Ausblick auf das postapokalyptische New York, durch das man als Division-Agent streift, der für die nächste Zeit sicher erst einmal Maßstab für besonders gute Grafikumsetzung sein wird – zumindest auf dem PC. Mit der neuen Snowdrop-Engine zeigt Massive Entertainment nicht nur, dass RPG auch in richtig schön geht, sondern auch, was mit der Technik alles möglich ist. Kaum ein Spiel bietet so viele Objekte, die nicht nur einfach Textur mit Collision sind, sondern tatsächlich auch bewegbar sind. Angefangen bei losen Kisten oder Koffern, die von der dahinsiechenden Bevölkerung von Manhattan zurückgelassen wurde bis hin zu größeren Objekten wie Gitarren in den Safe-Houses, fast alles, wo ihr gegenläuft lässt sich bewegen. Pylone im Weg? Kein Problem, einfach drüber laufen und das „Problem“ ist beseitigt.
Die extrem gute Grafik von The Division hat aber auch an einigen Stellen Schwächen. Selbst mit dem stärksten System, auf dem wir das Spiel getestet haben, kam es auf den Ultra-Einstellungen zu Streaming-Problemen beim Nachladen von Texturen – Das eine oder andere Straßenschild wirkte so zumindest für eine kurze Zeit wie ein Relikt aus der Vergangenheit der Gaming-Geschichte und manch ein Graffiti an der Wand brauchte einige Sekunden, bis es nicht mehr nur eine matschige Textur, sondern eine mehr oder minder tiefsinnige Botschaft war. Dennoch, an der Grafik selber gibt es nicht viel auszusetzen, mehr an dem Grafikstil. Obwohl überall in der Welt Objekte rumfliegen, Räume in Gebäuden individuell bestückt sind und dank der Viren-Apokalypse an der einen oder anderen Stelle auch Leichen unseren Weg säumen, insgesamt wirkt die Grafik schon fast zu perfekt, zu steril. Es ist das gleiche Problem, welches Crysis spätestens ab dem zweiten Teil hat, die Grafik ist so gut, so steril, dass es in dem einen oder anderen Moment ein wenig einen negativen Einfluss auf die ansonsten äußert gut grafisch bedingte Stimmung hat. Es ist schwer zu beschreiben, was genau dieses Empfinden ausmacht, aber alle testenden Redakteure waren sich diesbezüglich einig, an der einen oder anderen Stelle wirkt die Grafik zu steril, fast schon wie eine Simulation innerhalb einer Simulation.
Während es an der Grafik außer der ab und an zu sehr auffallenden Sterilität kaum etwas zu bemängeln gibt, so fällt bei den Charaktermodellen vor allem Eines negativ auf: Die Gesichter, inklusive der Haare. Abgesehen von den zu stark beschränkten Möglichkeiten, sich seinen Charakter wirklich individuell zu gestalten, wirken die Gesichter und auch die Haare einfach nicht schön. Das Charaktermodell an sich ist schön und detailliert gestaltet, was wir ausrüsten, sehen wir auch, wenn der betreffende Screen uns nicht wieder in eine Schattenwelt schickt, sofort, was manch einen Spieler dazu bewegen mag, Waffen und Ausrüstungsgegenstände nach ihrem Aussehen auszusuchen – wer weiß, wann die nächste „Sexiest Division Agent Alive“-Wahl ist? Zurück zum eigentlichen Thema, warum Massive uns bei der Charaktererstellung so unsinnig einschränkt und zudem noch Gesichter abliefert (dieser Kritikpunkt betrifft nahezu alle Menschen im Spiel), die einfach nicht schön sind, unabhängig von ihrer tatsächlichen „individuellen“ Gestaltung. 2013 war man, was das betrifft eigentlich schon wesentlich weiter, denn damals beeindruckte die Singleplayer-Kampagne von Battlefield 4 die Spielewelt mit einer Perfektion bei den Charaktermodellen, dass man nur den (imaginären) Hut ziehen konnte. Bei The Division zieht man diesen eher nicht, vielmehr neigt man dazu, Ausschau nach Papiertüten zu halten, um mit Maske rumzulaufen, damit man nicht länger die Gesichter in dem Spiel ertragen muss. Wer zudem schöne Haare sucht, der sollte sich von The Division fernhalten, denn die gibt es hier endgültig nicht. Schade, denn eigentlich sind die Charaktermodelle wirklich sehr gelungen. Ein weiterer Punkt, den man kritisieren muss, sind die nur teilweise aktiven dynamischen Reflektionen. Grundsätzlich ist die Engine in der Lage, dynamische Reflektionen auch so darzustellen, wie sie sein sollten, aber nur an manchen Stellen wird das auch verwendet. Das ist ebenso zu kritisieren, wie die billigen Explosionen und das insgesamt seltsam anmutende Schadensmodell im Spiel.
Mit der Snowdrop Engine greift das Spiel auf eine der stärksten und besten Engines aller Zeiten zurück und in macherlei Hinsicht können sich selbst Dauerbrenner wie die CryEngine oder die Frostbite Engine die eine oder andere Scheibe von der Snowdrop Engine abschneiden. Es ist nicht nur der Detailreichtum, der das Spiel so verdammt real wirken lässt, es ist in erster Linie das Streben nach Realismus, der sich aber auf der anderen Seite in beängstigendem Leistungshunger niederschlägt. Wer das Spiel wirklich auf dem absoluten Maximum spielen will, der sollte schon jenseits der GTX 970 ausgestattet sein. Bei einer Auflösung über 1080p reichen die 4GB VRAM der Grafikkarte nämlich nicht mehr, obwohl die Snowdrop Engine darauf ausgelegt ist, maximal 75% des verfügbaren VRAMs zu nutzen. Laufen im Hintergrund andere Anwendungen, die ebenfalls auf den Grafikspeicher zugreifen, ist das durchaus sinnvoll, denn so wird schon über die Engine vermieden, dass euer Grafikspeicher komplett vollläuft. Auf der anderen Seite habt ihr aber mit 8GB RAM schon ausgesorgt, selbst wenn ihr auf Ultra und 1440p spielt, problematisch wird es aber bei der Grundbelegung, was aber nicht heißt, dass ihr mit nur 4GB das Spiel nicht mehr spielen könnt, ihr müsst euch lediglich auf gelegentliche Nachladeruckler einstellen. Insgesamt bestätigt das Spiel aber größtenteils die vorher angegebenen Grafikempfelungen, lediglich beim Prozessor könnte man noch ein wenig nach unten korrigieren, solange euer Prozessor mindestens vier Threads bearbeiten kann und eine Taktrate von 2,5GHz aufweisen kann. Insgesamt ist vieles bei The Division möglich, sofern man die richtige Hardware hat. Vor allem nach oben hin, mit allen Optionen auf das absolute Maximum gestellt, wird deutlich, wozu die Engine in der Lage ist, aber auch, wo aus der Sicht von PC-Spielern sinnlos beschnitten wurde.
Selbst wenn man aber die Grafikeinstellungen zu hoch für sein System einstellt, hat man nur selten mit relevanten Framdrops zu kämpfen. Auffallend ist jedoch, dass vor allem das Wetter die Frames beeinflusst, ein Schneesturm kann eure Grafikkarte ziemlich ins Schwitzen bringen, auch der überaus beeindruckend gelungene Effekt von Blendgranaten lässt die Frames stürzen. Der letzte Framedropper sind die Explosionen, auch wenn diese nicht ganz gelungen umgesetzt sind. Sicher, sie sehen nicht schlecht aus, aber es gab schon genug Spiele, die das besser umgesetzt haben.
An letzter Stelle sei noch ein kleines Highlight erwähnt: Zumindest bei Logitech-Peripherie geht es nicht nur auf dem Bildschirm hoch her, sondern auch unter euren Händen. Für die G910 aktiviert The Division direkt ein passendes Profil, das auch bei spontanen Tastenbelegungen Ingame passend ergänzt wird und wenn ihr geflasht werdet, sieht das nicht nur auf dem Bildschirm gut aus, klingt nicht nur gut, sondern lässt auch eure Tastatur und selbst die G502 panisch in hellem Weiß aufblinken. Wenn ihr brennt passiert entsprechendes, die Tastatur wechselt zwischen rot und orange, um den Flammeneffekt bis unter eure Hände zu tragen.
Die Grafik und Technik von Tom Clancy’s The Division ist also trotz „Downgrades“ im Vorfeld ein wahrer Genuss, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle Schwächen oder kleinere Makel gibt.
Unser Test-System
Wir testen Games auf einer Mifcom Nvidia Battlebox, die uns mit der nötigen Leistung versorgt. Falls ihr genau wissen wollt, was die Maschine kann, könnt ihr euch unseren Test durchlesen.
Die inneren Werte zählen:
- – Gehäuse: Corsair Carbide Air 540, schwarz
- – CPU: Intel Core I7-5930K, 6 x 3,5 GHz, Sockel 2011-3
- – Motherboard: Asus X99-A/USB3.1, Sockel 2011-3
- – Grafikkarten: 2x EVGA Nvidia GeForce GTX 980 Ti, 6 GByte, SLI-Verbund
- – Memory: 32 GByte, Crucial Ballistix Sport LT, DDR4-2400 CL 16
- – SSD: 512 GByte Samsung 850 Pro SATA 3
- – HDD: Western Digital Caviar Black 4TByte, SATA3
- – PSU: Corsair Quiet RM Serie, 1000 W
- – CPU-Cooler: Corsair Hydro Serie H 100i GTX Wasserkühlung
Sound und Synchronisation
Deutsche Synchronisationen sind ja so eine Sache. Selten wirklich gut, oftmals sogar kaum auszuhalten. The Division bewegt sich auf einem schmalen Grad dazwischen. Ist euer Englisch nur durchschnittlich, spielt ihr das Spiel durchgehend mit Kumpels und unterhaltet euch? Dann behaltet die deutsche Synchro bei oder aktiviert zumindest die Untertitel, weil sonst leicht einige Dialoge unverständlich werden. Grundsätzlich klingt die englische Synchro allerdings um Welten besser – vor allem eure Division-Kollegin Faye Lau ist im Deutschen eine Zumutung. Auch die Lippenbewegungen sind oftmals so schlecht angepasst, dass es fast schon lächerlich wirkt.
Das größte Problem der Synchro ist, dass die gesprochenen Zeilen zu „deutsch“ wirken. Das lässt sich schwer erklären, wer das Spiel auf deutsch zockt, wird es aber sehr schnell verstehen. Die Qualität ist nicht schlecht, also keinesfalls auf dem Level eines Just Cause 3 – die englische Version ist nur noch weit besser. Der Sound hingegen ist durchweg ein Genuss. Ob schreiende Menschen, ratternde Maschinengewehre, polternde Explosionen – The Division verwöhnt eure Ohren. Vielleicht sogar ein bisschen zu sehr, denn sobald ihr mit Freunden auf Teamspeak sprechen wollt, merkt ihr erst, wie laut das Spiel eigentlich ist.
Die Musik ist den Situationen perfekt angepasst, geratet ihr in einen gefährlichen Bereich sträuben sich euch allein beim Soundtrack schon vor Anspannung die Haare. Ein weiteres Highlight aber ist das perfekt umgesetzte Fehlen von Geräuschen, sobald ihr in die Dark Zone kommt. Außerhalb des PvP-Bereichs gibt es auch im zerstörten New York noch viele Zivilisten, Tiere, Umweltgeräusche. Die Dark Zone ist ein toter Ort – hier treiben sich nur Spieler und feindliche NPCs rum. Dementsprechend hört ihr hier nichts außer einigen panischen Stimmen, Waffenlärm und Explosionen. Hut ab, denn es fügt sich perfekt in die Atmosphäre des Spiels ein.
Satte Sounds, eine vielfältige Geräuschkulisse und das gezielte Verzichten auf eben diese – im Bereich Sound macht The Division alles richtig.